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"Brenne für den Schnittpunkt zwischen Chemie und erneuerbaren Energien"

Von OÖN, 21. Juni 2019, 00:04 Uhr
"Brenne für den Schnittpunkt zwischen Chemie und erneuerbaren Energien"
Teil des "Christian Doppler Laboratory for Sustainable SynGas Chemistry" Bild: (privat)

BRAUNAU / CAMBRIDGE. Innviertler forscht an der Universität Cambridge im Rahmen seines Doktorats.

Andreas Wagner (Bild) hat 2009 an der HTL Braunau maturiert – danach den Bachelor in Technischer Chemie an der TU Wien und den Master in Uppsala absolviert: Nun ist Wagner seit knapp drei Jahren als Doktorand an der Universität in Cambridge Forscher. Andreas Wagner über seinen bisherigen Weg, seine Lehren daraus und seine Empfehlungen an junge Innviertler.

 

OÖN: Sie haben nach Matura mit Auszeichnung im Zweig "Bionik" an der HTL Braunau und Zivildienst Chemie studiert und sich danach weiter in diesem Bereich vertieft. Was waren die Gründe?

Wagner: Für mich stand bereits einige Jahre vor der Matura fest, dass ich ein naturwissenschaftlich-technisches Studium machen möchte. Im Laufe der HTL stellte ich fest, dass es die Naturwissenschaften sind, die mich am meisten fesselten. Für mich stellt Chemie (neben Physik und Biologie) die zentrale Wissenschaft dar, welche es uns erlaubt, die Welt, die uns umgibt, ein Stück weit näher zu verstehen. Faszinierende Fragen wie etwa: Wie schafft es die Natur mit den Bausteinen Wasser, CO2 und Sonnenlicht, unsere Welt zu gestalten? Wie kann man aus Öl Medizin gegen Krebs herstellen?

Nach Wien folgte der Schritt ins Ausland.

Es hat mich immer schon ein wenig ins Ausland gezogen, darunter die tollen Erfahrungen, die ich in der HTL machen durfte: eine Reise nach Nicaragua und diverse Auslandsaufenthalte durch Jugend-Innovativ-Preise. Ich wollte mich dann im Master viel mehr auf mein Hauptinteresse spezialisieren, nämlich das Zusammenspiel zwischen erneuerbarer Energie und Chemie. Für mich stellt Chemie ein Stück weit den Schlüssel zur Lösung unseres Klimadilemmas dar, ich wurde auf Uppsala in Skandinavien aufmerksam.

Sie haben sich nach dem Master in Uppsala für ein Doktoratsstudium an der Elite-Uni Cambridge entschieden.

Zwei dunkle Winter in Schweden waren genug für mich. Ich war aber immer noch hungrig, mehr zu lernen, und entschied mich daher für ein Doktoratsstudium. Ich schickte meine Bewerbung vor einer Interrail-Reise per E-Mail aus und erwähnte zugleich: "Ich bin in zwei Wochen in Cambridge – hätten Sie ein paar Minuten, mich zu treffen?" Zu meiner Freude und auch großen Überraschung wurde mir ein Angebot gemacht. Ich muss zugeben, dass die altehrwürdigen Traditionen in Cambridge mich meist ein wenig zum Kopfschütteln bringen, aber irgendwann akzeptiert man das und sieht die positiven Aspekte, wie etwa die unglaubliche Innovationskraft, die diese Universität mit sich bringt.

Mit welchen inhaltlichen Schwerpunkten beschäftigen Sie sich derzeit?

Ich brenne weiterhin für den Schnittpunkt zwischen Chemie und erneuerbaren Energien. Man forscht intensiv an Wegen, wie man aus Elektrizität speicherbare Energieträger, wie zum Beispiel Diesel, erzeugen kann. Weiters versucht man, CO2 als Ressource zugänglich zu machen, um einen geschlossenen Kohlenstoffkreislauf, vereinfacht gesagt ein CO2-Recycling, zu ermöglichen. In meiner Doktorarbeit versuche ich diese Aspekte zu kombinieren und arbeite an Wegen, wie man mit Hilfe elektrochemischer Methoden CO2 in nachhaltige kohlenstoffneutrale Energieträger und Basischemikalien umwandeln kann. Meine Forschungsarbeit ist Teil des "Christian Doppler Laboratory for Sustainable SynGas Chemistry", einem Forschungslabor unterstützt von Mitteln des Bundesministeriums für Digitalisierung und Wirtschaftsstandort, der Nationalstiftung für Forschung, Technologie und Entwicklung und der OMV.

Europaweit wird intensiv das Thema "Brexit" diskutiert. Inwieweit werden Sie als österreichischer Student damit konfrontiert?

Das Ganze ist natürlich immer wieder Thema beim Mittagessen oder im Pub mit Freunden. Im Endeffekt weiß aber niemand, wie es ausgehen wird. Ein wesentlicher Unterschied zu Österreich erscheint mir, dass sich Briten weniger als "Europäer" definieren, als es vielleicht in Österreich zumindest teilweise üblich ist.

Was würden Sie heimischen Schülern mit auf den Weg geben?

Traut euch – und unterschätzt euch nicht. Damit meine ich konkret: Wenn ihr einen Traum oder ein Ziel habt, traut euch, eine E-Mail zu schicken oder Fragen zu stellen, egal wie "angesehen" oder "wichtig" eine Person ist. Im schlimmsten Fall bekommt man keine Antwort.

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