Bewegungsarenen locken auf 670 Kilometern zum Wandern in Region
INNVIERTEL / WALDZELL. 91 Wanderrouten in 18 Gemeinden des Innviertels als attraktives Freizeitangebot
Bewegung wird großgeschrieben in 18 Gemeinden zwischen Kobernaußerwald und Inn. Sabine Neuweg und Alois Peham haben diese waldreiche Region bewandert – auch als Teil eines Buchs, das in der OÖN-Edition erhältlich ist.
91 Wanderrouten in 18 Gemeinden mit insgesamt 670 Kilometern Wegenetz sind unter der Marke "Bewegungsarena Innviertel" zusammengefasst. "Wir haben uns die Gegend um den Kobernaußerwald näher angeschaut." Hier, in einem der größten zusammenhängenden Waldgebiete Europas, verläuft die Grenze zwischen Innviertel und Hausruck, die bis 1779 auch die Staatsgrenze markierte. Am nordöstlichen Rand liegt Waldzell. Dort hat man die Wege unter der Marke "Bewegungsarena Waldzell" beschildert.
Die Schratteneckrunde ist eine dieser Runden. Vom Ortszentrum folgt man dem Weg vorbei am Millenniumskreuz – anlässlich 750 Jahre Waldzell – hinauf zur ersten Einkehrstation am Weg, dem Sauereiwirt. Kurz danach führt der Weg hinein in die weiten von Heidelbeersträuchern bedeckten Wälder. Bald trifft man auf den Rupertiweg, einen Pilgerweg, der als Abschnitt des E10 vom Böhmerwald an die Salzach führt, und kommt zu einer Wegkreuzung mit dem ungewöhnlichen Namen Stachus, bald kommt man aus dem Wald, und es geht abwärts zum Schmiedwirt in Schratteneck.
Von Schratteneck führt der Weg zunächst an einem Bauernhof vorbei, wo 2014 das SOKO-Donau-Team sieben Tage lang gedreht hat. Dann geht es noch einmal hinein in die ausgedehnten Wälder, ehe man über Wirmling mit schönen Blicken über die hügelige Landschaft wieder Waldzell entgegenstrebt. Man kommt zur Waldzeller Ache, und an dieser entlang erreicht man beim Kinderspielgelände wieder den Ausgangspunkt.
Erfrischende Abkühlung verspricht eine kurze Kneippstrecke im Bach, die über Stufen erreicht wird. Jetzt fehlt nur noch die abschließende Einkehr. Im Hof des Gasthofs "Zum Mitterhofer" sitzt man schattig und umgeben von altehrwürdigen Mauern.
Der Ausgangspunkt
Am Parkplatz im Ortszentrum von Waldzell gibt eine Übersichtstafel eine gute Orientierung über das Wegenetz. Nicht weit weg, bei der Straßenkreuzung, steht die viel fotografierte "Goldi"-Statue des berühmtesten Waldzellers: Skisprunglegende Andreas "Andi" Goldberger.
Charakteristik samt "Stachus"
Leichte, abwechslungsreiche und immer wieder aussichtsreiche Wanderung auf Forststraßen, Wanderwegen und asphaltierten Güterwegen. Durchgehend mit den blauen Schildern Nr. 4 Schratteneckrunde beschildert. Die Variante 4A ab dem Schmiedwirt verkürzt die Runde. Höchster Punkt ist der auf 660 Metern gelegene "Stachus".
Der ungewöhnliche Name der Forststraßenkreuzung kommt von einem bayrischen Urlaubsgast, der auf einer Wanderung im Kobernaußerwald erstaunt über einige Autos, die hier mitten im Wald unterwegs waren, meinte: "Ja, sind wir denn hier am Stachus?"
Viele lohnende Ziele in neuem Wanderbuch
Vom Plöckenstein im Norden mit einem Abstecher ins Nachbarland Tschechien bis zur Überschreitung des Dachsteinplateaus finden sich im fünften Buch der im Trauner Verlag erschienenen OÖN-Edition Wanderungen in allen Schwierigkeitsgraden, mit Tipps zu Sehenswürdigkeiten und zu kulinarischen Genüssen. Sabine Neuweg (57), Pädagogin am Linzer Fadinger-Gymnasium, und Interviewpartner Alois Peham (63), Bankstellenleiter in Linz, sind seit fast einem Vierteljahrhundert als Wander-, Bike- und Skitouren-Experten für die OÖN unterwegs.