Treubacher auf großem Fuß: Philipp Huber will Berufsschulen verbessern
TREUBACH. Der 18-jährige Bürokaufmann wurde zum Landesschulsprecher für Berufsschulen gewählt.
Phillip Huber ist der erste Berufsschul-Landesschulsprecher aus dem Bezirk Braunau. Der junge Treubacher hat sehr ehrgeizige Ziele, die er nach einer mehrwöchigen Europareise in einem selbst umgebauten Bus erreichen will. Warum die Wahl des 18-Jährigen aus Treubach alles kompliziert macht und warum viele Internate die Freiheit der Schüler einschränken, erzählt der begeisterte Oldtimer-Fan im Interview mit der Braunauer Warte.
Braunauer Warte: Sie sind ja schon am Ende Ihrer schulischen Laufbahn. Muss man nicht noch in die Schule gehen, um Schulsprecher beziehungsweise Landesschul-Sprecher zu sein?
Phillip Huber: Das ist so ein kritischer Scheidepunkt, eigentlich muss man noch in die Schule gehen. Ich bin aber schon ausgelernt. Wir werden es wahrscheinlich so machen, dass ich es im September offiziell gar nicht mehr bin. Aber ich habe viele Vertreter und ein siebenköpfiges Team, ich bin dann halt inoffziell Landesschul-Sprecher. Das ist alles ein bisschen kompliziert ...
Sie haben kein Problem damit, in große Fußstapfen zu treten (Philipp trägt Schuhgröße 50), was werden Sie besser machen als Ihre Vorgängerin?
Ich will mehr erreichen. Die Ziele, die ich mir setze, will ich umsetzen.
Unter anderem die Barrierefreiheit in den Berufsschulen. Warum liegt Ihnen das so am Herzen?
Das ist mir bei uns in der Schule in Braunau aufgefallen. Ich hatte zwar keine beeinträchtigten Mitschüler, aber das ginge auch nicht gut. Bei uns ist die Garderobe im Keller, es ist einfach nicht behindertengerecht. In anderen Berufsschulen ist es auch so. Es wurden zwar vereinzelt Maßnahmen gesetzt, wie zum Beispiel Lifte. Aber da sind dann wieder drei Stufen zu steigen. Wir müssen schauen, was sich da besser machen lässt.
Ein sehr ehrgeiziges Projekt ...
Ja, das ist schwierig, weil’s ziemlich viel Geld kostet. Aber anfangen müssen wir ja irgendwann.
Auch Internate wollen Sie moderner gestalten, selbst waren Sie aber gar nicht im Internat?
Es gibt viele Probleme mit Internaten. Die Schüler dürfen oft nicht rausgehen, ihre Freiheiten sind eingeschränkt, das Essen ist schlecht, die Ausstattung überaltert. Mein Team ist sich da einig: Internate kann man schmeißen!
Werden Sie auch durch das Land reisen und die Schulen selbst besuchen?
Ja, das haben wir vorgehabt. Ende August haben wir Klausur, dann besprechen wir die genauen Ziele. Wir haben schon überlegt, Zeugnisse an die Berufsschulen auszugeben. Wir besuchen sie, bewerten sie mit einem Kriterienkatalog. Wir wollen aber nicht nur bewerten, sondern auch zeigen: So könnt ihr es machen, dann ist es besser. Zum Beispiel beim Essen, mit den Computern und so weiter. Der technische Fortschritt ist in den Berufsschulen das Letzte! Denn zuerst bekommen alle anderen Schulen neue Computer, dann erst die Berufsschulen.
Ihr Vater war lange Zeit Bürgermeister von Treubach, Sie sind in der JVP und der Schüler-Union. Haben Sie auch vor, politisch Fuß zu fassen?
Das ist ja naheliegend. Das kann ich mir durchaus vorstellen. Ich will nicht nur alles auf mir sitzen lassen, was mir vorgegeben wird, sondern auch was verändern.
Sehen Sie Ihre Zukunft in Treubach?
Ich mag meine Heimat sehr gerne und will gerne dort bleiben. Politisch kann ich ja vielleicht zuerst in Treubach was werden, dann Bezirks- oder Landesebene, mal schauen ...
Info
In Oberösterreich gibt es insgesamt 26 Berufsschulen. 40 Prozent der Schüler ab der neunten Schulstufe gehen in Berufsschulen, die restlichen 60 Prozent besuchen entweder die allgemeinbildenden höheren Schulen (AHS) oder die berufsbildenden höheren und mittleren Schulen (BHMS). Philipp Huber ist Kandidat der ÖVP-nahen Schüler-Union. Er hat eine Lehre als Bürokaufmann in der Bezirkshauptmannschaft Braunau abgeschlossen. Nach der Stellung will er Zivildienst leisten.
Wordrap mit Philipp Huber:
Da sehe ich mich in 20 Jahren ... in meinem eigenen Haus mit Oldtimer und Kindern, denen ich sagen kann: Schaut’, das habe ich besser gemacht
Mit einem Lotto-Sechser würde ich … das Geld gut anlegen
Immer im Kühlschrank habe ich … wenig, weil ich noch daheim wohne. Ich habe zwar meinen eigenen Kühlschrank, aber da ist nicht viel drin
Beim Aufwachen denke ich als Erstes … hoffentlich habe ich nicht verschlafen
Aussichtsturm in Schardenberg eingestürzt
Auto nach Kollision gegen Baum geschleudert - Lenkerin verletzt
Unbelehrbarer Drogenlenker: Nach Unfall wollte er Kennzeichen-Tafeln für anderen Pkw stehlen
Rotkreuz-Führungskräfte aus dem ganzen Land übten im Bezirk Braunau
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Bravo, also ein geborener Politiker!?!?