Schlosstaverne: Vieles bleibt, manches wird neu
BRAUNAU. Marion und Günther Pommer haben das Anwesen gekauft – Schnaitl- und Schiff-Gasthaus bleiben geschlossen.
Erst seit knapp einer Woche haben Marion und Günther Pommer den Schlüssel zur Schlosstaverne Ranshofen. Das Gastronomenpaar hat das Wirtshaus samt Fischweiher und Wald gekauft und bereits Pläne für eine sanfte Verschönerung des Lokals, ohne dessen Stil grundlegend zu verändern. Das Stadtcafe am Braunauer Stadtplatz führt Pommer weiter. Auf zwei beliebte und besonders schöne Gastgärten müssen die Braunauer weiterhin verzichten.
Den "Schiff"-Gastgarten, von dem malerische Sonnenuntergänge am Inn erlebt werden konnten, gibt es nicht mehr. Mit Kinderspielplatz und Kleintierhaltung wird dieses Areal privat genutzt. Jahrelang habe er sich bemüht, Pächter zu finden, sagt Hauseigentümer Wolfgang Glas. Ein asiatisches Lokal wollte er nicht, andere Interessenten habe es leider nicht gegeben, erklärt er. Auch das Schnaitl-Gasthaus am Brückenkopf mit Garten oberhalb des Inns bleibt vorerst zu. Liegenschaftsverwalter Maximilian Schnaitl bedauert, dass sich ein aussichtsreicher Kandidat letztendlich anderweitig entschieden hat, er versteht aber die – persönlichen – Gründe, die er nicht preisgibt. Nun beginnt die Suche nach einem Pächter wieder. Interessenten gebe es, aber die Gespräche seien noch nicht konkret, verrät Schnaitl. Von der Liegenschaft her wäre ein Start binnen 14 Tagen nach Vertragsabschluss möglich, aber die Unternehmensgründung brauche auch Zeit. "Anfang Mai noch nicht, aber ich hoffe, noch während der Gastgartensaison", äußert sich der Miteigentümer zur Terminfrage. Das Objekt sei von seiner Größe nicht für jeden geeignet. Dass die Familie Schnaitl, die neben Brauerei auch einen Gasthof in Gundertshausen betreibt, das Lokal in Braunau selber führt, schließt er aus: "Die personellen Ressourcen sind bei uns dafür nicht vorhanden, es braucht einen Chef vor Ort."
Hotelzimmer werden ganz neu
Seit dem tragischen Tod des Schlosstavernen-Wirts Josef Stiegl-bauer im Dezember 2014 ist das Lokal nun zu. Einen Termin für die Wiedereröffnung nennt Günther Pommer noch nicht: "Es geht ja nicht nur ums Gasthaus. Die Zimmer müssen komplett umgebaut werden und wir wollen Gasthaus und Hotel gleichzeitig eröffnen, weil sich Lokalbetrieb und Baustelle nicht vertragen."
Der Fischweiher wird als erstes saniert. Pommer, selber begeisterter Fischer, und sein Vater werden bald die ersten Fische einsetzen. Die Mattigtal-Forelle soll Spezialität bleiben in der Schlosstaverne. Auch sonst setzt Pommer auf Tradition: "Die schmiedeeisernen Beleuchtungskörper und die dunklen Bänke gehören einfach zum Haus." Zu modern dürfe das Gasthaus nicht werden, weiß er. In Sachen Geschmack, Farben und Tischkultur vertraut er ganz auf seine Frau Marion. Gemütliche Gaststube, schöner Garten, mit Seminartechnik aufgemöbeltes Kaminzimmer, Stüberl für Geschäftsessen, Saal für 150 (Hochzeits-)Gäste, neun schöne Hotelzimmer und eine Wohnung zum Vermieten, dazu Fischteich und Wald: Ja, das sei ein Lebenswerk, freut sich Pommer verantwortungsbewusst auf die neue Herausforderung und dass die ganze Familie mithilft.
Frische Zutaten aus der Region, Fische als besondere Spezialität, saisonale Akzente – diese Linie soll der künftige Küchenchef umsetzen. Auf die Ranshofner Bevölkerung, Firmengäste der nahen Industrie, Musikschul-Eltern, Veranstaltungsbesucher und Ausflügler setzt der Neubesitzer, was das Publikum betrifft. Der Geschäftserfolg im Braunauer Stadtcafe ist für Marion und Günther Pommer die Grundlage für das neue Projekt – sowohl was die Erfahrung betrifft als auch wirtschaftlich.
Ein Traditionswirtshaus findet einen würdigen Wirt! Hr. Pommer zeigt schon im Braunauer Stadtcafe, dass er das Geschäft beherrscht!
Danke den neuen Inhabern! Ein Stück Ranshofen, ein Stück (Gasthaus) Kultur lebt wieder auf!
"In Gott´s Nam´!"
Pommer? Sind die mit der Hitlerhaus-Pommer verwandt? Klärt michn auf.
Kläre dich selber auf, wenn dir eine bloße Nachnamensgleichheit so wichtig erscheint.