Innviertler Höhenretter versuchen sich an Hotelanlage in Bäumen
KOPFING. Konzentration und Ruhe waren am Baumkronenweg gefordert, als die erste Höhenrettungsgruppe im Bezirk zur Übung antrat. Es galt Menschen aus schwindelerregender Höhe zu bergen.
Menschen aus großen Höhen oder Tiefen zu retten, ist die Aufgabe der zehnköpfigen Höhenrettungstruppe der Feuerwehr St. Aegidi. Weil jeder Ablauf, jeder Handgriff sitzen muss, bleibt ein intensives Üben nicht aus, auch nicht für die stets inkludierten Rettungskräfte wie das Rote Kreuz Kopfing. Das Areal des Baumkronenwegs in Kopfing ist für Übungen dieser Art besonders geeignet.
In 22 Metern Höhe werden die Höhenrettungsübungen durchgeführt. Stefan Ertl vom Jugend-Rot-Kreuz schlüpft in die Rolle des Opfers. Übungsannahme: Ein junger Zimmermann stürzte bei Arbeiten ab. Jetzt baumelt er nur an einem Seil, was bei den vielen Zuschauern ein mulmiges Gefühl in der Magengrube verursacht. Höhenretter Thomas Fischer: „Das Opfer wird professionell gesichert und sein urspüngliches Seil gekappt.“ Für Ertl ein besonderes Erlebnis. „Ich habe mich dabei aber sehr sicher gefühlt“, versichert er.
Anderes Szenario: Die Stiege zu den Baumhotels ist nicht mehr passierbar. Oben befindet sich aber ein Gast, in diesem Fall Gertraud Krug vom Roten Kreuz Kopfing, die dringend Erste Hilfe benötigt. Das Rettungsauto fährt am Baumkronenweg-Areal ein, von den Höhenrettern wird eine sogenannte Seilbahn – vom Baumhotel schräg nach unten – gespannt.
Nach der Erstversorgung wird die Frau mit einer Trage abgeseilt, von den Sanitätern übernommen und ins Krankenhaus gebracht. Tosender Applaus vom begeisterten Publikum, die Übung war erfolgreich. Baumkronenweg-Chef Hans Schopf: „Auch in Zukunft werden solche Übungen nötig sein, um im Ernstfall immer gewappnet zu sein.“ (jell)