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"Beschäftigte lassen sich mehr gefallen"

Von Thomas Streif, 02. August 2016, 06:11 Uhr
"Wegen höherer Arbeitslosigkeit lassen sich Beschäftigte noch mehr gefallen"
AK Ried-Rechtsexperten: Leiter Siegfried Wambacher, Michael Steffan Bild: Streif

BEZIRK RIED. Arbeiterkammer Ried übt heftige Kritik an Bäckerei mit Filialen in den Bezirken Ried und Braunau.

Eine traurige "Spitzenposition" nimmt ein Speditionsunternehmen aus dem Bezirk Ried im aktuellen "Schwarzbuch Arbeitswelt" der Arbeiterkammer Oberösterreich ein. 30 Akten wurden über die kleine Firma in den vergangenen Jahren von der AK angelegt. Ergebnis: 20 gerichtliche, 5 außergerichtliche Vergleiche, fünf Verfahren sind offen.

Der für die Arbeitnehmer erkämpfte Betrag belaufe sich laut Rieds AK-Bezirksstellenleiter Siegfried Wambacher auf 48.000 Euro. Dabei gehe es fast immer um die Abrechnung der Überstunden. "Es gibt kaum jemand, der bei dieser Firma aufgehört hat und nicht bei der AK vorgesprochen hat", sagt Wambacher, der über die Gangart mehrerer Innviertler Unternehmen empört ist: "Wegen der höheren Arbeitslosigkeit lassen sich die Beschäftigten mehr gefallen. Manche Betriebe nutzen das schamlos aus und verletzen das Arbeitsrecht noch unverschämter als in den Jahren zuvor."

Laut Wambacher und AK-Rechtsexperte Michael Steffan ist auch ein Bäckereibetrieb mit Filialen im Bezirk Ried und Braunau ein "heißer Kandidat für das "Schwarzbuch Arbeitswelt".

Heftige Kritik an Bäckerei-Chef

Gegen den Betrieb, der derzeit elf Mitarbeiter beschäftigt, musste die AK Ried in den vergangenen zwei Jahren 15 Akte anlegen. Neun seien, so Steffan, mittlerweile erfolgreich abgeschlossen. "Insgesamt haben wir für die neun Beschäftigten 27.000 Euro an offenen Löhnen, Sonderzahlungen, Urlaubsersatzleistungen oder Kündigungsentschädigungen eingeklagt", sagt Steffan, der kein gutes Haar am Chef der Bäckerei lässt: "Es ist schon vorgekommen, dass er sich nicht einmal an getroffene, schriftliche Vergleiche hält. Dienstnehmerinnen wurden unter den fadenscheinigsten Gründen entlassen." Auch einen außergerichtlichen Vergleich seiner Anwältin mit einer ehemaligen Mitarbeiterin habe er plötzlich nicht mehr erfüllen wollen.

"Anschließend haben wir die Forderungen in der Höhe von 4800 Euro gerichtlich eingeklagt", sagt Michael Steffan und fügt hinzu: "Von den erwähnten Fällen hat es bisher noch keinen einzigen gegeben, den die Arbeiterkammer Ried verloren hat. Die Gerichts- und Verfahrenskosten kosten dem Bäckereibetrieb eine Stange Geld. Ich befürchte, dass diese Vorgehensweise für die Firma über kurz oder lang in einem finanziellen Fiasko enden wird."

400.000 Euro erkämpft

Insgesamt konnte die Arbeiterkammer Ried im ersten Halbjahr 2016 rund 400.000 Euro an vorenthaltenem Entgelt für die Arbeitgeber erstreiten. Von Jänner bis Juni wurden 4288 Personen telefonisch oder in persönlichen Gesprächen beraten. Rund zehn Prozent mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.

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6  Kommentare
6  Kommentare
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strasi (4.410 Kommentare)
am 02.08.2016 22:35

Arbeitsverhältnisse auf gegenseitiger Wertschätzung werden
leider immer weniger.
Manche Betriebe betreiben Mobbing ganz bewusst um durch eine
fristlose Entlassung Geld zu sparen.

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pepone (60.622 Kommentare)
am 02.08.2016 11:41

Davon kann ich ein Lied singen . zwinkern
Nach Konkurs, Zahlungsverweigerung etc.. bekam ich in den 90 Jahren in 2 Fälle mehr als 300.000 Schillinge zugesprochen .

400.000 tausend Euro alleine im Halbjahr ist schon heftig !

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( Kommentare)
am 02.08.2016 11:04

Geht's der Wirtschaft gut......
geht's der Wirtschaft gut.

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Gugelbua (32.041 Kommentare)
am 02.08.2016 10:42

ist doch allgemein so, wer der Helden spielt kann seinen Job verlieren!

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( Kommentare)
am 02.08.2016 09:55

Nicht nur im Bezirk Ried........."man(n)" wird mittels Stechuhr, über persönlich geführte Listen, Computerprogramme u.ä. überwacht, überprüft, angeschwärzt und muss es aussitzen. Von der viel gepriesenen Gleichberechtigung am Arbeitsplatz mal ganz zu schweigen. Gehaltserhöhungen? Es gibt kollektivvertragliche Gehaltsanpassungen und dann wundern wir uns, wenn Arbeitnehmer in der Pension in die Altersarmut fallen? Wenn man über 10 Jahre hinweg gerade mal €500,00 monatlich mehr bekommt, wie soll da unterm Strich eine echt "leistbare" Pension herauskommen? Es müssten regelmässige Überprüfungen / Valuierungen seitens der Arbeiterkammer von Arbeitsplätzen WÄHREND des Arbeitsverhältnisses erfolgen. Klagen nach Ende des Dienstverhältnisses sind dank AK zielführend, doch verbunden mit jahrelangem Stress am Arbeitsplatz. Diensgeber mit erhöhten Krankenständen, burn-outs, Selbskündigungen etc. gehören unter die Lupe genommen.

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2good4U (17.899 Kommentare)
am 02.08.2016 08:26

Unternehmer die die Mitarbeiter ausnutzen indem sie z.B. zu wenig bezahlen schaden nicht nur den Mitarbeitern, sie verschaffen sich auch einen Wettbewerbsvorteil gegenüber Unternehmen welche ordentlich arbeiten.

Es wäre also eigentlich auch im Interesse der WKO diesen Unternehmern mal die Leviten zu lesen.
Aus irgend einem Grund werden aber diese von der WKO meist noch verteidigt.

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