Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Ein Jahr Krieg: Oberösterreichs Helfer bleiben dran

Von Christian Diabl, 21. Februar 2023, 18:07 Uhr

LINZ. Die vielen Freiwilligen in den Regionen lassen sich auch durch sinkende Spendenbereitschaft nicht entmutigen.

LINZ. Der Krieg in der Ukraine hat eine Welle der Hilfsbereitschaft in Oberösterreich ausgelöst. Neben den großen Organisationen wie der Caritas, dem Roten Kreuz oder der Volkshilfe haben sich in vielen Gemeinden lokale Initiativen gegründet. Gemeinsam mit Vereinen und Unternehmen haben die Menschen Geld gesammelt, Sachspenden für die betroffenen Gebiete organisiert oder sich um ukrainische Flüchtlinge gekümmert. Zwar hat die enorme Hilfsbereitschaft in der Bevölkerung nach einigen Monaten nachgelassen, das Engagement der Freiwilligen aber keineswegs.

Die OÖNachrichten haben ein Jahr nach dem russischen Überfall vom 24. Februar mit vier Initiativen über ihre Arbeit für die Menschen in der Ukraine gesprochen.

Kerzen für die Ukraine
In Wels werden "Heizkerzen" für die Ukraine gemacht. Bild: privat

Welser „Heizkerzen“ für die Ukraine

Mit selbst gemachten Kerzen aus Konservendosen, Karton, Wachs und Paraffin wollen Helfer aus Wels den Menschen in der Ukraine ein bisschen Wärme schicken. Eine Kerze brennt bis zu vier Stunden und kann als Heizquelle oder auch zum Kochen verwendet werden. 1000 waren es im letzten Jahr. Initiiert hat das Projekt Tetyana Voytenko vom Welser Unternehmen „Laser & More“, die mit Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern bereits einige Hilfsaktionen durchgeführt hat. Jeden Monat geht eine Lieferung in die Ukraine. Ein Jahr Erfahrung ist nicht spurlos vorübergegangen. „Wir haben gelernt, gezielter zu helfen und ganz konkrete Projekte abzuwickeln“, sagt Voytenko. Im Februar hat ihr Unternehmen gemeinsam mit Fronius ein hochwertiges Schweißgerät für Reparaturen von Einsatzfahrzeugen gespendet.

Ein Jahr Krieg: Oberösterreichs Helfer bleiben dran
In Marchtrenk ist der Verein "Herz für die Ukraine" von Katharina Bauer aktiv. Bild: Stadtgemeinde Marchtrenk

Marchtrenk zeigt ein "Herz für die Ukraine"

Das Welser Kerzenprojekt wird auch von Katharina Bauer aus Marchtrenk unterstützt. Sie hat bereits 2019 den Verein „Herz für die Ukraine“ gegründet und Geld für Familien gesammelt, die im seit 2014 laufenden Konflikt Angehörige verloren haben, ebenso für ein Kinderkrankenhaus und Schulartikel für Waisenkinder. Mit dem Krieg habe sich vieles verändert. „Früher haben wir ruhig gearbeitet und konnten alles vorplanen“, sagt Bauer. Seit dem 24. Februar sei es ein Marathon. Ein Lager für Sachspenden gibt es heute nicht mehr, mittlerweile sammelt der Verein Patenschaften für Waisenkinder. In Marchtrenk kümmert er sich auch um 75 Flüchtlinge – erfolgreich. Fast alle lernen Deutsch und haben Arbeit. Am Sonntag findet eine Benefizveranstaltung für die Erdbebenopfer in der Türkei statt, da helfen die ukrainischen Marchtrenker tatkräftig mit.

Spendenkonto „Herz für Ukraine“: AT87 3468 0000 0818 9086

Thomas Brunner
Thomas Brunner von SUNUA mit eine Hilfslieferung. Bild: Sunua

10.000 „Tuschonkas“ und neue Pläne

 In den Monaten nach Kriegsbeginn war SUNUA (Support Ukraine Now Upper Austria) eine der größten zivilgesellschaftlichen Hilfsorganisationen. Gegründet von den Unternehmern Thomas Brunner aus St. Florian und der Linzerin Anna Klymenko, betrieb der Verein mit hunderten Helfern ein Sammelzentrum und eine Anlaufstelle für ukrainische Flüchtlinge beim Linzer Volksgarten. Im Herbst verlagerte man die Aktivitäten auf die Hilfe vor Ort. So wurden etwa Winterkleidung, Spezial-Schlafsäcke, 30 Generatoren und viele andere Hilfsgüter per Lkw in die Ukraine geschickt.
Vor Ort ließ SUNUA 10.000 Fleischkonserven, genannt Tuschonkas, produzieren und in den Dörfern an der Front verteilen. „In Oberösterreich ist die Hilfsbereitschaft und Aufmerksamkeit sicher zurückgegangen, die Bedeutung des Themas ist aber vielen bewusst“, sagt Brunner. Seit Jänner gibt es ein neues Projekt. In Kooperation mit Konzernen wie Aldi Süd will SUNUA eine Million Fruchtmus-Beutel produzieren und an Kinderheime und Kinderkrankenhäuser in der Ukraine verteilen.

Spendenkonto: AT20 1500 0007 1157 8559

Ukraine mit Herz
Das Salzkammergut sammelt für die Ukraine. Bild: Hörmandinger

Das Salzkammergut hilft

Sachspenden entgegennehmen, Geld sammeln, Quartiere und Arbeit für Flüchtlinge suchen: Es gibt kaum etwas, das die Ukrainehilfe Salzkammergut nicht leistet. Mitgegründet wurde der Verein von der Ukrainerin Lyudmyla Zeppetzauer, die seit 15 Jahren in Bad Ischl lebt. Rund zwanzig Leute sind aktuell zwischen Gosau und Strobl aktiv. Die Spenden sind schon gegen Sommer letzten Jahres zurückgegangen. „Das ist eine normale Entwicklung“, sagt Zeppetzauer, „die Hilfsbereitschaft hat selbst unter Ukrainern nachgelassen.“ Trotzdem fährt jede zweite Woche ein Bus mit Hilfsgütern in die Ukraine. Für die Helfer bedeutet die Entwicklung eine Rückkehr zu annähernd so etwas wie Normalität. „In den ersten Monaten waren es bis zu 16 Stunden am Tag, jetzt sind es sechs oder sieben“, sagt Zeppetzauer. Darunter habe auch die Familie gelitten.

Spendenkonto: AT83 3454 5000 0012 2440

mehr aus Oberösterreich

LASK-Boss Gruber kam nicht zu Prozess

Schwer verletzt: 19-Jähriger stürzte in Utzenaich durch Dach

Anleitung für Bombenbau und Terrorpläne: 22 Monate Haft für 17-Jährigen aus Grünburg

Zum 100er offenbart der Linzer Mariendom seine Schätze

Autor
Christian Diabl
Christian Diabl

Interessieren Sie sich für diesen Ort?

Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen