"Der Michi schmeißt die Nerven nicht weg"
MOLLN. Nach Lawine im Bodinggraben: Seit zehn Tagen sitzt ein Förster im Nationalpark Kalkalpen fest.
Abgeschnitten von der Außenwelt, nur mit den wichtigsten Grundnahrungsmitteln versorgt – und dann fällt auch noch für zwei Tage der Strom aus: Dieses Szenario erlebt derzeit Nationalpark-Ranger Michael Kirchweger. Vor zehn Tagen war eine Nassschneelawine abgegangen, die Zufahrt in den Bodinggraben ist seitdem verschüttet und damit gesperrt. Mittels Helikopter wurden Lebensmittel eingeflogen – und nur ein Notstromaggregat liefert dem Förster Strom.
Über Irrwege
"Man kann nicht aus und man kann nichts unternehmen. Nervlich ist das schon ein Wahnsinn. Ich gehe dann oft raus in die Natur, das beruhigt mich", sagt Kirchweger im Telefon-Interview mit den OÖNachrichten. Und: "Man sucht sich halt Arbeit, um sich irgendwie zu beschäftigen."
Kirchweger erzählt außerdem von seiner Familie: "Meine Frau ist noch weggekommen. Hat es nach dem Lawinenabgang über Irrwege raus geschafft, aber ich bin hier geblieben, weil ich ja das Wild versorgen muss", sagt der 59-Jährige, der täglich das Rotwild füttert. Seine Tochter ist momentan bei Bekannten untergebracht, seit Ende Februar hat er sie nicht mehr gesehen. Kirchweger hofft, dass er in einer Woche endlich wieder weg kann. Bis dahin hält er das Forsthaus sauber, und es gilt, das Stromaggregat am Laufen zu halten.
Eine Woche für Räumung
"Wir brauchen erst grünes Licht von der Lawinenkommission, damit wir die Straße räumen können. Haben wir dieses Okay, dauert es aber etwa eine Woche, bis wir die Schneemassen auch zur Seite schaffen können", sagt Nationalparkförster Walter Wagner zu den OÖNachrichten.
Wagner hat Vertrauen in den Nationalpark-Ranger: "Der Michi ist ein Naturbursch’. Der schmeißt die Nerven nicht weg", sagt der Förster. Schon im Jänner war Kirchweger wegen der vielen Schneemassen zehn Tage lang eingeschlossen, die OÖNachrichten berichteten. (sje)
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Wildfütterung ist in einem Nationalpark sicher nicht obligatorisch!
(Sonst ist es vermutlich keiner...)
Kaltes Wetter ist halt unangenehm für Pflanzenfresser, dafür haben Lux und Bartgeier ein besseres Angebot.
Wie ich höre, ist in ganz Graubünden mittlerweile Wildfütterung verboten. Das finde ich wiederum ein wenig übertrieben.
So viele Jagd- und Forstexperten.....
"Nationalpark-Ranger" in Österreich ????
Diesen Ausdruck finde ich einfach .... na ich weiss nicht ???
Nationalpark-Ranger?
Klingt aber "cool" (denkt der Redakteur)
Den Herrn kenn ich.Vor dem können sich viele eine Scheibe abschneiden.Vor ihm zieh den Hut der Mensch hat was drauf,was viele nicht mehr haben,und können sowieso nicht.Ein richtiger Mountie und Naturbursch und kein Weichei.Beste Gesundheit IHM u.seiner Familie.
Täglich füttern, und ausmisten und melken nicht vergessen
Ganz viel Arbeit für das liebe Vieh
Der Steuerzahler zahlt es im Nationalpark
Der Steuerzahler zahlt auch die modernen Gladiatorenkämpfe mit.
Fussballerei, Skifahrerei etc wird prinzipiell grosszügig gesponsert.
Sogar für die Folgeschäden muss die Allgemeinheit mitzahlen ...
Bitte nicht böse sein, liebe OÖN - aber aus so einer Geschichte ein Heldenepos zu stricken, das ist schon ein wenig bizarr. Da sitzt jemand, auf eigenen Wunsch, in einer sicher nicht unbequemen Jagdhütte, ausgestattet mit sicher allem, was das Herz begehrt, könnte die Situation, die für ihn nicht bedrohlich ist, jederzeit ändern, und wird in der Geschichte als Held der Wildnis, der seine Familie schon seit Tagen nicht mehr gesehen hat, hochstilisiert. Ey, kommt mal runter.
Besser kann man das nicht schreiben...
Etwas skurril mutet das schon an.
Wenn der Hubschrauber ein Notstromaggregat abseilt, könnte der Waidmann auch hochgestellt werden. Geht aber nicht, weil er muß ja das Aggregat am Laufen halten. Ich verstehe auch nichts von der Jagd, aber täglich füttern??? Wie konnten die Populationen so über tausende von Jahren ohne der Grünröcke überleben. Klar, bis zum Ende der Schonzeit heist's durchhalten.
Schaut schon ein bisschen nach Sensationslust aus und ist ein Abenteuer, das er noch gerne seinen Urenkelin erzählen wird. Sei ihm vergönnt. Und: nicht vergessen, eine Ausgabe der OÖN in die Lade zu legen, damit sie's auch glauben.
> Wie konnten die Populationen so über tausende von Jahren ohne der Grünröcke überleben. <
- - - -
In der Zwischenzeit hat der zweibeinige Krebs (Homo zivilisticus) die Gunstlagen restlos zugewuchert. Der wandernde Rothirsch wurde sozusagen einem Käfig zugewiesen.
Warum selbst endemische Populationen von Homo Ureinwohnerus gegenüber dem modernen Zivilisten auf der Strecke bleiben, sollte wohl hinläglich bekannt sein.
Konsum jetzt - nach mir die Sintflut ...
"...der täglich das Rotwild füttert."
Wozu? Laut Hobbyjägerschaft gibt es ja viel zuviel davon, sodass man es dann unbedingt schießen muss! (= Abschussplan erfüllen)
Ich bleibe dabei: Jagd als Hobby ist Töten als Hobby!
Da hast aber jetzt was verwechselt, nicht die verteufelten " Hobbyjäger" behaupten es gäbe "zuviel" Wild, nein, die vielgelobten Berufsförster der ÖBF meinen 2/3 des Rotwildes müsste von der Bildfläche verschwinden und ordnen Abschüsse auch in der Schonzeit und ohne Rücksicht auf Geschlecht, ob beschlagen oder nicht, Hauptsache weg und die Gewinnmaximierung floriert.Da wird in den Wintergattern geschossen an den spärlich beschickten Fütterungen passen die Killer das Wild ab usw. Das Rehwild hat sowieso jede Daseinsberechtigung verloren wenn es nach diesen Leuten geht.Dafür ist eben der wie zufällig aufgetauchte Isegrim vorgesehen !
Um Wildpopulationen zu reduzieren gibt es nicht viele Möglichkeiten, entweder schiessen, verhungern lassen oder vergiften usw. Ich überlasse es einmal den Kommentatoren welche Reduktion tierethisch die vernünftigste Methode ist?