Im Restaurant zahlen, so viel man möchte

Die Uni ist nicht weit. Dementsprechend bunt ist auch das Publikum: Stefan zupft seine Dreadlocks zurecht und hält sich an einem Wasserglas fest – das gibt es hier übrigens gratis. Immer frisch nachgeschenkt von den Kellnern – und man braucht nicht einmal danach zu fragen.

Kathi schaut kurz von ihrem Skriptum auf und holt sich schließlich doch noch einen Nachschlag vom Mango-Griesbrei, in dem knusprig angebratene Mandeln versenkt sind. Das Deewan ist nicht nur ein All-you-can-eat-Restaurant, sondern auch ein All-you-can-pay-Lokal: so viel essen und dafür so viel zahlen wie man möchte.

Seit vier Jahren

Am Tag der Arbeitslosen, dem 30. April, vor vier Jahren hat das Deewan seine Pforten geöffnet. Benannt ist es nach seinem Besitzer, dessen Konzept perfekt funktioniert. „Im Schnitt machen die Gäste sieben oder acht Euro locker“, sagt Lokalchef Deewan, der stolz auf sein Konzept ist.

Deewan hat eine zielstrebige aber unorthodoxe Art: „Wehe dem, der es sich leisten kann und trotzdem wenig Geld hier lässt!“ Für diese Menschen hat der Lokalchef ein drohendes Brummen auf den Lippen. Und selbst die bunt zusammengewürfelten Flohmarktmöbel scheinen solche Menschen drohend anzustarren. Sie wittern den Verrat und knarren dann besonders laut.

Wenn aber jemand vorbeikommt, der offensichtlich kein Geld hat, mache das aber auch nichts aus: „Bei uns sind ja nur die Getränkepreise fix.“ Und wenn einmal nur ein Euro bezahlt wird, mache das auch nichts aus.

Drei vegetarische Currys stehen stets zur Auswahl, zwei mit Fleisch – Huhn oder Lamm – sowie eine Süßspeise. Dann gibt’s da noch ein knackiges Salatbuffet und Fladenbrot – so viel das Herz begehrt.

Ja, das Deewan funktioniert. Und auch so mancher heimische Wirt würde sich wundern, in welchem Verhältnis der Preis auf der Speisekarte mit der Wertschätzung des Gastes steht.

Auskunft: Restaurant Deewan, Liechtensteinstraße 10, 1090 Wien, Tel: 01/925 11 85, www.deewan.at