Gegen 110-kV-Freileitung: Widerstand im Almtal machte sich bereits bezahlt
VORCHDORF. Ein EU-Gerichtsurteil erzwang im Almtal einen vorläufigen Baustopp der Energie AG. Nicht nur dort sowie im Mühlviertel, sondern auch im Innviertel fordern Bürger ein Erdkabel.
Am Wochenende demonstrierten Betroffene im Mühlviertel: Die geplante Stromüberlandleitung zwischen Bad Leonfelden und Rohrbach löst dort heftigen Protest aus. Es ist kein Einzelfall. Gegen die 110-kV-Leitung, die dereinst von Vorchdorf nach Kirchdorf führen soll, tritt schon seit drei Jahren eine Bürgerinitiative von Betroffenen und Grundeigentümern auf. Mit einem Zwischenerfolg. Hartnäckig kämpfte die Initiative "110-kV-ade" bis zum EU-Gerichtshof in Luxemburg. Während Grundstückseigentümer auch nach der Einleitung von Zwangsverfahren nicht nachgegeben hatten, verkündeten die EU-Richter, dass die Energie AG über 20 Hektar Wald gerodet und damit beim Natureingriff ein Ausmaß erreicht hätte, das eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) verlangt hätte. Die Energie AG kam darauf nicht umhin, sofort alle Bautätigkeiten für die Strommasten einzustellen.
Das Land OÖ muss nun das EuGH-Urteil umsetzen und dabei doch eine UVP vorschreiben. Die Energie AG hofft, dass ihr Projekt in diesem Verfahren ebenfalls genehmigt wird, weshalb Sprecher Wolfgang Denk nur von einer Bauverzögerung von "bis zu 18 Monaten" ausgeht. Ziel der Initiative bleibt: keine Freileitungsmasten mehr. Dass sich nun auch im Mühlviertel zum Teil prominenter Widerstand (u. a. Ex-Vizekanzler Reinhold Mitterlehner) regt, sieht Michael Praschma von der Vorchdorfer Bürgerinitiative "110-kV-ade" positiv: "Das Erdkabel ist heutzutage der Stand der Technik."
Für das Innviertel gibt es seit rund 20 Jahren Pläne zur besseren Versorgung des Pramtals – mittels Stromtrasse von Ried im Innkreis nach Raab im Bezirk Schärding. Nun soll es ans Eingemachte gehen. Seitens der Projektbetreiber ist eine 110-kV-Freileitung vorgesehen, die nötigen Genehmigungen liegen vor. Der Großteil der Grundstücksbesitzer wehrt sich aber vehement gegen die Freileitungs-Variante. "Letztmalige Entschädigungsangebote zur Inanspruchnahme der Flächen" werden beharrlich abgelehnt. Nun stehen "zwangsweise Inanspruchnahmen" ins Haus. Die Freileitungsgegner bezeichnen dies als Enteignung. "Wir fordern statt der geplanten 110-kV-Freileitung Erdverkabelung. In Deutschland ist das längst Standard. Am Mittwoch haben wir im Rahmen unserer Initiative ein weiteres Treffen", sagt Bettina Wagneder aus Taiskirchen von der "Schutzgemeinschaft Innviertel". Ob das EuGH-Urteil zum Almtal-Projekt auch auf die geplante Innviertler Stromschiene zutrifft, werde gerade rechtlich geprüft. Die Erdkabel-Initiative aus dem Mühlviertel bringe jedenfalls Rückenwind.
5 Meter in Silo gestürzt: Landwirt (56) im Mühlviertel tödlich verunglückt
Magdalena Barth: 37 Milchkühe und ein großer Traum
Handel mit Drogen und Ausweisen im Salzkammergut: weiterer Täter festgenommen
824 Mädchen bei "Girls’ Day" in Oberösterreich
Interessieren Sie sich für diesen Ort?
Fügen Sie Orte zu Ihrer Merkliste hinzu und bleiben Sie auf dem Laufenden.
Vor einem Monat ein Ausflug ins Waldviertel mit Wanderung im Yspertal. Kein Strommast weit und breit. Keine Stromleitung von Haus zu Haus, von Ortschaft zu Ortschaft zu sehen. Wunderschöne Landschaft. Warum geht's dort?
Auf der "letzten Meile" ist das längst Standard, doch sind das ganz andere Bedingungen beim Eingraben der kleinen Kabel, was ja flott geht im Erdreich mit kleinen Baggern. Da gehen 400 V zu den Häusern, keine 110 kV. Dazu gibt es sogenannte Umspannstationen. Bereits die 10 kV darunter werden meistens schon unterirdisch verlegt zum nächsten Unterverteiler, da ist es finanziell vertretbar.
Der Strom der Zeit ist nicht auf zu halten.
Die technische Herausforderung, mal abgesehen von den um ein x-faches höhere Kosten, sind für Nicht-Techniker nur schwer zu verstehen.
Nur so kann der Strompreis weiterhin so günstig bleiben.
Der Strom muss immer verfügbar sein, güüünstig ist drittrangig.
Viele Leit verhungern, wenn der Kühlschrank ausfällt und wenn sie nichts kochen und backen können. Derrennen sich, wenn der Lift stehen bleibt, wenn die Registriekassa nicht geht.
Am Arbeitsplatz stehen alle Räder still, wenn das der Stromversorger will. Ich habe einmal die Lieferbedingugen gelesen: die garantieren nicht einmal die 230 Volt und die 50 Hz - da brennen Lampen ab und Motoren, Computernetzteile und und und...
Da braucht nur der Nulleiter unterbrochen werden
Die Stadtleute schwafeln von den Öffis - wovon laufen denn die?
Heiliger St. Florian, verschon unser Haus, setz andere unter Strom.
Bei einer 380kv Leitung ist sowieso eine UVP zu machen. Im Mühlviertel geht's um 110 kv.
Aber der bauliche Aufwand unterscheidet sich nicht grundlegend, auch bei den Kosten. Die frei zu bleibende Trasse etwa durch einen Wald ist halt etwas schmäler und ist tabu und darf nicht aufgeforstet werden. Nur kleines Gewächs zulässig wegen der Verwurzelung und das ist auch ein dauerhafter Anblick.
Eine 110 kv Erdleitung kann unter Forstwegen liegen dann gibt es gar keinen dauerhaften Eingriff in die Natur.
Da irrst Du Dich gewaltig, das geht nicht so einfach unter einem Forstweg. Da gibt es Vorschriften der Breite darüber, welche frei zu bleiben hat und eine evtl. Straße darüber benötigt etwa bei einer Querung ein ganz anderes Fundament.
Bei einer 380 kV Erdleitung ist die Breite der dauerhaft unnutzbaren Trasse bei den Deutschen 25 Meter, bei 110 kV halt entsprechend weniger. Das entfällt bei einer Freileitung in genügender Höhe gänzlich, da bleiben nur die Mastfundamente als Natureingriff.
Unter einer Freileitung darf gar nichts "HOHES" stehen.
Das habe ich an anderer Stelle beschrieben, wie es mich in einem Umspannwerk von der Stehleiter geschmissen hat, weil ich ungeerdet hinaufgestiegen bin.
Du bist ja ein ganz Schlimmer! Hoffentlich hatte die Aluleiter das GS-Zeichen, sonst sträubt sich die Lebensversicherung im Schadensfall wegen offensichtlichem Suizid.
Das war eine Holzleiter, Alu hat es damals kaum gegeben. Mit einer Aluleiter wärs wahrscheinlich eh nicht passiert.
Ganz langsam: ich habe mich mehrmals an der "Erde auffigehandelt" aber einmal eben mit Unterbrechung
Wieder Äpfel und Birnen schaut so aus als ob du Mitleser verwirren willst mein lieber Hintergrundleser.
Lese die absolut nicht wertende Gegenüberstellung der Systeme in dieser Publikation, die ich teilweise zitiert und bereits verlinkt habe:
https://www.50hertz.com/Portals/3/Galerien/Broschueren/Erdkabel-Freileitung.pdf
Äpfel und Birnen: dass 380 kV höhere Anforderungen darstellen, steht außer Zweifel, aber man kann das weitgehend aliquot auf 110 kV runterrechnen. Nur die Kabel bei 380 kV sind nochmals anders und nochmals wesentlich teurer.
Dann eben nur 80% Naturbeeinträchtigung weniger nicht 100%. IMMER NOCH BESSER ALS EINE FREILEITUNG
"bei 110 kV halt entsprechend weniger"
Na, eben.
Nein, nicht sowieso.
Das kommt auf den baulichen Umfang an.
UVP - Eine Obrigkeit schaut der andern Obrigkeit zu. Am End gewinnen die Juristen.
"Widerstand im Almtal machte sich bereits bezahlt"
Inwiefern macht sich ein Baustopp bezahlt?
Er verursacht hohe Kosten für die Stromkunden, mehr nicht.
Der Titel soll manipulieren. Die meisten Leute halten das Meinungmachen für die Hauptaufgabe einer Zeitung.
Das Parlament halten die meisten Leute hingegen für unnütz
Wo ist das Geld, das da "lukriert" wurde?
Man soll nicht Äpfel mit Birnen vergleichen.110 kv und 380 kv ist nicht das gleiche lieber Hintergrundleser.
Das unterscheidet sich nur baulich, ich habe da einen Artikel und eine Publikation der BRD genommen, da die bereits mehr Erfahrung haben. Aber Stand der Technik ist die Erdleitung beileibe nicht und sie wird vermieden, wo es nur möglich ist.
Die 110 kV Freileitung im Almtal, Innviertel und Mühlviertel sind doch Teil ein und des selben Projektes, 110 kV Ringleitung in ganz O.Ö., welches schon vor Jahrzehnten gestartet wurde.
Wird schon bei einem Teilprojekt die 20 ha Grenze für Rodungen überschritten, müssen klarerweise alle Teilprojekte einer UVP unterzogen werden.
Sonst könnte man ein großes Leitungsprojekt immer solange in Teilprojekte aufteilen, bis keine UVP mehr notwendig ist.
Auch bei einer Erdleitung sind großflächige Rodungen nötig. Und über die gesamte Länge sind bei Bedarf temporär tragfähige Fundamente für schweres Baugerät erforderlich, da gibt es nur wenig zum Ausweichen und keine Alternativen. Und wenn diese Rodung durch einen Wald geht, ist keine Wiederaufforstung zulässig, maximal Gebüsch mit kurzen Wurzeln. Eine Freileitung kann in jedem Fall hoch genug konzipiert sein, dass die Landschaft bis auf die Mastfundamente unberührt bleibt. In Tirol sind ganze Täler mit Stromleitungen in schwindelnder Höhe überbrückt, halt deutlich markiert für evtl. Rettungshubschrauber und allgemeinem Flugverbot unter einer bestimmten Höhe für andere Fluggeräte, nixi mit Paragleitern.
Da scheinen einige etwas zu vergessen haben:
UVP#Erdkabel.
Was aber auch nicht zwangsläufig der Fall ist.
> Ob das EuGH-Urteil zum Almtal-Projekt auch auf die geplante
> Innviertler Stromschiene zutrifft, werde gerade rechtlich geprüft.
Die "rechtliche" Prüferei, die sich überwiegend um pekuniären Kleinkram dreht, halte ich für scheinheilig. Den Naturschutz noch mehr.
Für mich würde ausschließlich zählen, ob die Leitung mit ihrem Geprassel den Amateurfunk stört. Der Profifunk (Polizei, Rettung etc.) wäre mir egal. Die Hubschrauber (Militär, Polizei, ÖAMTC, Rettung) auch.
Bei Funksachen brauchst da generell keine Sorgen haben. Die Sinusspannung ist dank der riesigen Trafos so "sauber", dass da kaum Oberwellen zu erwarten sind. Das fallweise hörbare Surren ist noch im NF-Bereich. Nur eine Rechteckspannung wäre fatal, da ist auch vom TV bis zum Handy ALLES gestört bei solchen Leistungen.
Glaub mirs, dass ich das anders weiß. Ich habe übrigens vom "Prasseln" geschrieben, das war der sachliche Hinweis. Fürn Google: "Elmsfeuer". Überall wo hohe Spannung auf feuchte Luft trifft und auf schmutzige Leiter und Isolatoren. Auch bei 0 Hz.
In der Erde kaum wirksam für die Funkerei.
Der Rest war sarkastisch.
Bei Überschlägen gebe ich Dir Recht, die sind nicht sinusförmig und so eine quasi-Rechteckspannung deckt ein breites Frequenzspektrum ab.
Das sind noch lang keine Überschläge, nur viele kleine Prasseleien. Manchmal "singt" die Hochspannung sogar, allerding nicht sehr harmonisch.
Ein Überschlag beginnt mit solchem Geprassel aber das Geprassel muss kein Überschlag werden. Die Blitze finden ähnlich "zusammen".
Genau diese Grundeigentümer sind es, die am Lautesten schreien, wenn der Strom für ihre landwirtschaftlichen Betriebe ausgefallen ist.
Diese Grundeigentümer sind es, die sich ihre Bracheflächen von den EVU's vergolden lassen wollen und irrwitzige Preisvorstellungen haben.
Diese Grundeigentümer sind es, die hinter vorgehaltener Hand mit dem Generaldirektor drohen, der ja ein so guter Jagdkamerad ist; falls das EVU nicht den Forderungen der Besitzer entspricht.
Stoppt den Bau der 110kV Leitungen, irgendwann einmal wird ein Ausfall die Verhältnisse ändern und dann geht's ohne UVP, da gibt's dann ein OGH Urteil und Zwangsenteignungen und dann geht's ganz flott mit dem Leitungsbau.
Und wenn diese Umweltschützer so versessen auf Erdkabel sind, werden sie die Mehrkosten gerne mittragen, oder etwa nicht?
DU hast recht stoppen oder unter die Erde.
Die Idee mit dem Kostentragen hat was.
Mit dieser "Logik" werden sicher die Benzinerbesitzer und die Stadtbewohner allgemein gern die Kosten der Dieselbesiter für die Umrüstung auf sich nehmen.
Alles schön und gut.
Es gilt das Florianiprinzip.
Hauptsache ich bin nicht betroffen, das ist es gut. Ansonsten Pech gehabt.
Als Vergleich ein Leitungsprojekt in der BRD, der Artikel stammt aus 2012, da hat sich neben den anderen Argumenten aber nichts geändert, das ist nicht automatisch "Stand der Technik", hier geht es um 380 kV:
Der Betreiber der Neusser Leitung, Amprion, hat auch eine Teststrecke im Bau. Dabei zeigte sich, dass für die Kabel eine durchgehende Bahn von 25 Meter Breite eingerechnet werden muss, für den Bau braucht es schwerstes Gerät, auf dem die Kabeltrommeln transportiert werden können. Dafür sind befestigte Straßen notwendig. Solche Voraussetzungen erschweren den Bau von Erdkabeltrassen in der Nähe von dicht besiedelten Gebieten erheblich.
Am Ende sind Erdkabel auch eine Frage des Geldes. Laut Amprion kostet ein Kilometer Freileitung 1,5 Millionen Euro. Die gleiche Strecke in der Erde dagegen 10 Millionen. Selbst Bürgerinitiativen gehen von den 2,5-fachen Kosten aus. Das Papier aus dem Umweltministerium spricht von einem Faktor vier bis sechs.
Es geht noch weiter.
„Was so einfach klingt – Leitungen einfach einzugraben, ist technisch allerdings höchst komplex und auf Höchstspannungsebene in Deutschland bislang nicht erprobt“, schreibt das Bundesumweltministerium in einem eigens für die „Welt“ erstellten Papier zum Thema. Damit seien Herausforderungen an die Netzsicherheit verbunden, die nicht unterschätzt werden dürften. Tatsächlich gibt es bis auf fünf Kilometer in Berlin kein 380-KV-Höchstspannungskabel in Deutschland unter der Erde.
Während viele Bürger glauben, es sei allenfalls eine Frage des politischen Willens, ob man ein Leitung aufhängt oder eingräbt, beantwortet die Technik diese Frage ganz anders. So hat sich gezeigt, dass um die Kabel herum das Erdreich warm wird, teilweise um bis zu 20 Grad. Das verändert die Flora und Fauna im Boden, was Probleme für die Landwirtschaft und in Schutzgebieten aufwerfen kann.
https://www.welt.de/politik/deutschland/article111193105/Die-Illusion-vom-schoenen-gesunden-Erdkabel.html
Es geht weiter aus einer anderen Quelle, welche kein Zeitungsartikel ist, sondern eine fachliche Publikation:
Während bei Bauaktivitäten für Freileitungen hauptsächlich auf oberirdische Behinderungen im Schneisenbereich geachtet wird und die Fundamente der Maststandorte gelegt werden, müssen bei der Erdverkabelung einer Leitung umfangreichere Bauarbeiten durchgeführt werden. Nicht nur die Schneise muss komplett befreit, sondern auch ein etwa zwei Meter tiefer Graben ausgehoben werden. Dieser wird dann mit ein Meter thermisch stabilem Material aufgefüllt, um eine hohe Wärmeableitung zu gewährleisten.
Bei Freileitungen muss dabei ein Mindestabstand vom Boden zur Leitung eingehalten werden. Bei Erdkabeltrassen darf dagegen lediglich ein Bewuchs mit flachen Wurzeln zugelassen werden. Nach der Fertigstellung ist eine Schneise für eine 2-systemige Freileitung auf der 380-kV-Ebene etwa 70 Meter breit, ihr Kabelpendant ca. 25 Meter. Für vier Systeme wird bei der Freileitung der Mast nur höher
Fortsetzung:
Für vier Systeme wird bei der Freileitung der Mast nur höher, die Breite der Kabeltrasse verdoppelt sich aber.
Freileitungen sind atmosphärischen Störungen ausgesetzt (z. B. Blitzeinschläge). Die isolierende Luft erlangt ihre Isolierfähigkeit nach der Störung sofort wieder (Selbstheileffekt).
Bei mechanischen Schäden erfolgen Reparaturen in der Regel in Stunden oder Tagen.
Störungen bei Kabeln treten weniger häufig auf. Hier muss zuerst diagnostiziert werden, wo ein Fehler vorliegt. Kabel haben keine selbstheilende Isolierung, deshalb können Reparaturen auch Wochen oder Monate dauern.
Freileitung
Investitionskosten: ca. 1 Mio. € pro Kilometer Freileitung (2-systemig)
Betriebskosten: höhere Verluste bei der Energieübertragung als bei Erdkabel; geringe Reparatur- und Ausfallkosten
Erdkabelleitung
Investionskosten: ca. 4 bis 16 Mio. € pro Kilometer Freileitung (2-systemig), abhängig von der konkreten Örtlichkeit
Betriebskosten: geringere Verluste bei der Energieübertragung
Fortsetzung:
...Betriebskosten: geringere Verluste bei der Energieübertragung als Freileitung; erhöhte Reparatur- und Ausfallkosten
Auswirkungen auf die Natur
Freileitung
Bodenflora: Bebauung und Bewuchs der Trassen mit Höhenbeschränkungen; landwirtschaftliche Nutzung möglich
Bodenfauna: Aufgrund des möglichen Wiederbewuchses ist die Wiederansiedlung von Tierarten nach dem Bau möglich; lediglich kleine Flächen der Mastfundamente nicht mehr nutzbar
Avifauna: Beeinträchtigungen für Vögel; Vogelschutzmarkierungen notwendig
Wasser: keine Veränderung des Wasserhaushaltes, außer an den versiegelten Maststandorten
Erdkabelleitung
Bodenflora: keine Bebauung und Bewuchs mit Tiefwurzlern möglich; eingeschränkte landwirtschaftliche Nutzung
Bodenfauna: Wiederansiedlung nur für Lebewesen möglich, die nicht auf dichte und hohe Vegetation angewiesen sind
Avifauna: keine Auswirkungen für Vögel
Wasser: Grundwasserspiegel kann beeinträchtigt sein; Austrocknung durch Wärmeentwicklung und / Fortsetzung
...Wasser: Grundwasserspiegel kann beeinträchtigt sein; Austrocknung durch Wärmeentwicklung und dadurch geringere Eignung als Lebensraum für Vegetation nicht auszuschließen
Versorgungssicherheit
Freileitung
Verfügbarkeit: > 99,8 %
Ausfallzeiten im Havariefall: Stunden bis wenige Tage
Lebensdauer: 80 bis 100 Jahre
Betriebserfahrung: mehr als 50 Jahre; ausgereift, bewährt
Erdkabelleitung
Verfügbarkeit: > 93 %
Ausfallzeiten im Havariefall: Wochen bis Monate
Lebensdauer: 20 bis 40 Jahre (erwartet)
Betriebserfahrung: begrenzt, noch nicht Stand der Technik; mehrmals erhebliche technische Schwierigkeiten im 220- und 380-kV-Bereich
https://www.50hertz.com/Portals/3/Galerien/Broschueren/Erdkabel-Freileitung.pdf
Die Erdkabelkämpfer sollen mal den Tatsachen ins Auge sehen, das ist kein simples Eingraben einer Leitung! Was würden die sagen, wenn ihnen die ECHTEN Kosten zur Gänze angelastet werden?
Etwas OT hier:
Im Mühlviertel gibt es keinen "Grundwasserspiegel".
Da gibt es Oberflächenwasser zwischen den Granitblöcken.
Diese Publikation, wo ich die Kernpunkte auf mehrere postings verteilt gebracht habe, bezieht sich nicht auf das Mühlviertel, sondern stellt wertneutral beide Möglichkeiten nebeneinander mit den jeweiligen Vor- und Nachteilen.
Aber wenn Sie schon den Mühlviertler Granit ansprechen: das gibt dann sehr Saures bei den Baukosten, da können die Bagger allenfalls gesprengtes Material entfernen. Die Erdkabelverfechter haben keinen Begriff, welcher Graben da gezogen werden muss und das weitgehend gerade. Und dann kommen die weiteren Klagen, weil man auf der Trasse nichts bauen oder graben darf, nur mehr pflanzlicher Bewuchs zulässig.
Ich bin fürn Tesla! Drahtlos
Wenn schon ein Kabel eingegraben worden ist, dann hat auch ein zweites und ein drittes im teuren Graben platz. Der Ausfall ist daher nicht sooo gewaltig.
Jetzt komme ich mit einem Uraltwissen aus den 60er + 70er Jahren daher:
110kV-Kabel sind noch "trocken" isoliert.
380kV-Kabel werden mit Stickstoff-Überdruck durchblasen und zwar während der ganzen Lebensdauer. Damit keine Feuchte aus der Erde eindringt.
Warum vergleichen Sie eine 380 kV Leitung mit einer 110 kV Leitung, ist genauso unpassend wie ein Vergleich mit einer 30 kV Leitung.
Der Aufwand ist nur unwesentlich geringer, lesen Sie erst mal meine postings durch. Entgegen der Gepflogenheiten habe ich da versucht, eine breite Zusammenstellung zu bringen, ein link alleine wird ja nicht gelesen, Ihre vorschnelle Reaktion ist der erste Beweis dazu.
Die "Drähte" für die Freileitung müssen auch gezogen werden.
Die Masten bringt der Hubschrauber, aber nicht aus Grammatneusiedl und das Fundament muss ausgehoben und betoniert werden.