Flugzeugabsturz bei Eidenberg: Arzt tot

EIDENBERG/STEYR. Auf dem Weg zu einer Operationsbesprechung verunglückte gestern Chirurg Jan Danis (58) vom Krankenhaus Steyr tödlich: Er stürzte mit einem Ultraleichtflugzeug über Eidenberg bei Linz ab.
Zu dem Drama war es kurz vor Mittag gekommen: Jan Danis war mit dem Ultraleichtflugzeug vom Typ Eurostar vom Flughafen Wels nach Königgrätz in Tschechien unterwegs. Dort hatte er mit Kollegen eine Operation besprechen wollen.
„Unsere ersten Ermittlungen haben ergeben, dass in einer Flughöhe von rund 50 Metern plötzlich der Motor explodierte“, sagten Ermittler. Der Chirurg, der im Landeskrankenhaus Steyr arbeitete, hatte keine Chance: Trümmer des Motors wurden aus dem Flugzeug geschleudert, die Maschine mit tschechischem Hoheitskennzeichen raste brennend zu Boden.
Der Flieger streifte zunächst einige Bäume und das Dach eines Bauernhofes. Dann zerschellte er auf einer Wiese. Einzelteile lagen im Umkreis von einem Kilometer verstreut. Die Kabine brannte völlig aus. Der Pilot konnte von den Ermittlern des Landeskriminalamtes anhand des Reisepasses identifiziert werden.
Wrack nach Wien
Kurz nach dem Unglück nahm die Flugunfallkommission des Luftfahrtsministeriums Ermittlungen auf. „Die Leiche wurde zunächst nicht sofort aus dem Wrack geborgen, weil sie den Experten nähere Hinweise liefern könnte“, sagten Ermittler. Der Tote wird am Montag gerichtsmedizinisch obduziert, auch um eine plötzliche Erkrankung ausschließen zu können. Nach dem Abschluss der Untersuchungen in Eidenberg wurden die Trümmer des Flugzeuges zur Analyse nach Wien gebracht.
Tiefe Betroffenheit
Der Tod des Mediziners, der auch bis Ende 2006 im Linzer AKH als Bauchchirurg gearbeitet hat, löste gestern in Kollegenkreisen tiefe Betroffenheit aus. „Wir haben uns gut verstanden, er hat mich im Krankenhaus Hainburg ausgebildet“, sagte Mediziner Robert Grubmüller aus Hainburg. In Niederösterreich hatte Danis rund zwei Jahre gearbeitet, bevor er in das Landeskrankenhaus Steyr wechselte.
„Jan Danis arbeitete bei uns seit August 2008“, sagte Pressesprecherin Christine Dörfel vom Landeskrankenhaus Steyr. „Er war auch Universitätsdozent und hat Ausbildungen in Bratislava und Köln absolviert“. „Wir sind bestürzt, er hat sich so optimal integriert und wird eine große Lücke hinterlassen“, sagte auch die ärztliche Leiterin des Krankenhauses Steyr, Ingrid Federl.