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Die Hitze macht es auch den Fischen schwer: Für die Bachforelle wird es eng

Von Klaus Buttinger, 04. August 2018, 00:05 Uhr
Die Hitze macht es auch den Fischen schwer: Für die Bachforelle wird es eng
Schön gezeichnete Bachforelle: Die Punkte unterscheiden sie von den Regenbogenforellen. Bild: Weihbold

LINZ. Steigende Wassertemperaturen schränken den Lebensraum der heimischen Fischart ein.

Aufgrund der anhaltenden Hitze kommt es zu Fischsterben in der Elbe und im Rhein. Selbst wärmeliebenden Fischen wie den Karpfenartigen gehen Wassertemperaturen über 27 Grad langsam letal unter die Schuppen. Im Unterschied zum Rhein, den das Oberflächenwasser des Bodensees aufheizt, ist die Situation für die Fische in der Donau noch im Normalbereich. In Ager, Traun, Mattig und etlichen kleineren Fließgewässern wird es hingegen eng – insbesondere für die auf Wärme hochempfindlichen, heimischen Bachforellen.

"Im Mühlviertel wird die Forellenregion kleiner", sagt Landesfischermeister Siegfried Pilgerstorfer. Ein Plus von zwei Grad im Mittel sei über die vergangenen 40 Jahre festgestellt worden.

Dazu kommt das Niedrigwasser. Die Rodl ist ein Rinnsal, der Pesenbach musste bereits vor Wochen elektrisch ausgefischt werden. Dabei werden die Fische mit Strom kurzfristig betäubt, mit Keschern eingesammelt und in kühlere Gewässer übersiedelt.

Keine Tageskarten mehr

Unterhalb des Traunsees wurde gestern früh eine Wassertemperatur von 23,2 Grad gemessen. Im Revier des Fischerei-Vereins "Freunde der Gmundner Traun" wurde der Verkauf von Tageskarten gestoppt. "Jahreskarteninhaber rufen wir auf, das Fischen einzustellen", sagt Obmann Albert Pesendorfer und resümiert: "Eine bedenkliche Situation. Man schaut hilflos zu und kann nur hoffen, dass bald Regen kommt."

Bereits seit geraumer Zeit ist das Fischen im Ager-Revier des Sportanglerbunds Vöcklabruck eingestellt. Bewirtschafter und Fliegenfischer-Experte Roman Moser misst gut 22 Grad in der Ager. "Ab 20 Grad ist das Fischen eingestellt", sagt er. "Durch den Klimawandel und die Erwärmung verschiebt sich der Lebensraum der Forellen immer weiter stromauf", erklärt er. "So wie ein Inuit, den man in der Wüste aussetzt, schnellstens wieder seine Heimat im Norden aufsuchen würde, reagieren alle Forellenartigen. Sie flüchten, so sie können, stromauf in kälteres Wasser."

Die Niedrigstwasser führende Ager profitiert vom Zufluss der Vöckla, deren Temperatur durch Grundwasserquellen immer noch unter 15 Grad liegt. "Bachforellen empfinden Wassertemperaturen über 16 Grad als Belastung, als Hitzestress", sagt Moser. Regenbogenforellen, die ursprünglich aus Nordamerika stammen und in Europa nicht heimisch waren, halten wenige Grade mehr aus.

Die Alm führt ebenfalls Niedrigwasser, die Temperatur liegt aber noch im kühlen Bereich. Dem gegenüber ist der Alm-Zubringer Laudach viel zu warm, das Wasser zu wenig. Teilweise musste elektrisch abgefischt werden. Im Strobl-Revier der Laudach wurde der Verkauf von Tageskarten gesperrt.

Dramatisch ist die Situation teilweise im Innviertel. 25 Grad misst Revierobmann Max Walchetseder in der Mattig. "Zwischen Grabensee und Uttendorf ist die Mattig nur ein Rinnsal", sagt er, an Fischen sei nicht zu denken.

Zum Hitzestress der Salmoniden (Forellenartige) kommt dazu, dass ihr Habitat immer weiter zerstört wird. "Nur mehr sechs Prozent unserer Flüsse weisen ein natürliches Ufer auf", sagt Moser. Zudem verhindern mehr als 6000 Kleinkraftwerke und 63.000 sonstige Querbauwerke ein erfolgreiches Laichwandern in die Oberläufe. Dazu kommt, dass es gegenüber früheren Jahren nur noch geschätzte 20 Prozent Wasserinsekten und damit Fischnahrung gibt.

Video: Es bleibt heiß

Enns schwitzte gestern bei 33,2 Grad am meisten

Um 0,2 Grad schrammte Hohenau an der March (Bezirk Gänserndorf) gestern am absoluten Hitzerekord 2018 vorbei. 35,8 Grad wurden dort am späten Nachmittag gemessen – nur in Innsbruck war es am Dienstag mit 36 Grad noch heißer. In Oberösterreich schwitzten die Bewohner von Enns (Bezirk Linz-Land) am meisten: 33,2 Grad. Wer Abkühlung suchte, musste gestern ganz hoch hinauf. Am Hohen Sonnblick in Salzburg wurden in 3108 Metern Seehöhe frische 7,8 Grad gemessen.

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13  Kommentare
13  Kommentare
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( Kommentare)
am 04.08.2018 12:26

Die Mutter Erde geht trotz allem noch tolerant mit uns um!
Wenn wir bedenken,was die USA,China....und die vielen Flugzeugverschmutzungen,Autoabgase..... dieser Erde antun,einfach Kathasthrophal😈😱

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am 04.08.2018 12:20

So schnell geht der Planet Erde nicht zu Ende!Da sind eher wir Menschen weg!

Wenn wundert es! Die nächsten Tage auch wieder 34 35 Am Donnerstag sagt der Bericht 38,auch in Oberösterreich!😮

Das schreckliche daran ist diese Dürre,kaum ein Tropfen Regen,eine Jahrhundertdürre😢
Wer nicht ins Wasser geht,schützt sich zu Hause mit Fenster zu und Rollos runter!

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am 04.08.2018 12:20

Sorry Grad

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Gugelbua (31.986 Kommentare)
am 04.08.2018 17:05

unsere Erde braucht keine Menschen, doch die Menschen brauchen die Erde, wird ja schon zigtausend Jahre darum gekämpft grinsen

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Wosisdolos (711 Kommentare)
am 04.08.2018 11:10

Aber es ist wichtig für manche Idioten das der Pool am Abend wieder schön aufgefüllt wird...

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Gugelbua (31.986 Kommentare)
am 04.08.2018 17:02

richtig ! damit die Abgaben für die Gemeinden auch nicht sinken grinsen

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hunkyDory (449 Kommentare)
am 04.08.2018 09:21

Die Politik ist damit beschäftigt, gegen Flüchtlinge zu hetzen. Da bleibt leider keine Zeit für solche "Details", wie Klimawandel. Die unbequeme Wahrheit ist durch Ignorieren um keinen Deut weniger unbequem geworden, ganz im Gegenteil...

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jago (57.723 Kommentare)
am 04.08.2018 12:04

Das Fffeard falsch aufgezäumt, meine ich dazu:

In diesem "regierungsdemokratischen" Verwirrspiel hat die Demokratie deswegen keine Chance, weil

1. die Leit ihre ganze Verantwortlichkeit nach oben und von sich selber weg verlegen.

2. die Leit ihre Verwalter (die Exekutiven) wählen*) und nicht ihre Parlamentarier.

Das ist nicht nur in Österreich so, überall lassen sich die Wähler von den Verwaltern an der Nase führen und halten die Parteien für demokratisch, obwohl ihre Spitzenfunktionäre in der Verwaltung tätig sind und von dort sogar die Volksvertreter am Nasenring führen.

*) Missbrauch des demokratischen Verfahrens für die "Herren" im Land.

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observer (22.249 Kommentare)
am 04.08.2018 06:54

Was die Salmoniden betrifft, wird man da und dort vermehrt auf Regenbogenforellen umsteigen müssen. Zwar haben manche behauptet, dass die die einheimische Bachforelle verdrängen, doch wo die wegen der auf Dauer erhöhten Wassertemperaturen nicht mehr leben und sich nicht mehr reproduzieren kann, da fällt dieses Argument weg. Nur sollte man bei einem eventuellen Besatz mit RB darauf achten, reproduzierbare Fische einzusetzen und keine unfruchtbaren Hybriden. Dann könnte sich da und dort auch ein RB Bestand entwickeln, der selbstreproduzierend ist, einige gibt es ja schon in Österreich.

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xolarantum (2.762 Kommentare)
am 04.08.2018 05:08

was für ein theata: schon seit jeher gibt's auf diesem globus wetter/-klimaveränderungen,
spezien sterbm aus, neue kommen, auch der mensch wird eines tages dran glauben...spart euch diese eigenartigen verwunderungen !

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Coolrunnings (2.034 Kommentare)
am 04.08.2018 07:08

So ist es... Die Menschheit hält sich für wichtig und unzerstörbar,aber irgendwann wird sich der Planet auch von dieser Spezies befreien.. Die Natur weis sich immer zu helfen.

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Orlando2312 (22.340 Kommentare)
am 04.08.2018 11:50

Die Saurier beherrschten die Erde angeblich 60 Mio Jahre und kamen durch einen Meteoriteneinschlag um. Den Homo Sapiens gibt's etwa 160 Tausend Jahre und wer weiss wie lange Mutter Erde uns noch Zeit gibt.

Und wir sollen eine erfolgreiche Spezies sein?

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Naturhueter (109 Kommentare)
am 04.08.2018 13:53

Die Saurier oder auch die Menschen könnten ohne den von den Pflanzen produzierten Sauerstoff nicht Leben. Wir sind abhängig von den Pflanzen. Bei der Frage nach dem Beherschern der Erde müsste als Antwort die Pflanzen stehen die auch den größten teil der Biomasse stellen.

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