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Kunst als Geldanlage?!

Von Sigrid Brandstätter, 27. Mai 2017, 00:04 Uhr
Der Linzer Galerist Stefan Brunnhofer steht vor einem Bild der OberösterreicherinKatharina Karner.     Bild: (sigrid brandstätter)

Rekorderlöse bei Versteigerungen lassen vermuten, dass mit Kunst viel Geld zu machen ist. Experten sagen, das gelingt nur wenigen, extrem gut Informierten.

Kunst ist eine Form der Geldanlage. Aber ob man eine Wertsteigerung erwarten kann, ist nicht garantiert." Galerist Stefan Brunnhofer ist vorsichtig, wenn er zum Kauf von Gemälden und Skulpturen aus Anlagezwecken gefragt wird. "Kunst soll man kaufen, weil sie gefällt. Nicht, weil man damit viel Geld machen will."

Das bestätigt auch Constanze Werner, Leiterin der Kundenberatung im Auktionshaus Dorotheum in Wien. "In Kunst zu investieren mit dem Ziel, hohe Verkaufserlöse zu erzielen, das schaffen nur ganz wenige. Das setzt intensive Beschäftigung mit dem Kunstmarkt voraus." Menschen, die das machen, kennen alle Auktionsergebnisse, besuchen viele Vernissagen und Ausstellungen, informieren sich auf Plattformen wie artnet.de oder artprice.com über die Preise von Kunstwerken. Sie wissen einfach, welcher Wind in der Kunstszene gerade weht, sagt Werner.

"Der Markt ist transparent geworden. Die Preisentwicklung von Kunstwerken ist nachvollziehbar geworden", sagt Werner. Wenngleich sie ergänzt: "Ein Auktionspreis ist immer eine Momentaufnahme." Sie bestätigt die Bedeutung des emotionalen Faktors. "Das Werk soll gefallen, etwas nur zu kaufen, weil man von einer guten Wertanlage ausgeht, ist der falsche Ansatz." Noch dazu, weil es bei vielen Künstlern Jahrzehnte dauere, bis ihre Werke preislich abheben.

Sowohl Werner als auch Brunnhofer nennen aber Kriterien, die eine Preissteigerung zumindest erwarten lassen können. Der Linzer Galerist, der nationale und internationale Künstler vertritt, erklärt zum Kauf eines Werkes: Die Künstler müssen technisch eine hohe Qualität liefern, also "einfach gut sein".

Künstler sollten fleißig sein

Gerade bei jungen, lebenden Künstlern sei Fleiß, der zu einer gewissen Marktpräsenz führe, wichtig. "Je mehr Künstler machen, desto mehr können sie gezeigt werden", sagt Brunnhofer und meint damit internationale Galerien, Ausstellungen in Museen und Auftritte bei Kunstmessen. Auch die Biografie des Künstlers und wo er oder sie ausgestellt hat, spiele eine Rolle. Und: Das Lebensalter des Malers – schlicht vor dem Hintergrund: Wie viele Werke sind noch zu erwarten. Er betont, durch die Präsenz lasse sich zuerst ein Marktpreis und gegebenenfalls Steigerungen auf dem Kunstmarkt erzielen. Die angesprochenen Internet-Plattformen machen die Entwicklung sichtbar.

Allerdings macht Brunnhofer auf die eingeschränkten Verkaufsmöglichkeiten aufmerksam: "Aktien kann ich handeln. Privat sind Kunstwerke zu einem Liebhaberwert zu verkaufen." Galerien kaufen maximal Künstler wieder an, die sie selber vertreten, sagt der frühere Unternehmer, der sein Kunsthaus nahe der Autobahnauffahrt Hafenstraße in Linz betreibt. Verkaufen könne man nur über Auktionshäuser. "Und wenn es für einen Künstler einen Marktpreis gibt, dann wird auch nicht viel mehr bezahlt."

Auf dem Sekundärmarkt der Auktionen zählen etwas andere Kriterien: Constanze Werner nennt folgende Punkte, die dafür sprechen, einen guten Preis für ein Kunstwerk im Wiederverkauf zu erzielen. Es zählen der Name des Künstlers, die Seltenheit bzw. die Einzigartigkeit des Motives in der Gesamtbetrachtung des bisherigen Schaffens, der Entstehungszeitpunkt, der Erhaltungszustand, die Signatur und die Herkunft. "Kommt das Werk aus einer bedeutenden Sammlung oder gar einem Museum, ist das ein Preiskriterium."

Allerdings muss man berücksichtigen, dass die Teilnahme an Versteigerungen kostet. Nebenkosten sind bei der Wertsteigerung zu berücksichtigen: Einbringer (Verkäufer) müssten gegenüber dem erzielten Preis einen Abschlag von 15 Prozent akzeptieren. Auch Nennungen in Auktionskatalogen kosten. Der Käufer zahlt zusätzlich zum Auktionspreis Gebühren von 25 Prozent.

 

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