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Streit um Kulinarik-Dachmarke köchelt dahin

Von Josef Lehner, 20. August 2018, 00:04 Uhr

WIEN. Bio-Pionier Werner Lampert schied als Partner aus - AMA will im Herbst einen Neustart.

"Viele Köche verderben den Brei", dachte wohl der seinerzeitige Landwirtschaftsminister, Andrä Rupprechter, als er den Wildwuchs an regionalen Lebensmittel-Initiativen in einem "Netzwerk Kulinarik" zusammenfassen wollte. Es sollten Struktur und ein einheitliches Design in den Genussladen hinein, damit Österreich international so wahrgenommen würde wie Frankreich oder Italien.

Nach anfänglicher Überhitzung köchelt das zehn Millionen Euro schlanke Projekt dahin. Es gibt noch immer keine Dachmarke. "Ich bin vertraglich verpflichtet, mich nicht zu äußern", sagt Bio-Pionier Werner Lampert, der zusammen mit der Agrarmarkt Austria (AMA) vor fast zwei Jahren die Ausschreibung des "Netzwerk Kulinarik" gewonnen hatte. Damals protestierte vor allem die stärkste Organisation, "Genussregion Österreich", gegen den staatlichen Eingriff, weil sie wie alle anderen Koordinierungsstellen Förderungen verlor. Alle Mittel sollten auf das neue Netzwerk konzentriert werden.

"Ich darf dazu nichts sagen, weil ich das vertraglich zugesichert habe", reagiert Tom Müller auf OÖN-Anfrage. Der Oberösterreicher, der große Projekterfahrung mitbrachte, war als Protégé von Lampert Geschäftsführer der Netzwerkstelle Kulinarik, wo für einige Monate die Fäden zusammenliefen. Von Alpenrind über Bergkäse bis zu Gemüse und Marillen sollte hier alles in ein Ganzes gefügt werden. Von einem "Weißbuch Kulinarik" war die Rede, von einem Genuss-Masterplan. Doch nach wenigen Monaten zog sich Lampert aus der Achse mit der AMA zurück, angeblich aufgrund unüberbrückbarer Meinungsverschiedenheiten.

Agrarministerin Elisabeth Köstinger wusste mit dem Projekt ihres Vorgängers wenig anzufangen. Den Vorschlag, Österreich künftig unter dem Namen "Kulinarisches Erbe" zu vermarkten, lehnte sie ab. Der Posten eines Nachfolgers von Tom Müller wurde ausgeschrieben, aber nie vergeben. Dann ging die Ministerin in die Babypause.

"Wir sind eine Lachnummer"

Mittlerweile ist klar, dass die AMA künftig das Projekt solo leiten soll. Klar ist auch, dass zwei Cluster die operative Arbeit erledigen: einer für Landwirtschaft und einer für die Präsentation heimischer Qualität über die Gastronomie. In den Regionen, wo die Arbeit gemacht wird, wächst die Unzufriedenheit. "Wir sind eine Lachnummer. Da stehen viele Millionen zur Verfügung, und es geschieht nichts", sagt ein Aktivist den OÖN.

Michael Blass, Geschäftsführer der AMA Marketing, rechnet mit Rückkehr der Ministerin mit grünem Licht: "Es ist ein Riesenprojekt. Wir haben trotz vielem Gegenwind große Schritte gemacht."

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1  Kommentar
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( Kommentare)
am 20.08.2018 11:05

Die ganze Bio-Kontrolle läuft über die AMA. Ein Bio-Pionier Werner Lampert hat selber keine Kontrollen. Dass er es sich hier im Schoße der AMA gut gehen hätte lassen und geglaubt hat durch sein uriges Assehen den Vertrieb alleine zu übernehmen, wird halt den Zahlenden und denen die die Arbeit haben stark aufgestossen haben.

Bio ist langfristig gesehen nur dann erfolgreich, wenn auch strenge Massnahmen und Kontrollen vorgeschrieben werden. Ein schöner uriger Bart alleine, ist halt keine langfristige Garantie für Bio. Bio muss mit der Zeit als Jung, dynamisch für eine gesunde Zukunft an den Konsumenten weiter gebracht werden.

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