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Neues Buch über Kampusch: Videoprotokolle aus dem Verlies

Von nachrichten.at/apa, 21. März 2016, 11:17 Uhr
Fall Kampusch: Kein Beweis für einen zweiten Entführer
Natascha Kampusch wurde mit zehn Jahren entführt. Bild: Reuters

BERLIN. 18 Jahre nach der Entführung von Natascha Kampusch erscheint ein weiteres Buch über die im Alter von zehn Jahren gekidnappte Wienerin, die acht Jahre lang im Haus ihres Peinigers Wolfgang Priklopil gefangen war.

Ein früherer deutscher Kriminalbeamter zitiert darin Dialoge aus Videos, die der Entführer in dem Verlies gedreht hat.

"Der Entführungsfall Natascha Kampusch" - Untertitel: "Die ganze beschämende Wahrheit" - von Peter Reichard erscheint am Montag, das Vorwort hat Stefan Aust geschrieben, Chefredakteur der "Welt", die in ihrer Sonntagausgabe exklusiv über das Buch berichtete. Selten sei die seelische Stärke eines Menschen so deutlich geworden wie die der jetzt 28-Jährigen, die in der täglichen Konfrontation mit ihrem Entführer erwachsen wurde und so viel seelische Stärke gewann, dass sie ihrem Peiniger die Stirn bieten und ihm am Ende entkommen konnte, heißt es in der deutschen Zeitung.

Autor Peter Reichard steht nach Verlagsangaben (Riva, Münchner Verlagsgruppe) seit zehn Jahren in engem Kontakt mit Natascha Kampusch. Die Videos stehen unter Verschluss, von ihrer Existenz hat die Öffentlichkeit bisher nichts gewusst. Die Inhalte wurden laut "Welt" mit dem Einverständnis der 28-Jährigen verwendet. Sie belegen, wie Natascha Kampusch von Priklopil drangsaliert wurde, wie sie als Elfjährige dünn ist wie ein Strich, ihren Entführer "Gebieter" oder "Maestro" nennen musste. Priklopil zwang das chronisch unterernährte Mädchen zu Sportübungen und zu perfekter Hausarbeit. Reichard berichtet auch von Geburtstags-, Weihnachts- und Osterfeiern inklusive Geschenken, bei deren Übergabe Kampusch Überraschung und Freude zu heucheln hatte.

Verschobene Machtverhältnisse und Hochzeitspläne

Der Autor vermutet, dass Priklopil solche Zeremonien aus seiner Kindheit nicht kannte und Natascha dies als Chance für einen Rollentausch einsetzte. Dieses Gefühl emotionaler Überlegenheit habe ihr Kraft verschafft. In dem Mädchen sei Widerspruchsgeist gewachsen, reifebedingt und gespeist aus einer hohen Intelligenz, die Natascha Kampusch die Möglichkeit verliehen habe zu erkennen, wie sie ihm winzige lebenserhaltende Zugeständnisse abringen konnte. Die Machtverhältnisse haben sich millimeterweise in ihre Richtung verschoben. Priklopil blieb die Macht körperlicher und psychischer Gewalt, er wurde zunehmend depressiv und am Ende nur noch getrieben von dem Gedanken, Natascha nicht zu verlieren. Er habe Hochzeitspläne geschmiedet und überlegt, sich mit gefälschten Papieren ins Ausland abzusetzen. Nach Nataschas Flucht am 23. August 2006 beging er Selbstmord, indem er sich vor einen Zug warf.

"Der Entführungsfall Natascha Kampusch" von Peter Reichard, Riva-Verlag, 400 Seiten, ca. 20 Euro

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3  Kommentare
3  Kommentare
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mitreden (28.669 Kommentare)
am 21.03.2016 13:48

....k und kein ende.....

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docsockshot (704 Kommentare)
am 21.03.2016 11:36

Zitat:"Der Autor vermutet, dass Priklopil solche Zeremonien aus seiner Kindheit nicht kannte"

Es scheint einmal mehr zu gelten, daß hinter den meisten kaputten Typen ein kaputtes Elternhaus steht.

IMHO sollte man die Suche nach Schuld ebendorthin ausdehnen .. .

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Abraxas (1.596 Kommentare)
am 21.03.2016 13:54

imho könnt man das Ganze jetzt aber schön langsam einfach mal bleiben lassen...

So wie's aussieht hat Fr. Kampusch kein gesteigertes Interesse, dass die Sache noch ewig weiter "endgültig aufgeklärt" wird. Das könnte unter anderem vielleicht auch daran liegen, dass der Täter längst unter der Erd' ist, weil er sich umgebracht hat, und das Thema eben damit erledigt ist...

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