Insolvenz: Austria Salzburg steigt fix ab
SALZBURG. Einen Tag nach dem 0:2 im Nachtrag gegen den LASK trat bei Austria Salzburg das ein, was keine Überraschung mehr war: Der Klub gab bekannt, zahlungsunfähig zu sein.
Ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung wird eingeleitet. Der Klub will die Saison sportlich zu Ende bringen, die Entscheidung obliegt allerdings einem Masseverwalter. Eines ist fix: Austria Salzburg steht als Absteiger fest.
Ein eröffnetes Lizenzverfahren – unabhängig vom Ausgang desselben – habe „die Reihung ans Tabellenende am Saisonende zur Folge“, gab die Bundesliga bekannt. 2006/07 waren Sturm Graz und den GAK mit Minuspunkten davongekommen, seitdem wurden die Bestimmungen verschärft. Auf der Klub-Homepage gab Austria Salzburg den Verbleib in der Ersten Liga als Ziel aus. Im Klub wird überlegt, den Zwangsabstieg anzufechten.
Austria Salzburg häufte seit dem Aufstieg 1,2 Millionen Euro Minus an. Begründet wird das mit den Baumaßnahmen in Maxglan und mit den Kosten für das Ausweichstadion Schwanenstadt. Der Sanierungsplan sieht vor, dass innerhalb von zwei Jahren mindestens 20 Prozent der Verbindlichkeiten abgetragen werden.
Bei der Lizenzerteilung gab es noch eine positive Fortbestandsprognose. „Innerhalb dieser kurzen Zeit derartig über das Budget hinauszuschießen – da gibt es keine Kontrollmechanismen, die greifen können“, sagte Bundesliga-Vorstand Christian Ebenbauer ein Sky-Interview. Die Bundesliga geht davon aus, dass die restlichen Spiele stattfinden können. Stellt der Masseverwalter den Spielbetrieb ein, bleiben die Ergebnisse der Hinrunde in der Wertung.
Gar kein sportlicher Absteiger?
Der Bundesliga droht weiteres Ungemach: In Wiener Neustadt wird überlegt, auf einen Lizenzantrag für die kommende Saison zu verzichten – weil der Klub sich für die Erfüllung der Infrastrukturauflagen nicht in finanzielle Abenteuer stürzen will. Bei Austria Klagenfurt geht das Gerücht um, dass sich Geldgeber „Hanseatisches Fußball-Kontor“ zurückziehen könnte. Fällt neben Austria Salzburg ein weiterer Klub um, gibt es in dieser Saison gar keinen sportlichen Absteiger. Der FAC, morgen im letzten Spiel des Jahres beim LASK in Pasching zu Gast, wäre mit aktuell fünf Punkten und 17 Zählern Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz gerettet ...
Der Lizenz wegen hat man gleich in 2 Stadien (Salzburg, Schwanenstadt) kräftig investiert, sich dabei finanziell übernommen und sich in jene Schulden gestürzt, die jetzt erst recht wieder diese Lizenz kosten. So schließt sich der Kreis wieder. Die alte Führung hat sich, wie in solchen Fällen üblich, vertschüsst und ihren Nachfolgern einen gewaltigen Rucksack voller Altlasten umgehängt.
"Stellt der Masseverwalter den Spielbetrieb ein, bleiben die Ergebnisse der Hinrunde in der Wertung."
Hoffen wir, dass das auch wirklich so wäre: Denn sowohl Innsbruck als auch St. Pölten haben je 1 x nur Unentschieden gegen Salzburg gespielt, während der LASK 2 x gewinnen konnte!
wie kann es sein, dass dieser Verein die Lizenz bekommen hat?
kommt mir vor wie das Stück der seligen Löwingerbühne:
Der verkaufte Großvater.
Oder Narretei in Österreich.
Unser Fußball geht den Bach hinunter.