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Vom Glück der Vorfreude

Von Valerie Hader, 13. März 2019, 11:45 Uhr

Was rettet einen an trüben Tagen? Schöne Pläne machen! Das zeigen zahlreiche Studien und die Erfahrung einer Expertin.

Brautpaare wissen, wovon die Rede ist und werdenden Eltern sowieso – aber auch bei Menschen, die eine schöne Reise planen, ist die Vorfreude meist ganz besonders ausgeprägt.

Doch es geht auch eine "Nummer kleiner". Das Schöne daran: Es braucht keine Unmengen an Geld, um das Gefühl der Vorfreude empfinden zu können. Es müssen auch nicht das teure Cabrio oder die tollen Schuhe sein. Der Alltag bietet meist genug wunderbare Ereignisse, auf die man sich ganz einfach freuen kann. Ob Familienfest, spannendes Fußballspiel oder einfach ein gemütlicher Fernsehabend auf der Couch. "Man muss es nur zulassen – und den Fokus auf schöne Dinge in der Zukunft richten. Da hat man viel selbst in der Hand, denn das hat ja im Grunde mit der eigenen Einstellung zu tun", sagt Ulrike Jachs vom Institut für Psychotherapie des Kepler Universitätsklinikums in Linz.

Es sei auf jeden Fall ganz wichtig, dass man sich auf etwas freuen kann, "auch wenn man vielleicht gar nicht weiß, ob es dann tatsächlich stattfindet oder ob es dann auch genauso schön wird, wie man es sich zuvor ausgemalt hat". Das Risiko müsse man eben eingehen. "So ist das Leben", sagt die Expertin, "eine hundertprozentige Garantie gibt’s nicht."

Aber es wäre schade, aus Angst vor Enttäuschungen auf das Glück der Vorfreude zu verzichten. "Da muss man flexibel sein und sich eben immer wieder auf das nächste Erlebnis freuen. Und man wird auch dafür belohnt – das zeigen viele Studien: Menschen, die angeben, viel Zeit mit Gedanken an zukünftige Genüsse zu verbringen, zeichnen sich durch eine höhere Lebenszufriedenheit aus, wie Harvard-Psychologe Daniel Gilbert nachgewiesen hat.

Mehr Glück, mehr Gesundheit

Und nicht nur das: Freudige Erwartung schürt gute Laune und Euphorie steckt an. Neben der Psyche profitiert auch die physische Gesundheit von der Vorfreude. Es ist erwiesen, dass die Endorphine und Hormone, die der Körper im Moment der Vorfreude produziert, gegen Depressionen wirken und unser Immunsystem stärken. "Umso wichtiger, dass wir uns auch in schwierigeren Zeiten bewusst auf das Schöne, das kommt, besinnen", sagt Jachs.

Tipp vom Glücksforscher

Der dänische Glücksforscher Meik Wiking, Leiter des Kopenhagender Instituts für Glücksforschung empfiehlt, den positiven Effekt gezielt zu nutzen. Sein Glücks-Tipp dazu: Zahle jetzt, genieße später. "Was würdest Du in einem halben Jahr gerne tun: Ein Konzert mit deinen Freunden besuchen oder mit der Familie verreisen? Wenn du dir ein Erlebnis kaufst, schau darauf, dass es in ein weit in der Zukunft liegt, damit du dich lange darauf freuen kannst."

An diese Ereignisse, so rät der Experte, soll man sich erinnern, "wenn die Gegenwart einmal recht düster aussieht".

Buchtipp "zum Glück": Meik Wiking: "Lykke, der dänische Weg zum Glück", Bastei Lübbe, 20,60 Euro

 

 

Es ist ganz wichtig, dass man sich auf etwas freuen kann im Leben. Und auch wenn man eine Enttäuschung riskiert: Das Risiko muss man eingehen. Das ist es wert“
Ulrike Jachs, Psychotherapeutin am Institut f. PT

 

Das Experiment

Robert Redford, George Clooney oder Angelina Jolie: Angenommen, Sie könnten einen Kuss von Ihrem Lieblingsstar bekommen – wann hätten Sie den gerne? Sofort, in drei Stunden oder erst in drei Tagen? Das wurden die Teilnehmer einer amerikanischen Studie im Jahr 1987 gefragt.

Die Antwort war überraschend einhellig: Der Großteil der Männer und Frauen wollte das Ereignis am liebsten einige Tage in die Zukunft verlegen – um sich zuvor noch an der schönen Vorstellung zu erfreuen. An diesem Prinzip hat sich nichts geändert: Forscher aus Stanford wiederholten die Studie 2012. Das Ergebnis blieb dasselbe: Je schöner das in Aussicht stehende Erlebnis, desto eher sei man bereit, eine gewisse Zeit darauf zu warten – und es vorab in vollen Zügen auszukosten

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