6000 Unterschriften
Wer in Österreich die Staatsbürgerschaft bekommen will, der hat einige Hürden zu überwinden. Rechtsgrundlage ist das Staatsbürgerschaftsgesetz 1985 (StbG). Darinnen heißt es u. a.:
+ Mindestens zehnjähriger rechtmäßiger und ununterbrochener Aufenthalt in Österreich;
+ Deutschkenntnisse und Grundkenntnisse der demokratischen Ordnung und der daraus ableitbaren Grundprinzipien sowie der Geschichte Österreichs und des jeweiligen Bundeslandes.
Ein umfangreicher Fragebogen, zahlreiche Behördengänge und Termine. Und das Ganze lässt sich „Vater Staat“ auch etwas kosten. Je nach Bundesland zwischen zwei- bis dreitausend Euro. In Ausnahmefällen gibt es für ausländische Sportler und Künstler auch eine Zweifachstaatsbürgerschaft, aber die genehmigt die Regierung exklusiv.
Im Gegensatz dazu die relativ einfache Bewerbung zum höchsten Amt im Staat! Der Bundespräsident-Bewerber muss innerhalb einer bestimmten Frist 6000 Unterschriften von seinen „Anhängern“ bekommen und schon steht sein Name auf der Wahlliste. Keine Fragen nach der schulischen und beruflichen Ausbildung, zur Verfassung, zur Geschichte Österreichs und seinen Gesetzen. Für das höchste Amt im Staat sind mir 6000 Unterschriften zu wenig.
Franz Schramböck, Linz