Futter für unsere Pflanzen: So düngen Sie richtig
Ob im Zimmer, auf dem Balkon oder im Garten: Pflanzen brauchen Nährstoffe. Karl Ploberger hat die wichtigsten Tipps zum Düngen.
Neueinsteiger fragen häufig: "Und wer düngt in der Natur? Bei mir müssen sich die Pflanzen die Nährstoffe auch selbst suchen!" Gesundes, kräftiges Wachstum gibt es aber nur mit ausgewogener Düngung, sagt Karl Ploberger und hat Tipps dazu parat.
"So viel wie nötig, so wenig wie möglich" lautet die Faustregel. Egal ob man mineralischen (also Kunstdünger) oder organischen (biologischen) Dünger verwendet: Eine Überversorgung ist genauso schlecht wie ein Zuwenig.
Typisches Zeichen für Nährstoffmangel sind gelbe Blätter – hier fehlt Stickstoff, auf der Packung als "N" zu erkennen.
Bodenpflege ist wichtiger als jede unüberlegte Düngergabe. Daher Erde sanft lockern und regelmäßig mit Kompost versorgen. Das "schwarze Gold" des Biogärtners ist der beste Humus- und Nährstofflieferant.
Nur in der Hauptwachstumszeit düngen – auch hier gibt es eine Faustregel: nach dem 15. August nicht mehr düngen beziehungsweise nur noch sogenannte Herbstdünger anwenden. Sie enthalten mehr Kalium ("K"), das zum Ausreifen der Triebe führt und die Frostfestigkeit stärkt.
Weniger, dafür häufiger – das ist eine sichere Ausgangsbasis für fast alle Düngergaben. Gerade bei mineralischen Flüssigdüngern kommt es bei überdosierter Anwendung zu schwerwiegenden Folgen im Wachstum.
Biodünger, wie Hornspäne, Hornmehl, Schafwollpellets, Zuckerrübenvinasse, Malzdünger etc., wirken nur dann optimal, wenn das Bodenleben aktiv ist. Daher immer Kompost in solche Erden einmischen. Er "belebt" die Erde. In "toter" Erde wirken diese Dünger nicht. Mein Tipp: Ein guter Start sind Effektive Mikroorganismen (EM).
Langzeitdünger (auf Kunstdüngerbasis) sind als sogenannte ummantelte Dünger im Bereich von Balkonblumen und Terrassen gerne in Verwendung: Sie geben je nach Temperatur und Feuchtigkeit die Hauptnährstoffe an die Erde ab. Diese "Kugerl" immer richtig dosieren, sonst kommt es beim ersten heißen Sommertag zu Verbrennungen.
Noch mehr Gartenthemen und Tipps von Karl Ploberger gibt es im OÖN-Gartenmagazin, das der morgigen Samstagsausgabe beiliegt.
Neue Mikroorganismen
Ein niederländisches Forscherteam hat im Boden neue Mikroorganismen entdeckt, die man nun für das biologische Düngen nützt. Sogenannte "Protozoen" helfen den Pflanzen, Nährstoffe aus organischem Düngen verfügbar zu machen. Was bisher erst bei höheren Temperaturen passiert, erfolgt durch diese Protozoen nun schon ab fünf Grad.
Damit kann man deutlich früher den Biodünger ausbringen. Erste Dünger (Florissa) sind bereits am Markt. Versuche in den letzten Jahren haben gewaltige Verbesserungen gegenüber herkömmlichen Biodüngern gezeigt.
Was für ein informativer Artikel! Ich bin extrem beeindruckt...