Mehr glückliche Eltern durch Eizellenspenden
Vier bis fünf Paare kommen seit der Erneuerung des Fortpflanzungsmedizingesetzes pro Tag zur Beratung.
"Seit der Erneuerung des Fortpflanzungsmedizingesetzes im Februar dieses Jahres führen wir pro Tag vier bis fünf Gespräche mit Paaren, die ohne Eizellenspende keine Kinder bekommen könnten", sagte Leonhard Loimer gestern bei einer Pressekonferenz. Der Gynäkologe betreibt in Wels und Wien Kinderwunschkliniken. Das enorme Interesse an Eizellenspenden zeige, dass diese Gesetzesnovelle in Österreich längst überfällig gewesen sei. Schwieriger gestalte sich jedoch die Suche nach Eizellenspenderinnen.
Gesunde Kinder
Ebenfalls sehr gefragt sei die künstliche Befruchtung bei lesbischen Paaren, die auch seit Februar dieses Jahres erlaubt ist. "Pro Woche kommen etwa zwei lesbische Paare für ein Beratungsgespräch in unsere Kliniken", sagt Mathias Brunbauer, Gynäkologe und Standortleiter der Kinderwunschklinik Dr. Loimer in Wels.
Auch die Präimplantationsdiagnostik (PID), also die Untersuchung des Embryos vor dem Einsetzen in die Gebärmutter, beurteilen die Gynäkologen Loimer und Brunbauer als äußerst sinnvoll. Sie ist in Spezialfällen erlaubt, so zum Beispiel zur Verhinderung schwerer, nicht behandelbarer Krankheiten, nach wiederholt fehlgeschlagener künstlicher Befruchtung oder bei Erbkrankheiten.
Hilfe für "Risikopaare"
So genannte "Risikopaare", die bereits ein Kind mit einer Erbkrankheit haben, können laut Loimer dank der PID sichergehen, dass ihr zweites Kind gesund zur Welt kommt. 15 Gen-Untersuchungen seien von den Loimer-Kliniken seit Februar dieses Jahres bereits in Auftrag gegeben worden. (gul)