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Der letzte Weg eines bei Hofe unbeliebten Paares

Von Markus Staudinger, 01. Juli 2014, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Das Attentat von Sarajevo
Bild: (dpa)

Franz Ferdinand & Sophie: Der lieblose Umgang mit dem ermordeten Thronfolger-Ehepaar.

Es wäre der 14. Hochzeitstag von Thronfolger Franz Ferdinand und seiner Gattin Sophie gewesen: Am 1. Juli 1900 hatten die beiden – trotz langwierigen Widerstands von Kaiser Franz Joseph, dem Onkel Franz Ferdinands – geheiratet.

Doch am 1. Juli 1914 waren es nur noch die sterblichen Überreste von Franz Ferdinand und Sophie, die auf ihre letzte Reise geschickt worden waren. Im verschlafenen Küstenort Metkovic waren die Särge nach der Einbalsamierung der Leichen in Sarajevo auf das Schlachtschiff "Viribus Unitis" gebracht worden. Der Weg führte über Triest (Ankunft am 2. Juli, 7.30 Uhr; Weitertransport per Bahn), Wien (Ankunft 2. Juli, 22 Uhr) nach Artstetten, wo Franz Ferdinand und Sophie ihre letzte Ruhestätte finden sollten.

"Nicht ebenbürtig"

In der Kapuzinergruft, der traditionellen Grablege der Habsburger, wäre Sophie nicht bestattet worden. Denn die vormalige Gräfin Sophie Chotek galt im Hause Habsburg als nicht ebenbürtig. Was sich auch bei der Aufbahrung in der Hofburgkapelle am 3. Juli, bei der Sophies Sarg um eine Stufe niedriger als der ihres Gatten aufgestellt wurde, sowie der prunklosen Beisetzung der beiden am 4. Juli in Artstetten offenbaren sollte.

Weitere Auswirkung der so genannten "morganatischen Ehe": Die Kinder des Ehepaares – zum Zeitpunkt des Attentats im Alter von 12 (Sophie), 11 (Maximilian) und 10 (Ernst) – trugen nicht den Namen Habsburg, sondern von Hohenberg. Von einer allfälligen Thronfolge waren sie ausgeschlossen.

Ungarische Bedenken

Einer der wenigen österreichisch-ungarischen Spitzenpolitiker, die Anfang Juli Bedenken gegen die allgemein vorherrschende Kriegsstimmung äußern, war der ungarische Ministerpräsident Graf Istvan Tisza. Er hielte eine "Abrechnung mit Serbien (...) für einen verhängnisvollen Fehler", telegrafierte Tisza am 1. Juli an Kaiser Franz Joseph.

In Linz hielt der Gemeinderat vor seiner regulären Sitzung am 1. Juli eine Trauerkundgebung ab – samt Rede von Bürgermeister Franz Dinghofer. Danach ging es weiter mit der Tagespolitik – etwa der Genehmigung eines Kredits für eine "wirksame Reklame der Stadt Linz samt Veröffentlichung von Bildern in den Blättern ,Die Saison’ und "Illustrierte Leipziger Nachrichten’".

 

Heute vor 100 Jahren in der Tages-Post

An Franz Ferdinand habe sich die „ihre Lieblinge oft wahllos vergötternde Vertraulichkeit des richtigen Wieners nie so recht herangetraut“, beschreibt die Tages-Post am 1. Juli 1914 in einem ausführlichen Essay den ermordeten Thronfolger.

Von den letzten Worten Franz Ferdinands an seine Gattin („Sophie, bleibe am Leben für unsere Kinder“) bis zur Rückführung der Leichen – auf fünf dicht bedruckten Seiten berichtet die Vorgängerin der OÖNachrichten vom Attentat und dessen Folgen. In der Abend-Ausgabe vom 1. Juli ist bereits die Trauerrede des Linzer Bürgermeisters Franz Dinghofer im Linzer Gemeinderat vom selben Tag zu lesen.

 

Ausgabe Tagespost vom 01.07.1914 (Zum Download anklicken)

Trauerrede auf Seite 10

Download zum Artikel

Tagespost 1.Juli 2014

PDF-Datei vom 02.07.2014 (9.695,46 KB)

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