Altes Spielzeug verschenken? Oft keine gute Idee

Gebrauchtes Spielzeug weiterzuschenken statt neues zu kaufen, schont die Umwelt und den Geldbeutel. Experten warnen jedoch: Vieles davon stammt noch aus einer Zeit, in der der Umgang mit chemischen Schadstoffen laxer war.
Erst kürzlich haben schwedische Wissenschafter gebrauchte und neue Spielwaren aus Plastik untersucht: 84 Prozent der Secondhand-Spielzeuge enthielten demnach gesundheitsschädliche Chemikalien, darunter Phthalat-Weichmacher. "Die Konzentrationen der giftigen Stoffe waren bei den älteren Artikeln deutlich höher", so Studienleiterin Bethanie Carney Almroth. "Bei vielen der alten Bälle wurden beispielsweise Konzentrationen von Phthalaten festgestellt, die mehr als 40 Prozent des Gewichts des Spielzeugs ausmachten, was 400-mal über dem gesetzlichen Grenzwert liegt."
Vorsicht bei Kunststoff
Tatsächlich sei gerade bei älteren Spielwaren aus weichem Kunststoff Vorsicht angebracht, sagt die deutsche Chemikerin Kerstin Effers von der Verbraucherzentrale in Nordrhein-Westfalen auf orf.at. Auch bei älteren harten Kunststoffen wie etwa Legosteinen bestünden Risiken.
Wichtig sei es, sowohl neues als auch Secondhand-Spielzeug mit allen Sinnen zu prüfen, sagt Effers. Dazu gehöre, abzutasten, ob es scharfe Kanten oder Teile gebe, die sich lösen und verschluckt werden könnten. Ebenso sollte auf auffällige oder unangenehme Gerüche geachtet werden. Völlig unbedenklich sei aber unbehandeltes gebrauchtes Massivholz-Spielzeug.