Wird der Kirschlorbeer aus den Gärten verbannt?
Der Kirschlorbeer zählt in Oberösterreich zu den beliebtesten Gartenpflanzen. In der Schweiz soll der Exot jedoch bald verboten werden, da er als "invasiver Neophyt" gilt. Gemeint sind damit Gewächse, die sich schnell verbreiten und die heimische Pflanzenwelt verdrängen. Auch für die Tierwelt bieten diese Arten keinerlei Nutzen.
Daher sah man sich in der Schweiz zum raschen Handeln gezwungen. Ab 1. September gilt dort ein generelles Verbot für Kirschlorbeer und weitere invasive Pflanzenarten wie den Schmetterlingsstrauch und den Blauglockenbaum. Verboten werde die Abgabe bestimmter invasiver gebietsfremder Pflanzen an Dritte, so zum Beispiel der Verkauf, das Verschenken sowie die Einfuhr, heißt es im Gesetzestext. Pflanzen, die bereits in Schweizer Gärten wachsen, sind vom Verbot ausgenommen.
Rasant ausgebreitet
Könnte der Kirschlorbeer bald auch aus Österreichs Gärten verschwinden? Klaus Stumvoll, Gartenbauexperte bei der Landwirtschaftskammer Oberösterreich, hält das für unwahrscheinlich. "Aus ökologischer Sicht sehe ich da bei anderen invasiven Pflanzen eine weitaus größere Dramatik." Der Kirschlorbeer habe sich in den vergangenen Jahren rasant in den heimischen Gärten ausgebreitet, weil er für Besitzer viele Vorteile vereine – immergrün, guter Sichtschutz und optisch ansprechend. Die Schweizer seien in vielen Dingen rigoroser, aber man müsse die Kirche schon im Dorf lassen, sagt Stumvoll.
Weitaus größere Probleme sieht der Fachmann bei anderen Exoten wie dem Drüsigen Springkraut, der Goldrute, dem Bambus oder auch dem Sommerflieder. "Diese Arten verbreiten sich munter und bedrohen heimische Pflanzen massiv."
Auch die Alternative zum Kirschlorbeer, die Thuje, bringe aus Sicht des Naturschutzes keine Vorteile. "Ihr ökologischer Nutzen ist gleich null. Und was viele nicht wissen: Die Thuje ist eine der giftigsten Gartenpflanzen."