Wenn Franz Schubert auf die Volksmusik trifft
Die Salzkammergut Festwochen Gmunden ließen am Sonntag im Toscana Congress eine originelle Revue rund um Franz Schubert und dessen Bezügen zur Volksmusik aufsteigen.
Mit einer Auswahl der "Winterreise" und der "Müllerin" durchwanderte der Bariton Rafael Fingerlos mit Sascha El Mouissi am Klavier Schuberts Liederwelt. Den Ohren vertraute Einzellieder ergänzten die Zusammenstellung, welche den Rahmen abgab für die authentischen Ausflüge in die Volksmusik.
Frisch wie fröhlich warf das Ensemble Tschejefem diese Einblicke in die Gegenwelt auf die Bühnenbretter. Köstlich, wie die Dame des Trios sich in die Knöpfe der Harmonika legen kann und die Bassklarinette dazu einen schnarrenden Swing aus dem Talon zaubert. Für die Verbindungen zwischen den Kunstliedern und den "Tanzl"-Tönen sorgten Schuberts in Briefen festgehaltene Gedanken – von Michael Dangl mit Schmäh im saloppen Ton in Szene gebracht.
Die Tiefe manch Schubertscher Lieder konnte ohne verbindende Aufführung im Zyklus schwer entstehen. Klammert man diese Perspektive aus, so schufen die Künstler einen kurzweiligen Abend, der den Mut zeigt, mit musikhistorisch intensiv besetzter Materie unkonventionell und neue Pfade beschreitend umzugehen.
Fazit: Schubert im Spiegel volkstümlicher Tänze und Weisen – eine frische Partie!