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Wenn die Suche nach der Wahrheit in die Mitte eines Donuts führt

Von Karin Schütze, 03. Jänner 2020, 00:04 Uhr
Wenn die Suche nach der Wahrheit in die Mitte eines Donuts führt
Daniel Craig als besonnener Detective Blanc

Der Fall gleicht einem Donut: "In der Mitte ist ein Loch", stellt Detective Blanc (Daniel Craig) fest. An seinem 85. Geburtstag schneidet sich das Oberhaupt einer betuchten Familie die Kehle durch. Selbstmord oder Mord? Das ist die Frage für Blanc.

Gewichtiger als der Tod des Vaters (Christopher Plummer) scheint bald dessen Testament, das seine Pflegerin Marta zur Alleinerbin macht. Die aber wähnt sich in der Annahme, irrtümlich die Medikamte des Jubilars vertauscht und ihn damit dem Tode geweiht zu haben. Um seine Marta zu schützen, hat der vermeintlich Sterbende Hand an sich gelegt.

All das weiß der Zuseher längst, er ist von Anfang an in das Donut-Mysterium eingeweiht, was der Spannung keinen Abbruch tut. Zumal das Loch des Donuts einen weiteren Donut in sich birgt, von dem der Zuseher nichts weiß. Die vermeintliche Wahrheit ist nur die halbe Wahrheit in diesem komplex gestrickten Fall von Drehbuchautor und Regisseur Rian Johnson ("Star Wars", "Breaking Bad").

Hochkarätig besetzt

Gerade richtig für einen wie Detective Blanc, dessen Stärke nicht nur seine bildhaften Vergleiche, sondern auch sein Spürsinn ist. Wer Ulrich Tukurs "Murot" liebt, wird auch an diesem besonnenen Ermittler Gefallen finden: Daniel Craig taucht mit feiner, in sich ruhender Eleganz in die Abgründe eines Familien-Clans ein, der u. a. mit Chris Evans, Jamie Lee Curtis, Don Johnson, Toni Collette und Michael Shannon hochkarätig besetzt ist. Habgier, persönliches Scheitern und Intrigen sind die Fäden im Beziehungsgeflecht, in das jeder verstrickt ist. Fast jeder hat ein Mordmotiv, das er in den Verhören geflissentlich verschweigt. Geheimnisse, die in den altehrwürdigen Gemäuern im viktorianischen Stil optisch bestens gehütet sind.

Dass Pflegerin Marta (Ana Celia de Armas Caso) sich bei jeder Lüge übergeben muss, macht sie zu Blancs Gehilfin im Dienst der Wahrheit wie der Situationskomik.

Leichtfüßiger wie nostalgischer Charme, überraschende Wendungen und hohe Schauspielkunst lassen diese Krimikomödie trotz ihrer gut zwei Stunden zu einem kurzweiligen Kino-Vergnügen werden.

Kino: "Knives Out – Mord ist Familiensache" (USA 2019, 131 Min.), Regie: Rian Johnson

OÖN Bewertung:

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Autorin
Karin Schütze
Redakteurin Kultur
Karin Schütze
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