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Im Griff haben, was geschrieben wird

Von Helmut Atteneder, 02. Dezember 2019, 00:04 Uhr
Felix Neureuther: "Diese Grenze darf nicht überschritten werden"
Als TV-Ski-Experte im deutschen Fernsehen in Sölden

Was macht ein Skistar nach der Karriere? Ziemlich viel, lautet die Antwort von Felix Neureuther. Der 35-jährige Bayer hat im März seine aktive Karriere beendet. Jetzt macht er sich als Kinderbuchautor einen Namen, agiert für das deutsche Fernsehen als Experte bei Weltcup-Skirennen und fällt immer wieder mit witzigen Filmbotschaften in sozialen Medien auf. Aus dem Leben eines Medienmenschen.

OÖNachrichten: Herr Neureuther, mit "Ixi, Mimi und das Zaubermüsli" haben Sie soeben Ihr bereits drittes Kinderbuch herausgegeben. Wie hat es Sie in dieses Genre verschlagen?

Für mich war einfach wichtig, dass ich aus der Bekanntheit meiner aktiven Zeit als Sportler etwas Nachhaltiges schaffe und auch etwas bewege. Ich engagiere mich halt sehr dafür, dass Kinder gesund leben und dass die Bewegung mit der ganzen Digitalisierung nicht vernachlässigt wird. Zuerst habe ich Trainingsbücher geschrieben für ambitionierte Sportler, dann ein Buch für Kinder ab zehn Jahren. Da habe ich relativ schnell bemerkt, dass man Kinder noch früher abholen muss. Den Kindern und vor allem den Eltern muss früh bewusst gemacht werden, wie wichtig es ist, dass Kinder Sport betreiben und sich gesund ernähren.

Ernährung und Bewegung sind vielfach Stiefkinder in der Erziehung. Warum wird darauf immer mehr vergessen?

Das Entscheidende sind die Eltern. Wenn die Eltern den Kindern ein Buch vorlesen und die Kinder sehen die Bilder dazu, dann bewirkt das etwas. Kinder lernen halt einmal viel über das Sehen. Und wenn die Eltern sehen, hoppala, das macht meinem Kind Spaß und die probieren dann einmal, ein Zaubermüsli zu machen, dann passiert da was. Ich habe viele Rückmeldungen von Eltern, die sagen: Du, Wahnsinn, mein Kind wollte nie ein Müsli kosten, aber jetzt wollen sie auf einmal ein Zaubermüsli essen. So schnell sind Kinder Feuer und Flamme. So kann man das Thema schon stark vorantreiben.

Der Schmäh darf bei Ihnen auch nicht zu kurz kommen. Bei Calli, dem dicken Waschbären, sind Ähnlichkeiten mit lebenden Personen unverkennbar…

Ja, absolut. Ich habe den Reiner Calmund vorher auch gefragt, ob er in meinem Buch vorkommen möchte, und er war total begeistert. Übrigens waren auch ein Marcel Hirscher und ein Bastian Schweinsteiger sofort Feuer und Flamme für diese Idee.

Sie arbeiten schon wieder an einem Kinderbuch. Zu welchem Thema?

Es wird eine andere Idee geben, sagen wir mal so.

Ihr Freund Marcel Hirscher hat gerade eine Autobiografie auf den Markt gebracht. Wäre das nicht auch etwas für Sie?

Na, das wär viel zu früh. Ach mei, ich weiß nicht, ob das so interessant ist. Ich schreibe sehr gerne Kinderbücher, und die Bücher entsprechen ja auch ein Stück weit der Wahrheit. Sonst ist mein Leben ja nicht so spannend.

Sie haben Ihre Karriere im März beendet – haben Sie den Schritt schon einmal bereut?

Na. Alles hat so seine Zeit. Wenn man aufhört, dann akzeptiert man das auch. Natürlich würd’ man gerne fahren, aber auf der anderen Seite habe ich das lange genug gemacht. Es war eine schöne Zeit, aber jetzt geht es anders weiter. Ich schaue bei den Rennen gerne als Fan zu, aber ohne Hintergedanken. Ich habe gehofft, dass ich nach meiner Karriere den Übergang gut hinbekomme. Mir war während der aktiven Zeit wichtig, dass ich einen Plan habe, wie es danach weitergeht. Das gelingt mir sehr gut, ich mache viele Dinge, die mir Spaß machen. Das ist schon entscheidend, damit du nicht in ein Loch fällst. Ich bin happy, wie es ist. Es ist sehr viel los, aber es wird sich in ein paar Jahren wieder relativiert haben. Deshalb bin ich jetzt voll motiviert, um gescheit Gas zu geben.

Sie starten eine Medien-Karriere als Co-Kommentator bei Skirennen (ARD, BR, Bayern 1). Wie fühlen Sie sich in dieser Rolle?

Ich hatte großes Glück, dass ich im Radio und beim Fernsehen reinschnuppern kann. Ich kenne mich in erster Linie beim Skifahren ganz gut aus, und alles, was sich daraus entwickelt, wird man sehen.

Was auch von Ihnen als aktiver Skifahrer bleibt, sind Ihre witzigen Videobotschaften auf Facebook. Worauf kommt es an, um viral erfolgreich zu sein?

Da habe ich keine Ahnung. Ich poste ja nicht viel. Vielleicht einmal im Monat. Es macht mir Spaß, Leute mit einem Klick zum Schmunzeln oder zum Nachdenken zu bringen. Wenn ich was poste, dann spontan, aus einer Laune heraus. Ohne Plan. Vielleicht kommt’s gut an, das kann schon sein.

Sie haben gerade per Online-Video verlautbart, dass Sie und Ihre Frau wieder ein Kind erwarten. Warum gerade auf diese Weise?

Bevor irgendeine Zeitung daherkommt und was darüber schreibt – was mir dann nicht so taugt –, verkündet man es lieber selber. So hat man auch selber im Griff, was letztendlich geschrieben wird.

Was würden Sie nie posten, wo ist Schluss mit lustig?

Unsere Tochter mit Gesicht in der Öffentlichkeit. Diese Grenze darf nicht überschritten werden.

Zwei Ihrer Vorfahren waren Maler, haben Sie da auch Talent?

Das ganze Talent hat meine Schwester mitbekommen. Ich kann ein Strichmännchen malen, sonst wird’s schwierig. Ich kann halt ein bissl Ski fahren.

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Helmut Atteneder
Redakteur Kultur
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