Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Bruckner hätte seine Freude gehabt

Von Christian Schacherreiter, 14. Oktober 2019, 00:04 Uhr
Bruckner hätte seine Freude gehabt
Dirigent Lukasz Borowicz Bild: Winkler

Gedenkkonzert in St. Florian zum Todestag des großen Komponisten.

Der 123. Todestag eines Komponisten schreit eigentlich nicht nach einer feierlichen Staatsaktion. Dennoch war es eine schöne Idee, exakt am 11. Oktober, dem Sterbedatum von Anton Bruckner, ein Gedenkkonzert in St. Florian anzusetzen. Und wenn Chor und Orchester zur Elite gehören, ist ohnedies jeder Anlass willkommen. Die Musikzeitschrift Grammophon zählt den "RIAS Kammerchor Berlin" zu den zehn besten Chören der Welt und die "Akademie für Alte Musik Berlin" bereist alle wesentlichen Bühnen der Welt.

Unter der eindrucksvollen Leitung des polnischen Dirigenten Lukasz Borowicz beglückten Chor und Instrumentalisten mit einem Bruckner-Programm, das frühe Arbeiten des Komponisten in den Mittelpunkt rückte, im ersten Teil das berührende Magnifikat in B-Dur WAB 24 und die 1854 vollendete Missa solemnis in b-moll WAB 29. Als Solisten überzeugten Johanna Winkel (Sopran), Sophie Harmsen (Mezzosopran), Martin Mitterrutzner (Tenor) und Ludwig Mittelhammer (Bariton).

Bruckner: "Es is net schlecht"

Eingerahmt vom Aequale WAB 114 und vom Aequale WAB 149 für drei Posaunen erklang nach der Pause der "Nachruf" in c-moll WAB 81a. Aus literarischer Sicht handelt es sich um typische Kitsch-Poesie des 19. Jahrhunderts, aber die musikalische Qualität rechtfertigte die Aufführung. Bruckner komponierte den "Nachruf" 1877 zum Andenken an Josef Seiberl, seinen Nachfolger als Stiftsorganist in St. Florian. Am Schluss stand das Requiem in d-moll für Soli, vierstimmigen Chor, Orchester und Orgel WAB 39, ebenfalls ein Frühwerk aus den Vierzigern, dem der Meister attestierte: "Es ist net schlecht." Wie Solisten, Chor und Orchester das Requiem sangen und musizierten, war auch "net schlecht". Es war sogar großartig, wie ausdrucksvoll die emotionalen Nuancen der Totenmesse hörbar wurden. Bruckner hätte seine Freude gehabt.

Fazit: Eine berührende Begegnung mit frühen Werken Bruckners in höchster musikalischer Qualität.

Brucknerfest: RIAS Kammerchor, Akademie für Alte Musik Berlin, Dirigent: Lukasz Borowicz. Stiftsbasilika St. Florian, 11. 10.

mehr aus Kultur

Schiffbruch, Hunger, Kannibalismus und ein tödlicher Schuss

Song Contest: Ein "Schlampen"-Lied spaltet Spanien

Knalleffekt für #MeToo-Bewegung: Weinstein-Urteil aufgehoben

Komödie „Alles in bester Ordnung“: Wenn das "Lieber aufheben" überhand nimmt

Autor
Christian Schacherreiter
Christian Schacherrreiter
Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen