"Ich möchte ohne Helene Fischer essen"
Der Eferdinger Komponist Fridolin Dallinger feiert am Freitag seinen 85. Geburtstag.
"Na, ich glaube, da haben Sie jetzt genug Stoff", sagt Fridolin Dallinger nach einer Stunde lächelnd. Ein Gespräch bei ihm daheim in Eferding spannt den Bogen vom Uraufführungszwang mancher Intendanten bis zur "akustischen Luftverschmutzung", die ihn "jedes Mal ärgert", weil er "ohne Helene Fischer essen" möchte.
Anlass des Besuchs in seinen gemütlichen vier Wänden: sein 85er. "Ein Halbrunder, das ist an sich nichts Besonderes. Aber es freut mich schon", blickt er dem Konzertreigen entgegen. Am 7. März gratuliert das Brucknerhaus mit einem Geburtstagskonzert, bei dem auch ein "Trio für 2 Flöten und Violine" uraufgeführt wird.
Niemals eindimensional
"Angefangen habe ich als heimlich komponierendes Kind." Bis sein Vater den 13-Jährigen entdeckte, der daraufhin bei Helmut Eder lernen durfte. "Ich muss eine Melodie nachempfinden und singen können. Ich empfinde es nicht als Vorwurf, wenn man mir nachsagt, dass ich nicht gegen das Publikum komponiere. Die Musik ist ja für die Leute und nicht für einen selber." Mitunter war sie auch für den passionierten Lehrer an der Pädagogischen Akademie der Diözese Linz: "Ich hab’ keinen durchgelassen, der nicht eine kleine Komposition geliefert hat", die zu Semesterschluss aufgeführt wurde, "damit sie es auch selber hören. Dann war es ihnen plötzlich viel lustiger." Obligatorisch war außerdem ein Besuch in der Staatsoper.
Oper oder Sinfonie? Einzig diese Wahl ließ das Land dem Jubilar zum 80er. Er entschied sich für Letzteres, seine "Fünfte". "Bei den Sinfonien hab’ ich mich wohler gefühlt. Eine Oper war für mich kein Thema." Sonst gibt es wohl nichts, was der Bratschist und Pianist nicht komponiert hat: von seinem mit dem Staatspreis gekrönten und 1968 am Landestheater Linz uraufgeführten Ballett "Die sieben Todsünden" über Chorwerke bis zu Kammermusik in besonderer Besetzung. Vieles entstand in seinem Komponierhäuschen in Oed in Bergen, wo er "jede Woche wenigstens einmal" ist. "Dort habe ich kein Telefon."
Seine Devise "niemals eindimensional" zieht sich wie ein roter Faden durch sein Leben. Als Organist griff er in der Stadtpfarrkirche Eferding in die Tasten, als Barpianist im Linzer Café Central. Seiner Heimat huldigt der Komponist der Farben in Landschaftsaquarellen. Farbenprächtiges reiht sich dicht gedrängt auf der Galerie. Er deutet aus dem Fenster: "Im Gartenhaus steht die Staffelei." An den Wänden finden sich statt eigener Werke Zeichnungen von Peter Kubovsky und Alfred Kubin. "Neben der Kunst sind die Natur und das Reisen für mich das Schönste. Noch einiges zu erleben von dieser schönen Welt, die ich noch lange nicht ausgeschöpft habe", das wünscht er sich zum 85er: "Es möge noch ein Weilchen so weitergehen."
Konzerte zum 85er
7. 3., Linz, Brucknerhaus: Geburtstagskonzert; 10. 3., Stadl-Paura, Dreifaltigkeitskirche, Kleine Passionskantate; 18. 4., Eferding, Kulturzentrum Bräuhaus, Geburtstagskonzert des Landes OÖ. und der Stadt Eferding; 14. 6., Rainbach/I.: Evangelienspiele „Passion“ (Bühnenmusik); 20. 10., Gunskirchen, Veranstaltungszentrum, „Maria“ für gemischten Chor und Orgel (UA); 3. 11. Schärding, Stadtpfarrkirche, Requiem „Als er anklopfte“
Die Fischer würde aber auch sicher nicht mit ihm essen gehen.
Und die Musik von der Fischer hören sicher xtausende mehr.
ich möchte gerne ohne helene FISCH essen
und weil heute aschermittwoch ist, werde ich heute auch fisch essen
keine ahnung, was helene macht ...
Das mit Frau Fischer ist frech und der alte Herr präsnetiert sich damit als überheblicher Snob. Schade. leben und leben lassen stünde vor allem in der „leichten Muse“ gut an, da mag das große Wort „Toleranz“ noch gar nicht bemüht werden!
Hat sein Radio keinen Aus-Knopf?
Also ich brauche Helene Fischer zum Essen ebenfalls nicht. Eigentlich gar nicht. Jeder kann Helene Fischer hören, wenn er will, ich schätze es aber auch nicht, wenn sie mir aufgedrängt wird. Genauso wie ich die Weihnachtsdüdelei in Geschäften gar nicht mag.
Tolleranz ist wohl nicht seine Stärke; auch seine Musik wird nicht jedem gefallen!
Als Entschuldigung kann man sein Alter in Betracht ziehen.
Ich wundere mich schon die ganze Zeit, dass die "Musik" von Dallinger so häufig aufgeführt wird im Gegensatz zu Mozart Verdi usw. An was das wohl liegen mag?
Sie wirds überleben....😂
Seine Musik gefällt aber auch nicht jedem. Ich bekomme jedenfalls Kopfweh, wenn ich nur den Namen höre. Von den Ohrenschmerzen ganz abgesehen. Zum Glück hat diese Musik keine große Öffentlichkeit.
Bist du auch vom Beethoven, vom Haydn, vom Mozart und vom Verdi verdorben?
Reihenfolge alphabetisch umgewürfelt
Wo du recht hast, hast du recht. Aber die drehen sich im Grab um, wenn du sie zusammen mit Fridolin Dallinger erwähnst.