"Dirty Dancing": Baby gehört seit 25 Jahren ihrem Johnny
Der Kultfilm „Dirty Dancing“ lockte in Österreich mehr als eine Million Menschen ins Kino.
Erotischer Tanz, eine verbotene Liebe à la Romeo und Julia im Sommer, bevor John F. Kennedy erschossen wurde. Das sind die Ingredienzien, die „Dirty Dancing“-Fans zum Schwärmen bringen.
Vor 25 Jahren, am 23. Oktober 1987, ist der Film im Linzer City Kino das erste Mal in Oberösterreich gezeigt worden. Zu verdanken war das der damals zwölfjährigen Fleur Röber (Porträt auf Seite 44). Die OÖNachrichten zeigen zum Silber-Jubiläum, was aus den wichtigsten Darstellern wurde.
1. Frances „Baby“ Houseman: Jennifer Grey, heute 52, schaffte es, mit 27 Jahren als entzückend süßes „Baby“ ihre Bekanntheit aus den Filmen „Red Dawn“ und „Ferris macht blau“ zu Ruhm zu steigern. Im Anti-Kommunismus-Streifen „Red Dawn“ starb Grey an der Seite von: Patrick Swayze. Auf dem Höhepunkt waren aber Grey und ihr damaliger Freund, Matthew Broderick, in einen Autounfall verwickelt. Zwei Menschen starben. Grey: „Meine Ambitionen waren nie mehr dieselben.“ Nicht ganz unschuldig an der Stagnation: zwei Nasen-OPs, die sie bereut. Der größte Erfolg der Mutter von Stella (10): der Sieg bei der US-Version von „Dancing Stars“ 2010. Eine Hommage auf „(I’ve Had) The Time of My Life“ lehnte sie ab. „Es war ein Tanz für Patrick und mich.“
2. Johnny Castle: Wie Patrick Swayze den Krebs bekämpfte, war beeindruckend. Der Texaner starb 2009 im Alter von 57 Jahren. Die Rolle als Tanzlehrer Johnny Castle machte ihn mit 34 Jahren über Nacht zum Star. „Dirty Dancing hat meine Karriere in den Hyperspace katapultiert.“ Aber Flops folgten. Zurück ins Spiel brachte ihn 1990 seine Rolle in „Ghost“ mit Demi Moore.
Swayzes Karriere war nie ein beständiges Hoch. 1995 befreite er sich in „Too Wong Foo“ als Transsexuelle Vida vom sexy, maskulinen Image. 2002 glänzte er in „Donnie Darko“. Auch privat musste er öfters in Abgründe blicken: Seine Mutter, eine Tänzerin, verlangte Perfektion, Vater und Schwester starben. Aber immer an seiner Seite: Ehefrau Lisa. Sie inspirierte ihn zum Dirty-Dancing-Hit „She’s Like The Wind“.
3. Er machte ihnen Beine: Choreograph Kenny Ortega war der Mann hinter den Kulissen beim Dreh, seine Arbeit machte den Film einzigartig und ihn selbst noch erfolgreicher. Vor „Dirty Dancing“ arbeitete er bereits mit dem legendären Tänzer Gene Kelly für „Xanadu“ (1980). Später war er für Kaliber wie Madonna im Einsatz. Ortega war Vertrauter und Tour-Direktor von Michael Jackson. Er führte bei dessen großer Trauerfeier und beiden „High School Musical“-Filmen Regie.
Inspirieren lässt er sich von seiner spanischen Großmutter Juana: „Sie tanzte Flamenco in der Küche, während sie kochte, und ich höre noch, wie ihre Stöckel auf dem Linoleum klackten.“
Ein Film der Superlativen
„Dirty Dancing“ hatte ein minimales Budget von circa sechs Millionen Dollar und keine Stars – außer Jerry Orbach als Babys Vater Jake Houseman, der eine Broadway-Legende war und später als grummeliger Detective Lennie Briscoe in „Law and Order“ bekannt wurde.
Wenig – im Vergleich zu 15 Millionen Dollar drei Jahre später für den Romantik-Hit „Pretty Woman“ mit Julia Roberts. Der Hype um „Dirty Dancing“ spülte aber bis heute mehr als 200 Millionen Dollar in die Kinokassen. Es war der erste Film, von dem mehr als eine Million Videos verkauft wurden.
Niemand wollte ihre Geschichte
Auch bei den Zahlen zum Soundtrack kann einem schwindlig werden. Er wurde um wenig Geld, 200.000 Dollar, produziert und in den ersten fünf Wochen eine Million Mal verkauft. Er führte 18 Wochen die Billboard-Verkaufscharts an und erreichte Multi-Platin. Auf dem 87er-Album sind Hits wie das oscar-prämierte Schmacht-Duett von Jennifer Warnes und Bill Medley „(I’ve Had) The Time of my Life“ und Merry Claytons gleich in die Beine schießendes „Yes!“ vertreten.
Fast wäre es aber nicht zum Erfolg von „Dirty Dancing“ gekommen. Autorin Eleanor Bergstein fand lange kein Studio, das ihre Geschichte verfilmen wollte. Diese basiert auf ihrer Teenager-Zeit: Sie war die jüngste Tochter eines Arztes mit Spitznamen „Baby“, urlaubte mit ihrer Familie dort, wo der Film spielt, in den Catskill-Bergen, und war passionierte „Dirty“-Tänzerin – eng und intim.
„Ich weiß nicht, wie oft ich Dirty Dancing gesehen habe“
„Dirty Dancing“ ist ein Kultfilm, in dem sich die junge Frances „Baby“ Houseman verbotenerweise in den attraktiven Tanzlehrer Johnny Castle verliebt.
Die Faszination, die vom Film ausgeht, verbindet Menschen weltweit. Die OÖNachrichten haben Fans gefragt, was für sie die Faszination des Films ausmacht, was ihnen am besten daran gefällt und welche Erinnerungen sie damit haben.
"Dirty Dancing macht einfach Spaß. Den Anfang kann ich auswendig.“
Elisabeth Hartner, 26, Studentin aus Leonding, begeistert die Filmmusik
"Wer ist nicht Fan? Mein absolutes Highlight war, als ich mit Kollegen vor Patrick Swayze getanzt habe und er uns gelobt hat.“
Christoph Hippmann, 35, Juniorchef Tanzschule Hippmann in Wels
"Ich weiß nicht, wie oft ich den Film gesehen habe. Er ist ein Muss.“
Tina Haderer, 25, Studentin aus Linz, gefällt das Filmzitat „Mein Baby gehört zu mir“
"Der Film fasziniert, weil seine Geschichte zeitlos ist. Teenies und Pensionisten lieben den Film dafür.“
Jo Beyersdorfer, 31, Direktorin des „Dirty Dancing Festivals“ in North Carolina (USA)
"Der Film erinnert mich an meine Jugend. Er ist gefühlvoll gemacht.“
Brigitta Hartl, 60, Pensionistin aus Oberneukirchen, hat den Film 30-Mal gesehen
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