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"Tomb Raider": Ein Film enthüllt sexistische Erwartungen an Heldinnen

Von Nora Bruckmüller, 17. März 2018, 00:04 Uhr
Ein Film enthüllt sexistische Erwartungen an Heldinnen
Alicia Vikander gibt die Videospiel-Heldin aktuell im Kino. Bild: Ilzek Kitshoff

Wie Alicia Vikander als Lara Croft für ihren Körper kritisiert wird.

"Das einzige Fett, das an einer Frau nicht kritisiert wird, ist das in ihrem Busen." So ging ein Spruch, der in den sozialen Medien einmal stark verbreitet worden ist und von dem man glauben könnte, er bringt die Reduktion von Frauen auf ihr Äußeres auf den Punkt. Könnte. Denn es gibt eine Ausnahme. Wenn zu wenig "Fett" vorhanden ist, führt das zu sexistisch motivierter Beschämung, wie man sie in Zeiten der #MeeToo-Debatte für unmöglich halten würde.

Ihr Ziel war diese Woche die Schwedin Alicia Vikander. Die Schauspielerin wurde 2016 für ihre fabelhafte Verkörperung von Gerda, Frau eines transsexuellen Malers, in "A Danish Girl" Oscar-prämiert. Nun wird die 29-Jährige wegen ihres Körpers in der Neuauflage von "Tomb Raider" kritisiert. Die aktuell laufende Arbeit versteht sich als neue Version des Films "Lara Croft: Tomb Raider" (2001), in dem Angelina Jolie die Kämpferin gab, die das gleichnamige Computerspiel bekannt machte.

Ein Film enthüllt sexistische Erwartungen an Heldinnen
Lara Croft im Computerspiel Bild: Reuters
Ein Film enthüllt sexistische Erwartungen an Heldinnen
Angelina Jolie (l.) war 2001 und 2003 Lara Croft Bild: Paramount Pictures

Die virtuelle "Game"-Lara hat BH-Größe "Doppel D", die damals noch verruchte Jolie trug wattierte Wäsche, um es von C auf D zu schaffen, wie auf imdb.com, der größten Kino-Datenbank, festgehalten ist. Vikander verzichtete, weil sie echt sein wollte, ein Charakter, der nach seinem vermissten Vater sucht. Viele Reaktionen waren selten entbehrlich. "Muss ich das Arschloch sein, das sagt, dass ihre Titten zu klein sind, um Lara Croft zu spielen? Ich denke, das muss ich", schreib etwa TJ Kirk, dem unter dem Pseudonym "Amazing Atheist" mehr als eine Million Menschen auf YouTube zusehen. Diese "Wortspende" ist aber kein typisches Phänomen für das Internet, wo zu viele Menschen ihre Meinung mit echter Ahnung verwechseln. Sondern ein Symptom für die Beschreibung von Frauen in Filmen, die weniger deren Qualitäten als den Sexismus der Schreibenden enthüllen. So bezeichnete der Kritiker des Branchenblatts "Variety" Vikander "als zartgliedrig, besinnlich, typisch europäisch". Dieser Logik nach könnte man "007" Daniel Craig als "grobknochig, blass, herb-maskulin, typisch britisch" beschreiben.

Doch bei Bond würde das keiner wagen. Bei Actionheldinnen sollte es ab sofort genauso sein.

 

Filmkritik

Im neuen Film zur Kult-Videospiel-Reihe „Tomb Raider“ (seit 1996) spielt Alicia Vikander Hauptfigur Lara Croft, deren Vater seit sieben Jahren vermisst wird. Gerade, als sie ihn für tot erklären lassen will, führt sie seine Spur auf eine Pazifikinsel. Vikander überzeugt als taffe, lernfähige Heldin, Action und Erzählfäden halten aber nicht ganz mit.

USA/GB 2018, 122 M., Regie: Roar Uthau

OÖN Bewertung:

 

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