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Mit Todesverachtung durch den Regen

Von Barbara Eidenberger, 15. September 2014, 09:34 Uhr

Nimm dir einen Hund, haben sie gesagt. Da musst du bei Wind und Wetter raus, haben sie gesagt. Jaja, denkste.

Es ist ein Bild, dass sich in diesem Sommer und Frühherbst immer wieder bietet: Dicke Wolken, Regen in allen Variationen, vom Kübel bis zum Schnürl. Oder es regnet einmal nicht, ist aber grau, nass und feucht. Die motivierte Hundebesitzerin denkt: Das Mör-Vieh muss raus, gehört bewegt, muss ausführlich schnuppern, pinkeln und auch sonst so einiges loswerden.

Aber auch dieses Bild kehrt immer wieder: Der Hund bleibt in seinem Kisterl liegen, reißt ein halbes Aug auf um einen Blick in die Runde zu werfen à la  "Nicht dein Ernst, oder?". Denn bei unfreundlichem Wetter verfällt das Mör-Vieh in einen eigenen Regenmodus. Der Aktivitätslevel wird gegen Null gefahren, es bewegt sich nur, wenn es etwas zu fressen gibt oder wenn Schlafposition eins zu ungemütlich geworden ist und es doch wieder einmal Zeit ist, sich zu drehen.

Wer das Mör-Vieh kennt, versteht die Anti-Regen-Einstellung. Anatomisch ist dieser Hund nämlich nicht darauf ausgelegt, Wind und Wetter zu trotzen. Die Beine sind zu kurz, der Brustkorb zu groß, die Borsten zu borstig. Das heißt, er wird nicht nur von oben komplett durchweicht, sondern spritzt sich auch selbst beim Laufen den Bauch naß. Das ist würdelos und seeehr schmutzig. Sicher, es soll Hunde geben, die stört das nicht. Gerüchten zufolge soll es sogar Vierbeiner geben, denen das Spaß macht.

Aber das Mör-Vieh trottet - wenn sich die motivierte Hundebesitzerin doch durchgesetzt hat - mit einer Todesverachtung durch den Regen, die ihresgleichen sucht. Mit vorwurfsvollem Blick erledigt es seine Bedürfnisse und verweigert schließlich jeden weiteren Schritt. Auf dem Rückweg würdigt das Mör-Vieh niemanden eines Blickes.

Zuhause angekommen, erwacht der Vierbeiner aber wieder zum Leben. Noch bevor ihm die motivierte Hundebesitzerin mit einem Handtuch zu Leibe rücken kann, schüttelt sich das Mör-Vieh ausgiebig, reibt sich ausführlich in jeden Teppich, um schließlich in deutlich reduzierter Geschwindigkeit sich in das Körbchen zurückzuziehen. Noch einmal reißt das Mör-Vieh ein Aug auf. Der Blick auf die Teppich schrubbende Hundebesitzerin sagt alles: "Das war sie, meine Rache."

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1  Kommentar
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susisorgenvoll (16.734 Kommentare)
am 15.09.2014 18:11

Habe Ähnliches von Bekannten am Wochenende gehört! zwinkern zwinkern

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