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Was „virtuelle Zwillinge“ beweisen

Von Von Karin Haas, 08. Mai 2010, 00:04 Uhr
Was „virtuelle Zwillinge“ beweisen
Frauen sehen ihre männlichen Kollegen viel zu oft an sich vorbei auf der Karriereleiter aufsteigen – trotz gleicher Qualifikation. (colourbox.com)

LINZ. Männer werden leichter und schneller befördert, Frauen nicht. Was frau immer schon ahnte, hat der Karriereforscher Guido Strunk von der Wirtschafts-Uni Wien mit „virtuellen Zwillingen“ bewiesen. Das Managerinnen-Netzwerk EWMD brachte ihn nach Linz.

Knapp 200 Frauen lauschten vergangenen Mittwoch im Oberbank-Forum in Linz an der Donaulände. Guido Strunk, Psychologe, Betriebswirt und Karriereforscher, brachte auf Einladung des EWMD (European Women‘s Development Network) auf den Punkt, was aufstiegswillige Frauen schon immer ahnten: Sie werden ausgebremst. Einzelfälle, die dagegen sprechen, bestätigten die Regel.

Guido Strunk hat mit zwei Wissenschaftler-Kolleginnen Karriereverläufe untersucht und dazu „virtuelle Zwillinge“ gebildet. 52 Paare von Männern und Frauen die in 30 Parametern übereinstimmen, wie Ausbildung, Abschlussjahr an der WU, Studienschwerpunkte, Herkunft, soziale Schicht, Motivation, Leistungswillen, Zug zur Karriere, usw. Kurzum, Personen mit gleichem „Humankapital“.

Beim Berufseinstieg sind Gehalt und Position von Männern und Frauen noch in etwa gleich. Das ändert sich in den ersten drei Jahren auch nicht. Doch dann ziehen die Männer davon. Bei den Frauen stagnieren nach 4,5 Jahren Gehalt und Position.

Männer werden befördert

Nach zehn Jahren ist der Unterschied bereits so groß, dass die Männer um 28 Prozent mehr Jahreseinkommen beziehen. Babypausen sind nur für ein Drittel des Unterschiedes verantwortlich, hat Strunk berechnet. Sein Fazit: „Männer werden befördert, Frauen nicht.“

Interessant ist, dass die Selbsteinschätzung von karriereorientierten Männern und Frauen, ob sie in der eigenen Firma für erfolgreich gehalten werden oder nicht, nicht groß voneinander abweicht. Auch wenn Frauen weniger weit kommen als männliche Kollegen, halten sie sich für ebenso erfolgreich. Um vor sich selbst bestehen zu können, werde eben das Anspruchsniveau angepasst, so Psychologe Strunk.

Wenig erfreulich für aufstiegswillige Frauen ist, dass sich an den ungleich verteilten Chancen im Zeitverlauf nicht viel ändert. Vergleiche zwischen WU-Absolventen der Jahre 1970, 1990 und 2000 lassen keine Verbesserung im Aufstieg für Frauen erkennen. „Männer bekommen Führungsaufgaben nach wie vor nachgeworfen“, so Strunk.

Wie sind die Frauen „gestrickt“, die es trotz alledem an die Spitze schaffen? Bei deutlich mehr als der Hälfte der raren Frauen in der Top-Gruppe schlägt die Führungsmotivation beim obersten Wert an, während Männer in luftigen Management-Höhen im Schnitt etwas mehr als einen Durchschnittswert aufweisen.

Die Quoten-Frauen

Wie man mehr Frauen an die Spitze bringt? Dafür hat Karriereforscher Guido Strunk auch kein Rezept in der Schublade. Die Damen bei der anschließenden Diskussion waren sich aber einig. Frauen-Quoten in Top-Gremien, wenn sie auch „hinken“, bewirken eines: es gibt zumindest mehr weibliche „Role Models“, also Beispiele für Frauen, die es ganz nach oben geschafft haben.

„Mehr Chancen“

Denn wenn es keine Vorbilder gibt, kommen Mädchen erst gar nicht auf die Idee, gewisse Positionen anzustreben. „Wenn es keine Päpstin gibt, wäre es unrealistisch, eine werden zu wollen“, bringt es Strunk launig auf den Punkt. „Wir wollen mehr Chancen“, sagt es Karin Weilguny (Linz AG), die Präsidentin des EWMD in Oberösterreich, sachlich.

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