Helikopter und Jets fliegen sicher mit Spezialwissen aus dem Innviertel
BRAUNAU. Geht es um Trainings für Flugzeugpiloten in Ausnahmesituationen, dann ist ein oberösterreichisches Unternehmen erste Adresse: die AMST mit Sitz in Braunau.
Das Unternehmen hat sich für den stark wachsenden Luftfahrtmarkt gerade neu aufgestellt und will innerhalb von drei Jahren von 30 auf 100 Millionen Umsatz wachsen.
Der Reihe nach: Seit Juli des 2018 ist mit Manfred Bauer wieder ein familienfremder Manager an Bord. Die AMST ging aus der AMAG hervor. Richard Schlüsselberger senior hat das Unternehmen als Manager 1996 herausgekauft. Groß geworden ist das Unternehmen mit Anlagen, die die hohen körperlichen Belastungen für Piloten in Militärjets simulieren.
Der 54-jährige Bauer war zuletzt bei Wacker Neuson, davor bei Siemens und Opel. Seit Anfang Mai ist Finanzchefin Sandra Hartl in der Geschäftsführung. Richard Schlüsselberger jun. zieht sich auf seine Rolle als Gesellschafter zurück. Sein Bruder Rainer übernimmt die Abteilungsleitung für den neuen Geschäftsbereich zivile Luftfahrt.
Damit zur strategischen Weiterentwicklung der Firma: Jüngst hat AMST sich in zwei weitere Geschäftsfelder eingekauft: In Holland hat AMST aus einer Insolvenz die Anlagen und vor allem die Mitarbeiter übernommen, um Flugsimulatoren für die zivile Luftfahrt liefern zu können. "Allein aus der steigenden Anzahl der Flugzeuge ergibt sich mehr Trainingsbedarf. Wir erwarten ein starkes Wachstum vor allem in Asien", sagt Bauer.
Und als drittes Geschäftsfeld kommen die Programme dazu, um die Landungen mit möglichst detailgetreuen Darstellungen der Flughäfen weltweit zu trainieren. "Das, was es bisher gibt, simuliert nicht extreme Wettersituationen. Das können unsere Programmierer", sagt Bauer. Diese Entwickler sitzen in der Nähe von St. Petersburg in Russland.
Die Zukäufe hat das Unternehmen, das bisher um die 30 Millionen Euro Umsatz gemacht hat, locker gestemmt. Die Eigenkapitaldecke liegt bei 63 Prozent. "Das Risiko liegt eher darin, die Organisation weiterzuentwickeln, um die zusätzlichen internationalen Aktivitäten zu steuern", so Bauer. Immerhin sind 60 der 162 Mitarbeiter in den zwei neuen Standorten.