Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Franz Greisinger schuf in 30 Jahren den größten Fleischbetrieb Österreichs

Von Josef Lehner, 24. April 2012, 00:04 Uhr
Franz Greisinger schuf in 30 Jahren den größten Fleischbetrieb Österreichs
Franz Greisinger mit seinen Söhnen Gerhard (l.) und Ewald Bild: Werk

MÜNZBACH. Vor 30 Jahren hat sich der junge Fleischhauer Franz Greisinger mit einer Fleischabteilung in einem Supermarkt in Gallneukirchen selbständig gemacht. Heute, mit 58 Jahren, gehört ihm der größte Fleisch verarbeitende Betrieb Österreichs mit 100 Millionen Euro Umsatz und 530 Mitarbeitern.

Laufend neue Produkte ersinnen, neue Märkte finden und die Produktion ausbauen: Der Bauernsohn aus Münzbach hat drei turbulente Jahrzehnte hinter sich. Mit „Fleiß und einem gesunden Hausverstand“ habe er seine Erfolge erzielt. Traditionelle Werte habe er mit modernster Technik gepaart. Jetzt wolle er es aber ein wenig ruhiger angehen. Der Großbetrieb, den er ab 1995 in seiner Heimatgemeinde, in mehreren Etappen, hochgezogen hat, besitze eine Größe, die sinnvolles Wirtschaften ermögliche. Die Herausforderungen des Fleischmarktes seien auch ohne die Sorge um Neubauten groß genug.

Mehrere Rückschläge

„Die Qualität muss ständig steigen“, sagt Greisinger. Mehrmals habe ihn der Markt dazu gezwungen, seine Strategie völlig zu verändern. So habe er anfangs für den Vertrieb der eigenen Erzeugnisse ein Netz von 22 Filialen, in Ober- und Niederösterreich, aufgezogen. Doch die Supermarktketten stießen allmählich mit Fleischtheken in jedes größere Dorf vor.

Deshalb baute Franz Greisinger den Export auf. „Dann ist mir der EU-Beitritt Österreichs zu rasch gekommen“, erinnert er sich. Die Exportsubventionen fielen großteils weg, und die meisten Zielländer wurden zum Binnenmarkt.

Der Mühlviertler ging einen neuen Weg: Export in Drittländer wie Russland, Japan oder Südkorea. Im Inland gewann er einige Handelsketten und Großhändler als Abnehmer. Hofer, Maximarkt, Unimarkt und der Gastro-Großhandel sind heute seine besten Kunden.

Nur geschlachtet hat Greisinger selbst nie. Da bedient er sich der Schlachthöfe in der Region. „Für uns ist wichtig, dass wir den Betrieb mitten in einem Rinder- und Schweinegebiet haben. Wir verwenden nur Fleisch von österreichischen Tieren.“ 70 Rinder, 1200 Schweine, dazu Puten und Henderl werden pro Tag zu 100 Tonnen Fleischwaren verarbeitet. Die Produktion leitet Sohn Ewald (34).

Drei eigene Filialen

Fertigwaren sind mit 80 Prozent der Hauptumsatzbringer (Schinken, Würste, Speck…). Die restlichen 20 Prozent macht portioniertes Frischfleisch für den heimischen Handel. Im Export werden 20 Prozent des Umsatzes erzielt, wobei es rund 30 Zielländer gibt. An Bedeutung gewinnen Snacks und spezielle Zubereitungen. „Das Einkaufsverhalten verändert sich. Die Kunden wollen mehr Kleinpackungen“, sagt Verkaufsleiter Gerhard Greisinger (33).

Nur noch 2,5 Prozent des Umsatzes werden in den drei verbliebenen Eigenfilialen, am Linzer Südbahnhofmarkt, in Freistadt und beim Werk in Münzbach, erzielt. „Das sind unsere Testmärkte für neue Produkte“, sagt der Firmengründer.

 

 

Der Greisinger-Aufstieg
Die Gründung: Im August 1982 eröffnet der Bauernsohn Franz Greisinger als selbständiger Fleischhauer im Adeg-Markt in Gallneukirchen eine Fleischabteilung.
Freistadt: Greisinger will selbst Fleischwaren erzeugen und pachtet 1984 eine Fleischerei in Freistadt. 1987 wird der Betrieb aufgenommen. Im Laufe der folgenden Jahre werden für den Vertrieb der Produkte in Ober- und Niederösterreich 22 Filialen gegründet.
Export: 1990 steigt Greisinger in den Export ein, weil die Exportstützungen noch hoch sind. Nach dem EU-Beitritt 1995 muss er auf Drittländer außerhalb der Union ausweichen.
Münzbach: 1993 fällt die Entscheidung, im Heimatort Münzbach (Bezirk Perg) eine völlig neue Produktionsstätte aufzubauen. 1995 wird eröffnet und seither mehrmals erweitert. Es ist heute der größte Fleischbetrieb Österreichs. Es gibt aber Unternehmen mit mehreren Werken, die größer sind, z. B. Tann. Im Jahr 2011/12 (zum 28. 2.) setzt Greisinger erstmals mehr als 100 Millionen Euro um.
 
mehr aus Wirtschaftsraum OÖ

16 Monate vom Auftrag bis zum Geld: Rosenbauer muss schneller werden

Ventopay: Neue Beteiligung für Zahlungsdienstleister aus Hagenberg

Rosenbauer im ersten Quartal mit Verlust trotz Umsatzplus

Karl Purkarthofer neuer Vorstandschef von Primetals

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

4  Kommentare
4  Kommentare
Die Kommentarfunktion steht von 22 bis 6 Uhr nicht zur Verfügung.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
( Kommentare)
am 24.04.2012 11:32

Hat es trotz politischen Gegenwinden geschafft - schafft auch Arbeitsplätze in der Pampas - was soll daher das Gelabbere ??

lädt ...
melden
( Kommentare)
am 24.04.2012 11:18

weil er die CO2 und Methangas produzierenden Tier zu tausenden vom Diesseits ins Jenseits befördert! Wahrlich ich sage euch - so ist es würdig und recht! Da schmeckt die Hostie am Sonntag zurecht

lädt ...
melden
Ameise (45.683 Kommentare)
am 24.04.2012 08:51

...

lädt ...
melden
reibungslos (14.588 Kommentare)
am 24.04.2012 08:42

dass in OÖ Schlachtkapazität fehlt. Die Tiere müssen daher oft z.B. in die Steiermark zum Schlachten transportiert werden und kommen dann zur Verarbeitung wieder zurück nach OÖ. Dass sich dabei so manche holländische Sau darunter mischt, werden wohl nur böse Zungen behaupten. Die Transportwirtschaft lebt jedenfalls gut davon.

lädt ...
melden
Aktuelle Meldungen