Schwache Entwicklung bei deutscher Metals-Tochter brachte Andritz weniger Gewinn
WIEN/GRAZ. Die schwache Entwicklung bei der deutschen Metals-Tochter Schuler hat dem steirischen Anlagenbauer Andritz im ersten Halbjahr deutlich weniger Gewinn beschert.
Unterm Strich blieben 77,5 Mio. Euro übrig, das waren 23 Prozent weniger als in der Vorjahresperiode. Zugewinne erzielte das Unternehmen jedoch beim Umsatz und bei den Auftragseingängen. Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde bestätigt.
"Hinsichtlich der marktbedingt schwachen Ergebnisentwicklung im Bereich Metals Forming (Schuler) sind wir zuversichtlich, dass wir durch die nun eingeleiteten Anpassungsmaßnahmen mittelfristig wieder eine wettbewerbsfähige Kostenstruktur und eine solide Rentabilität erreichen werden", sagte Andritz-Chef Wolfgang Leitner laut Aussendung vom Freitag. Erst am vergangenen Montag hatte das Unternehmen bekannt gegeben, dass bei Schuler 500 Mitarbeiter abgebaut werden müssen. Der Jobabbau soll hauptsächlich in der Fertigung erfolgen, um die Kapazitäten an die Schwäche am internationalen Automobilmarkt anzupassen, hatte es damals geheißen. Im zweiten Quartal alleine ging der Umsatz in der Metals-Sparte um 6,1 Prozent zurück. Aufs Halbjahr gerechnet blieb dagegen ein minimales Umsatzplus von 2,2 Prozent auf 758,8 Millionen Euro übrig.
Getragen wurde das Umsatzergebnis vor allem von der Sparte Pulp & Paper, in der die Umsätze um mehr als ein Viertel (29,8 Prozent) auf rund 1,3 Mrd. Euro zulegten. Im Bereich Separation zog der Umsatz um 10,8 Prozent auf 317,8 Mio. Euro an, in der Hydro-Sparte ging er dagegen um 6,7 Prozent auf 675,6 Mio. Euro zurück. Insgesamt schrieb Andritz nach sechs Monaten ein Umsatzplus von 10,8 Prozent auf rund 3,1 Mrd. Euro.
Positiv entwickelten sich auch die Auftragseingänge, die um 13,3 Prozent auf 3,7 Mrd. Euro stiegen. Auf EBITA-Ebene erhöhte sich das operative Ergebnis im Halbjahr um 6,7 Prozent auf 177,5 Mio. Euro, das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ging jedoch um klare 15,7 Prozent auf 128,9 Mio. zurück. Das Ergebnis vor Steuern (EBT) sank um nahezu ein Viertel auf 108,1 Mio. Euro.
Der Ausblick für das Gesamtjahr wurde bestätigt. So erwartet Andritz für 2019 weiterhin einen "deutlichen Anstieg des Umsatzes" gegenüber dem Vorjahr. Bei der Rentabilität geht der Konzern von einer "unveränderten operativen EBITA-Marge vor Sondereffekten von 6,9 Prozent" aus, hieß es in der Aussendung vom Freitag.