Protest gegen Waldregeln
WIEN / BRÜSSEL. Heiß-kalt für die Land- und Forstwirte: Totschnig und Holzindustrie wollen Verordnung verhindern
Einerseits sprach sich am Dienstag die Mehrheit der EU-Staaten dafür aus, lockerere Umweltregeln für Bauern zu ermöglichen. Damit wird auf die Bauernproteste reagiert. Es geht vor allem um Biodiversitätsauflagen (Brachflächen, Fruchtfolge).
Andererseits hat sich noch nichts daran geändert, dass Österreich die EU-Entwaldungsverordnung bis Ende des Jahres umsetzen muss. Wer Holz und Holzprodukte, Rinder oder Soja in der EU in Verkehr bringt, muss nachweisen, dass dem keine Bäume ohne Wiederaufforstung zum Opfer gefallen sind. Das soll vor allem Regenwälder schützen, würde aber auch kleine Waldbesitzer treffen.
Minister Norbert Totschnig erklärte gestern beim Agrarministerrat, dass er gemeinsam mit 20 anderen Staaten gefordert habe, die Verordnung auszusetzen, um zu prüfen, ob und wie eine praxistaugliche Umsetzung möglich sei. Auch die Holzindustrie-Fachverbände aus sieben EU-Staaten, darunter Österreich, treten gegen die Verordnung in dieser Form auf.