Paketversand: Freigrenze von 22 Euro fällt
WIEN. Mit 1. Juli 2021 fällt die Freigrenze für Pakete unter 22 Euro. Dann muss für Sendungen aus Drittstaaten ab dem ersten Euro die Einfuhrumsatzsteuer entrichtet werden.
Bisher haben viele Versender aus China oder anderen Ländern bewusst einen niedrigeren Warenwert angegeben, um keine Einfuhrumsatzsteuer abführen zu müssen. Laut Finanzministerium wurde bei drei Viertel aller Pakete unter 22 Euro der Warenwert zu niedrig angegeben.
Laut Finanzministerium müssen bei fehlenden Wertangaben auf Sendungen nun Dokumente durch den Empfänger nachgereicht werden. Abgewickelt wird dies von der Post AG, die dafür auch eine Gebühr berechnen wird. Die genauen Importtarife der Post für Drittländer seien in Planung und würden im Juli veröffentlicht, heißt es auf der Homepage.
Find ich super: Seit meherern Jahren wurde diese Abschaffung der Freigrenze vorbereitet ... und verschoben.
Jetzt wird sie kurzfristig durchgezogen und die Post hatte noch immer keine Zeit, das (vermutlich utopisch hohe) Entgelt zu kalkulieren. Muss da erst noch die ÖBAG-Abfertigung vom Pöbel-Tier-Schmid eingepreist werden?
Personal für die Abwicklung gibt es nicht.
Ergo: die Konsumenten dürfen sich auf wochenlange Wartezeiten auf das Packerl einstellen.
Mein Paket (Zollwert ca. 1.200,--) liegt trotz Einreichung aller Papiere und Rechnung seit über einem Monat beim Zollamt in Wien - "Die Bearbeitung dauert ein paar Tage" .....
Zitat: "Abgewickelt wird dies von der Post AG, die dafür auch eine Gebühr berechnen wird."
Postmonopol wird es in der EU garantiert nicht geben. Da muss auch ein Konkurrenzkampf gelten, welcher den Preis für die Abwicklung frei gestalten lässt. Wir haben viele Paketdienste, welche das Postmonopol auch im Pakettransport mitbestimmt.
Im QR-Code am Paket kann der Preis und das Produkt angeführt werden, dieser kann automatisch abgelesen und daraus kann vom Computer automatisch die Einfuhrumsatzsteuer errechnet werden.
Die Steuergerechtigkeit finde ich wichtig und auch in Ordnung.
Blöd sind halt die im Verhältnis exorbitant hohen zu erwartenden Gebühren für die Abwicklung. Macht dann keinen Sinn mehr, zb einen Mikrocontroller um €3 aus China zu bestellen, wenn dann €20 Bearbeitungsgebühr für 60 cent Steuer anfallen...
Endlich der Steuergerechtigkeit ein bisserl näher. Falsche Deklarationen des Wertes waren gang und gäbe.
Ein Geschenk für die Paketdienste, wo die Verzollung als Pauschalsumme abgerechnet wird und oft mehr als den Warenwert ausmachen wird.