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Beruf im Wandel: Krankenpflege

Von Susanna Sailer, 25. April 2018, 14:06 Uhr
Bild: vowe // Alexander Walkolbinger Diplom-Krankenpfleger im Endoskopie-Zentrum des Kepler Universitätsklinikums Linz.

Der Pflegeberuf ist zukunftsträchtig, aber auch anspruchsvoll ? er entwickelt sich stetig weiter. Die Pflege Ausbildungsverantwortliche und drei junge Fachkräfte am Kepler Uniklinikum schildern, was ihnen an ihrem Job besonders gefällt.

Krankenschwestern und –pfleger gelten als das Herz eines Spitals. Die Patienten bekommen sie öfter zu Gesicht als die Ärzte. Schließlich sind es die Pflegefachkräfte, die täglich Zeit mit ihnen verbringen. Sie übernehmen mehr Verantwortung, als so manchen Patienten bewusst ist. Trotzdem sind die Zahlen jener, die einen Pflegeberuf wählen, rückläufig.

Astrid Schuster vom Linzer Kepler Universitätsklinikum kann das nicht verstehen. Sie ist Bereichsverantwortliche für Medizinische Assistenzberufe im Ausbildungszentrum am Med Campus VI und dort auch stellvertretende Direktorin. „Die Pflege wird zu Unrecht nicht mehr als Trendberuf gesehen. Das ist ein Beruf mit Zukunft“, ist Schuster überzeugt.

Die Zahlen der Statistik Austria geben ihr Recht. Während der Anteil der Menschen im Alter von 80plus im Jahr 2015 rund fünf Prozent der österreichischen Bevölkerung ausmachte, werden es 2050 laut Bevölkerungsprognose 11,5 Prozent sein. Die Zahl der älteren Menschen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit mehr Pflege und medizinische Betreuung benötigen werden, verdoppelt sich also. Beste Aussichten, um im Pflegebereich als gesuchte Fachkraft zu gelten, die sich ihre Jobs aussuchen kann.

Neue Ausbildungen in der Pflege

Die Zukunftsorientiertheit spiegelt sich in den neu geltenden Ausbildungsregelungen wider, die den Pflegeberuf aufwerten sollen. Ab Herbst 2018 wird in Oberösterreich das Bachelorstudium Gesundheits- und Krankenpflege im gehobenen Dienst angeboten. Es handelt sich um eine dreijährige Ausbildung mit akademischem Abschluss, die die bisherige Diplomausbildung zur Krankenpflegerin bzw. -pfleger ablösen wird. Die FH Gesundheitsberufe OÖ wird für die Bachelor-Studiengänge in Linz, Ried, Steyr, Wels und Vöcklabruck samt Master-Angeboten zuständig sein. Außerdem werden zwei weitere Pflegeausbildungen eingeführt: die Pflegeassistenz, eine einjährige Ausbildung, die der bisherigen Pflegehilfe entspricht, und die Pflegefachassistenz, die zwei Jahre dauern wird.
Für beide Bereiche ist der Zugang ohne Matura möglich. Sie werden in allen Gesundheits- und Krankenpflegeschulen in Oberösterreich angeboten.

„Vielfältigkeit macht’s spannend“ 

„Ich schätze am Pflegeberuf die Vielfältigkeit“, sagt Schuster. Die stellvertretende Schuldirektorin hat selbst einen starken Praxisbezug und weiß daher, wovon sie spricht. Denn auch sie hatte am Linzer AKH die Krankenpflegeschule absolviert und danach als diplomierte Krankenschwester im Chirurgie-Bereich gearbeitet. Spannend empfindet sie den Kontakt mit Menschen quer durch alle sozialen Schichten. „Jeder Tag ist anders. Die Abwechslung macht’s – und auch die Herausforderung“, sagt sie.

Denn die Medizin befinde sich in einem raschen Wandel. Diesem habe sich die Pflege ständig anzupassen. „Wir haben von den Fachgebieten her genauso viele Möglichkeiten wie Ärzte, weil die Pflege sich genauso spezialisiert wie die Medizin.“ Sie selbst sei regelrecht mit dem ehemaligen AKH, das ins Uniklinikum integriert
wurde, verwachsen, erzählt sie. „Fast alle Mitglieder meiner Familie haben hier, verteilt auf verschiedenste Abteilungen, ihre Arbeitsplätze.“ Was viele nicht vermuten würden: Der Job einer Diplomkrankenschwester sei extrem familienfreundlich.
Schuster nennt ihre jüngere Schwester als Beispiel: „Sie ist Mutter eines Kleinkindes und arbeitet daher 20 Stunden in Teilzeit. Wenn sie zwei Nachtdienste macht, hat sie ihr Dienstpensum für die Woche erfüllt und kann sich die andere Zeit ihrer Familie widmen.“

Welche Eigenschaften sollte eine Pflegekraft vor allem mitbringen?

Schuster nennt soziale Kompetenz, die Bereitschaft für lebenslanges Lernen und Offenheit den Menschen gegenüber, die alle einen wertschätzenden Umgang verdienen.
Zivildienst eröffnete erste Einblicke Alles das bringt Alexander Walkolbinger in seinem beruflichen Arbeitsalltag ein. Er hat seit dreieinhalb Jahren sein Krankenpfleger- Diplom in der Tasche und ist seitdem
im Endoskopie-Zentrum des Kepler Uniklinikums im Einsatz. „Vor Jahren hatte ichmir meine berufliche Laufbahn eigentlich  als EDV-Techniker vorgestellt“, erinnert sich der heute 27-Jährige. Als er seinen Zivildienst absolvierte, kam er mit dem Gesundheits- und Sozialbereich in Kontakt und plötzlich war ihm klar: „Das will ich machen.“ Sein technisches Einfühlungsvermögen kann er nun im Spitalsbereich gut gebrauchen. Denn die Apparaturen und Geräte in seiner Abteilung sind hochkomplex.

Gute Aufstiegschancen

Walkolbinger fasziniert sein Beruf: „Jeder Patient ist anders. Wir müssen uns immer wieder neu auf Menschen einstellen.“ Auch über mangelnde Aufstiegschancen in seinem Job könne er nicht klagen. „Man kann relativ schnell zeigen, was man draufhat, und das wird auch gesehen.“ Sollte ihm eines Tages sein aktueller Tätigkeitsbereich langweilig werden – was er sich derzeit nicht vorstellen kann – dann gäbe es im Krankenhausbereich noch unzählige andere Einsatzmöglichkeiten für ihn. „Grundsätzlich könnte ich mir in der Anästhesie eine Pflegetätigkeit vorstellen. Aber ich will mich gar nicht festlegen“, meint er.

Ganz andere berufliche Einblicke eröffnen sich Walkolbingers Kolleginnen: Michaela Gölzner (22) und Julia Bauhofer (27) arbeiten auf einer interdisziplinären Sonderklassestation, die von zwei Kliniken mit Spezialisierung u. a. auf Bauchchirurgie und Urologie geführt wird. Gölzner: „Weil wir zwei Fachbereiche betreuen, ist das besonders breit und interessant.“ Seit September 2015 ist Gölzner auf der Station im Einsatz. „Mir gefällt es, wenn ich sehen  kann, dass Patienten Fortschritte machen. Viele zeigen ihre Freude und Dankbarkeit, dass wir für sie da sind“, sagt die Diplomkrankenschwester. Wer einen Pflegeberuf ausüben wolle, dürfe jedoch nicht abgeneigt sein, auch an Wochenenden, Feiertagen oder in der Nacht zu arbeiten. „Es muss einem das Medizinische genauso wie das Pflegerische liegen“, sagt Gölzner.

Dreijährige Ausbildung

Was notwendig sei, um in diesem Beruf voranzukommen, seien Ausdauer und Lernbereitschaft.Ist die dreijährige Ausbildung geschafft, gehe es mit laufenden Fortbildungen weiter. „Eigentlich fängt das Lernen dann erst so richtig an“, sagt Gölzner. Das kann Julia Bauhofer nur unterstreichen. Doch das ist genau das, was sie angestrebt hat: „Ich will gefördert und selbst gefordert werden“, sagt sie. Die Pflege habe sich in den letzten Jahren stark gewandelt, was in der Gesellschaft offenbar noch zu wenig angekommen sei. Die Digitalisierung greife immer mehr um sich und beeinflusse auch das Arbeitsumfeld in der Pflege. Bauhofer: „Wir arbeiten viel am Computer und tragen auch hohe Verantwortung.“ Bauhofer ist überzeugt: „Es ist ein positiver und wissenswerter Beruf.“ Und wie gehen Pflegekräfte damit um, wenn Patienten einmal übel gelaunt sind? Bauhofer verrät ihr Patentrezept: „Selbst die schwierigste Nuss lässt sich mit einem Lächeln knacken“, sagt sie – und lächelt.

Infos:

www.kepleruniklinikum.at

gespag

ordensspitaeler.at

ordensklinikum.at

bfi-ooe.at

 

 

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