Intrapreneure: Mit der Lizenz zum Regelbrechen

WIEN. Ohne Regelbrüche sind Innovationen undenkbar.
Nur wer Regeln, Routinen und bestehende Geschäftsmodelle in Frage stellt, kann radikal neue Technologien, Produkte oder Dienstleistungen kreieren, die bestehende Märkte auf den Kopf stellen. Daher sind "Intrapreneure", also Menschen, die Widerstände überwinden und unternehmerisch handeln, in Zeiten von künstlicher Intelligenz und kürzeren Produktionszyklen in Betrieben unerlässlich.
Intrapreneurship bedeutet unternehmerisches Handeln innerhalb eines etablierten Unternehmens. Im Gegensatz zur Entrepreneurship, wo es um die Unternehmensgründung geht, arbeiten Intrapreneure als Angestellte in einer bestehenden Organisation.
Regelbrüche seien ein Balanceakt, sagt Nikolaus Franke, wissenschaftlicher Leiter des MBA-Lehrgangs Entrepreneurship & Innovation der WU Executive Academy in Wien. "Für den Routinebetrieb eines Unternehmens sind Etablierung, Einhaltung und Überwachung von Regeln entscheidend."
Immer ein Balanceakt
Intrapreneure bräuchten einen ethischen Kompass, müssten die Unternehmensziele kennen und Kosten sowie Nutzen abschätzen können, rät Franke. Führungskräfte müssten die Regeln immer wieder in Frage stellen und sollten darauf hinweisen, dass es sinnvoll sein könne, diese zu brechen. Wichtig sei die Balance zwischen Förderung von Regelbrüchen und der Aufrechterhaltung eines gesunden Rahmens.