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Wenn fremde Kinder zum Mittelpunkt werden

Von Susanna Sailer, 23. Februar 2019, 00:04 Uhr
Wenn fremde Kinder zum Mittelpunkt werden
Kinderdorf-Mutter Simone Winkler: "Pädagogik allein reicht nicht. Man muss mit dem Herzen dabei sein." (SOS-Kinderdorf) Bild: SOS-Kinderdorf// Kinderdorf-Mutter Simone Winkler mit einem ihrer 5 Schützlinge in Altmünster

Berufsbild Kinderdorf-Mutter: Simone Winkler gibt fünf Kindern im Alter von zwei bis 13 Jahren ein Zuhause.

ALTMÜNSTER. Simone Winkler hat nicht nur ihren Traumjob gefunden, sondern auch ihre Berufung entdeckt. Die Grieskirchnerin verlegte ihren Lebens- und Arbeitsmittelpunkt nach Altmünster. Dort gibt sie als SOS-Kinderdorf-Mutter fünf Kindern ein neues Zuhause. "Je mehr Normalität eines Familienlebens ich ihnen vermitteln kann, umso besser ist es", sagt Winkler.

Die 38-Jährige betreut zwei Schwestern im Alter von zehn und 13 Jahren, einen 13-jährigen Burschen und ein zweijähriges Zwillingspaar – einen Bub und ein Mädchen. Winkler: "Ich bin deren primäre Bezugsperson und übernehme die Mutterrolle. Dabei werde ich von drei Familienpädagogen unterstützt." Die Kinder hätten alle ihren Rucksack zu tragen, gefüllt mit unangenehmen Erfahrungen, die sie schon früh machen mussten. Daher gelte es, auf deren individuelle Bedürfnisse einzugehen. Hier helfe ein Therapeutenteam im Hintergrund mit.

Beruf und Privates verfließen

Eine Kinderdorf-Mutter lebt mit den Kindern im Haus. Sie verbringt fünf oder sechs Tage dort, hat Urlaubsanspruch und wird in ihrer Freizeit von Kolleginnen vertreten. Bei Simone Winkler fließen jedenfalls Berufs- und Privatleben ineinander. "Jede muss für sich selbst entscheiden, wie stark sie sich auf ihre Aufgaben einlässt oder sich abgrenzt. Meine Kinderdorf-Kinder sind auch bei meinen Eltern und Geschwistern integriert. Ich nehme sie oft zu meiner Familie mit."

Kinderdorf-Mütter machen im Grunde das Gleiche wie eine andere Mütter auch. "Wir sind Vertraute, Therapeutinnen, Lehrerinnen, Animateurinnen, Chauffeurinnen und Köchinnen. Wir müssen von allem ein bisschen was mitbringen", sagt Winkler.

Kinderdorf-Mutter zu sein bedeute jedoch nicht unbedingt, auf eigenen Nachwuchs verzichten zu müssen. Es ist auch möglich, mit Partner samt eigenen Kindern ins Kinderdorf zu ziehen.

"Frauen und Männer, die SOS-Kinderdorf-Mutter oder -Vater werden wollen, sind rar. Dabei würden wir in Altmünster mindestens drei zusätzliche Personen im Alter zwischen 28 und 45 Jahren benötigen", sagt Gerhard Pohl, Leiter von SOS-Kinderdorf in Oberösterreich.

Derzeit seien in Altmünster acht und in Rechberg im Mühlviertel zwei Kinderdorf-Mütter beschäftigt. Allerdings werden in Altmünster zwei Frauen demnächst in Pension gehen. Pohl: "Wir hätten Kinder im Alter von drei bis neun Jahren, die auf Kinderdorf-Mütter oder -Väter warten." Momentan seien diese in einer Wohngruppe untergebracht.

Ein Info-Abend zum Beruf SOS-Kinderdorf-Mutter/Vater findet in Linz am Donnerstag, 7. März, 18 Uhr, an der FH Oberösterreich, Garnisonstraße 21 statt. http://www.sos-kinderdorf/familie

 

Das ist für diesen Job mitzubringen:

Für den Beruf einer SOS-Kinderdorf-Mutter ist eine sozialpädagogische oder erziehungswissenschaftliche Ausbildung nötig. In Linz ist es möglich, die dreijährige Ausbildung an der Fachhochschule oder an Kollegs für Sozialpädagogik berufsbegleitend zu absolvieren.SOS-Kinderdorf-Mütter und -Väter begleiten Kinder bis zur Selbstständigkeit oder für einen definierten Zeitraum. Diese Fähigkeiten zählen neben der Ausbildung: Lebenserfahrung, Standfestigkeit, Belastbarkeit und Organisationstalent. Das Monatsgehalt beträgt mindestens 2858 Euro brutto. Vordienstzeiten werden angerechnet. Informationen: www.sos-kinderdorf/familie.

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