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Höhenflug ohne Ende: Warum nach Gold auch Silber bei Anlegern glänzt

Von Martin Roithner, 25. Juli 2020, 00:04 Uhr
Bild: OÖN Grafik

LINZ. Coronakrise, Inflationssorgen und niedrige Zinsen treiben die Preise bei den Edelmetallen.

Die Charts kannten in den vergangenen Wochen und Monaten nur eine Richtung: nach oben. Die Preise für Gold und Silber zogen seit dem Ausbruch der Coronakrise um bis zu 30 Prozent an. Während sich der Goldpreis seinem höchsten Stand seit neun Jahren nähert, hat Silber kürzlich das Sechsjahreshoch erklommen.

Im Schlepptau des "großen Bruders" Gold steht Silber bei Anlegern derzeit hoch im Kurs. Für eine Feinunze Silber wurden gestern, Freitag, fast 23 US-Dollar auf den Tisch gelegt. Zu Jahresbeginn waren es noch 18 Dollar gewesen.

Dass sich Silber wie Gold derzeit auf einem Höhenflug befinde, habe nur bedingt mit Nachzieheffekten zu tun, sagt Erich Stadlberger, Leiter der Abteilung Private Banking in der Oberbank. "Zum einen wird Silber häufig in der Industrie verwendet, etwa für Photovoltaik oder Katalysatoren. Zum anderen hat der Markt wertmäßig nur etwa ein Zehntel der Größe des Goldmarktes", sagt Stadlberger.

Höhenflug ohne Ende: Warum nach Gold auch Silber bei Anlegern glänzt
Erich Stadlberger, Leiter der Abteilung Private Banking in der Oberbank

Viel eher liege es an einem Mix aus Gründen, warum die Preise für Edelmetalle generell steigen. Erstens rufe die Pandemie und die Furcht vor einer möglichen zweiten Welle bei vielen Anlegern Verunsicherung hervor, zweitens nehmen Inflationssorgen wegen der rapide steigenden Staatsverschuldung vieler Länder zu, und drittens gebe es einige Spekulanten, die auf den Zug aufspringen.

Volatiler und risikoreicher

Dass Silber Gold als Edelmetall Nummer eins den Rang ablaufen könnte, glaubt Stadlberger aber nicht. Bei der Oberbank habe man Silber "wenig bis gar nicht" im Portfolio. "Gold reicht uns und unseren Anlegern völlig." Da etwa die Hälfte der Nachfrage nach Silber auf die Industrie entfalle, sei das Metall als Anlageform deutlich risikoreicher und volatiler als Gold.

Die Tatsache, dass beide Edelmetalle keine Zinsen abwerfen, hält Anleger offenbar nicht vom Kauf ab. Weil man bei den Alternativen Sparbuch oder Anleihe überhaupt keine oder sogar negative Zinsen erhalte, falle dieser Nachteil aber weg, so der Experte.

Bei den absoluten Preisen für Gold und Silber gibt es deutliche Unterschiede. Aufschlussreicher ist das Preisverhältnis. Mitte März habe die Gold-Silber-Ratio einen Wert von 124 erreicht, errechneten deutsche Analysten. Eine Unze Gold war damals so viel wert wie 124 Silberunzen. Gestern, Freitag, lag das Verhältnis bei rund 83.

An ein Ende des Höhenflugs bei den Edelmetallpreisen glauben Experten derzeit nicht. "Man kann nicht ausschließen, dass die Preise weiter anziehen", sagt Stadlberger. Er gibt aber zu bedenken, dass Anleger stets die langfristige Entwicklung beachten sollten. "Zwischen 2013 und 2016 waren keine guten Jahre für Gold und Silber. Jetzt herrscht eine Euphorie."

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Autor
Martin Roithner
Redakteur Wirtschaft
Martin Roithner

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6  Kommentare
6  Kommentare
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penunce (9.674 Kommentare)
am 27.07.2020 03:59

Das heiß lt. Erich Stadlberger, Leiter der Abteilung Private Banking in der Oberbank, dass Silber in Zeiten wie diesen, wo leider nicht die Wirtschaft boomt, dass man GOLD vorziehen muss, denn die Oberbank hat auch GOLD gebunkert und die meisten Staaten auch!

Wenn jemand so vermögend sein sollte, dann muss er einen Statiker beauftragen, um die Tragfähigkeit seiner Decke zu überprüfen, falls er Silber einkauft.

GOLD einer Bank zu anzuvertrauen ist heller Wahnsinn!

Das verhält sich mit GOLD ganz anders!
GOLD in kleinen Stücken, etwa 5 Gramm, ist wohl teurer als 1 Kilo Barren, aber man kann es leichter verkaufen als ein Kilo und somit den Verbrauch einer Woche decken, denn man kann nichts herunter säbeln von einem Kilo!

Wenn man will, das die Bank nichts verdient am Gold, dann kauft man bei einem privaten Unternehmer, ganz egal woher es kommt, zertifiziert soll es doch sein.

Wenn man derzeit Aktien kauft und dabei den "Kopf rausstrecken" muss, läuft man in Gefahr ihn zu verlieren!

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Gugelbua (31.935 Kommentare)
am 25.07.2020 13:56

und bitte wer von der jüngeren Generation kann sichs leisten in Gold oder Silber zu sparen?
und wenn dann auf keinen Fall über Banken!

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haraldkoenig (1.150 Kommentare)
am 25.07.2020 11:37

Gold und Silber haben jedenfalls den Vorteil dass man es jederzeit in das aktuell gültige Geld zurück wechseln kann...

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Einheizer (5.398 Kommentare)
am 25.07.2020 08:15

Kein Wunder dass die Preise für Gold und Silber anziehen. Edelmetalle waren noch nie nichts wert, Papiergeld aber schon häufig.
Der finale Finanz- und Wirtschaftscrash wird kommen, womöglich schon früher als viele erwarten. Da ist Gold und Silber doch ein sicherer Hafen.

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Berkeley_1972 (2.278 Kommentare)
am 25.07.2020 06:56

Ein Grund ist mE zu wenig explizit angesprochen: Dass die Burschen und Mädls von der EZB noch immer glauben, ihre - mit keinem demokratischen Mandat je legitimierte Flutung von Euroland mit Giralgeld - würde im grossen Stil in der Realwirtschaft ankommen. Dies heizt die Spekulationsblasen bei Edelmetallen, Immos, Aktien etc. an und dort ist Inflation schon längst Realität (mit allen Konsequenzen wie zB kaum mehr leistbares Wohnen für viele ...)

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pinkpaul (379 Kommentare)
am 25.07.2020 18:18

Ich glaube, daß Berkeley_1972 im Prinzip richtig liegt. Im Umfeld der bereits mehrfach abgesenkten Geldschleusen und billigen Zinsen können Fonds etc. gefahrlos "auf Kredit" spekulieren und damit Gewinne mit geborgtem Geld einstreifen. Die Gefahr, daß plötzlich die Zinsen anziehen und man in eine Kreditklemme kommt ist aus dem Grund gering, weil denn viele Staaten vor der Pleite stehen würden (was aus Sicht der EU unbedingt vermieden werden muß). Solange die Aktienmärkte noch immer mehr Gewinn abwerfen als die Anleihe- oder Bankzinsen, wird sich in diesem Szenario nichts ändern. So erklärt sich für mich auch, daß der amerik. Technologieindex NASDAQ trotz Corona nach dem Einbruch neue Allzeit-Spitzen erreicht hat.
Alleine mit dem Zugriff der Banken auf billiges Geld ist das Problem des Wirtschaftseinbruchs nicht lösbar. Durch die in der Bankenkrise verschärften Regeln zur Kreditvergabe vergeben die Banken nämlich zu wenig Klein- oder Mittelkredite an die Realwirtschaft.

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