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Höchster "Zombie"-Anteil im Immobiliensektor

08. September 2021, 00:06 Uhr
Bernhard Klingler
Bernhard Klingler, KPMG Bild: privat

Studie: Haupttreiber der "Zombifizierung" sind nicht Großkonzerne, sondern kleinere Firmen.

WIEN/LINZ. Unter dem mittlerweile auch im Bankensektor gängigen Begriff "Zombie-Firmen" versteht man Unternehmen, die wirtschaftlich eigentlich schon tot wären, jedoch durch staatliche Hilfen bzw. niedrige Zinsen künstlich am Leben erhalten werden. Dieser Anteil habe sich bei börsenotierten Unternehmen in zehn Jahren nahezu verdreifacht, hat eine aktuelle Erhebung der Unternehmensberatung Kearney ergeben. In Österreich stuft Kearney zwei von 80 börsenotierten Unternehmen als Zombies ein, freilich ohne sie namentlich zu nennen.

Haupttreiber der "Zombifizierung" weltweit sind kleinere Unternehmen mit einem Jahresumsatz unter 500 Millionen US-Dollar. Am stärksten "zombifiziert" ist die Immobilienwirtschaft, die einen fast dreimal so hohen Anteil an kaputten Firmen aufweise wie die Automobil-Branche oder einen zweieinhalbmal so hohen wie der Maschinenbau. Der Online-Handel ist stärker betroffen als der stationäre Handel (ohne Lebensmittel).

Laut einer Analyse der Europäischen Zentralbank sind bis 2019 3,4 Prozent der Unternehmen der Eurozone als Zombies klassifiziert worden. Seit Corona hat sich dieses Phänomen verstärkt. "Dem kann man zustimmen, es gibt diese Zombies auch im KMU-Bereich. Der Zinsaufwand ist zurzeit extrem niedrig", durch Steuerstundungen und Kreditgarantien habe sich die Verschuldung teilweise erhöht, bestätigt Bernhard Klingler, Partner bei KPMG. Momentan liegt die Pleitenquote bei nur 0,4 Prozent der Firmen in Österreich, normal wären es 2,2 Prozent. Die Coronahilfen seien bis zu einem gewissen Grad eine Verstaatlichung des Unternehmensrisikos. Dieses Verschieben von Problemlösungen "kann dazu führen, dass produktiv arbeitende Firmen teils von Zombies negativ beeinflusst werden." Ein laut EZB sehr hoher Zombieanteil im Tourismus und im Kunst- und Unterhaltungssektor gibt ebenfalls Anlass zur Sorge.

Einen Aspekt der Zombifizierung nennt auch Insolvenzexpertin Petra Wögerbauer vom KSV 1870 in Linz. "Es ist gemäß unserer Einschätzung nachteilig, dass diese Unternehmen Mitarbeiter binden und quasi vom Markt nehmen", obwohl sie nur noch von Staatshilfen lebten. Diese Mitarbeiter könnten anderswo besser und für den Wirtschaftsstandort fruchtbringender eingesetzt werden. (uru)

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1  Kommentar
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pepone (60.622 Kommentare)
am 08.09.2021 15:48

Am stärksten "zombifiziert" ist die Immobilienwirtschaft, die einen fast dreimal so hohen Anteil an kaputten Firmen aufweise wie die Automobil-Branche oder einen zweieinhalbmal so hohen wie der Maschinenbau

klingt so wie vor der Weltkrise 2007-2008 als falsche Immobewertung stattfand und als Finanzpaket verkauft wurden . Danach kam der Crash .

Die Coronahilfen seien bis zu einem gewissen Grad eine Verstaatlichung des Unternehmensrisikos.

wir ALLE tragen die Risken.

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