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Heimische Wirtschaft schrumpfte im ersten Quartal stärker als angenommen

Von nachrichten.at/apa, 29. Mai 2020, 09:13 Uhr
Oberösterreich steht (fast) still
Leere Landstraße Mitte März Bild: (JP)

WIEN. Österreichs Wirtschaft ist wegen der Coronakrise bis März um 2,9 Prozent geschrumpft.

Der Rückgang des Bruttoinlandsprodukts (BIP) betrug im Jahresabstand real 2,9 Prozent, gab das Wirtschaftsforschungsinstitut (Wifo) am Freitag bekannt. Bei der ersten Schätzung vor einem Monat war man von minus 2,7 Prozent ausgegangen.

Stärker als zuletzt gedacht war vor allem die Abschwächung der Konsumausgaben der Privathaushalte, die 4,3 Prozent statt 3,6 Prozent ausmachte - womit sich auch der Einzelhandel noch mehr abschwächte. Der Außenhandel sackte von Jänner bis März ebenfalls stärker ab: Exporte und Importe gaben binnen Jahresfrist um 4,2 bzw. 4,9 Prozent nach, Ende April war man noch von 3,9 bzw. 4,4 Prozent Rückgang ausgegangen.

Die am stärksten betroffenen Bereiche

Am stärksten war das Minus freilich in den Bereichen Sport-, Kultur- und Unterhaltungseinrichtungen sowie persönliche Dienstleistungen (etwa Frisöre) mit unverändert 8,1 Prozent sowie im großen Bereich "Handel, Instandhaltung und Reparatur von Kfz, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie" mit weiterhin 7,3 Prozent. Im Sektor "Bergbau, Herstellung von Waren, Energie- und Wasserversorgung, Abfallentsorgung" betrug der Rückgang nach neuer Rechnung 6,0 Prozent, in der Schnellschätzung ging man von 5,7 Prozent Minus aus. Stabilisierend wirkten dagegen die Bereiche "Information und Kommunikation, Kredit- und Versicherungswesen, Grundstücks- und Wohnungswesen" (+2,0 Prozent) sowie die öffentliche Verwaltung (+0,5 Prozent).

Einbruch deutlich kräftiger als 2008

Der Wachstumseinbruch in der gegenwärtigen Coronakrise sei "deutlich kräftiger" als zum Ausbruch der Finanzmarkt- und Wirtschaftskrise im Spätherbst 2008, betonte das Wifo in einer Aussendung: "Ein BIP-Rückgang dieser Größenordnung ist zu Beginn einer Krise in Friedenszeiten außergewöhnlich."

Auch im Euroraum und der EU waren die wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie und der Maßnahmen dagegen massiv, erinnert das Wifo. Im ersten Quartal sank das saisonbereinigte BIP in der Eurozone und in der EU laut Eurostat-Berechnungen von Mitte Mai um 3,8 bzw. 3,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal, heute um 11 Uhr kommt dazu vom EU-Statistikamt das Update. Das österreichische BIP im ersten Quartal schwächte sich laut Wifo gegenüber dem Vorquartal saisonbereinigt um 2,6 Prozent ab.

Durch die ab Mitte März in Österreich getroffenen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie haben vor allem die konsumnahen Handels- und Dienstleistungsbereiche "massive Einbußen" verzeichnet, so das Wifo. Im Tourismus führten das vorzeitige Ende der Wintersaison und die Betriebsschließungen zu Erlösausfällen.

Im Einzelhandel kam es zwar in der Grundversorgung (etwa Lebensmittelhandel) zu einer erhöhten Geschäftstätigkeit, dies konnte aber die Ausfälle anderer Bereiche (z.B. Bekleidung, Schuhe) nicht ausgleichen. Somit war der große Bereich mit Handel, Verkehr, Beherbergung und Gastronomie angesichts seines Minus von 7,3 Prozent im Jahresabstand laut Wifo letztlich mit 1,5 Prozentpunkten Minus für mehr als die Hälfte des gesamten BIP-Rückgangs im ersten Quartal verantwortlich.

In der schon 2019 schwachen Industrie verstärkten sich im März die Produktionsausfälle, die Wertschöpfung der Sachgütererzeugung sank im ersten Quartal um 6,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Die Bauwirtschaft schrumpfte dank der warmen Witterung nur um 0,7 Prozent.

Die Investitionstätigkeit sank wegen der gestiegenen Unsicherheit im ersten Quartal - um 6,1 Prozent bei Ausrüstungsinvestitionen und um 1,0 Prozent bei den Bauinvestitionen. Insgesamt gingen die Bruttoanlageinvestitionen binnen Jahresfrist um 2,5 Prozent zurück.

Für 26. Juni ist die nächste vierteljährliche Konjunkturprognose von Wifo und dem Institut für Höhere Studien (IHS) geplant, die Wifo-Schnellschätzung für das BIP im 2. Quartal für 30. Juli. Im Zeitraum April bis Juni wird das BIP noch viel stärker einbrechen.

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12  Kommentare
12  Kommentare
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( Kommentare)
am 29.05.2020 11:01

War ja voraus zu sehen. Aber wenn der Spuk vorbei ist wird's schon wieder.

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 29.05.2020 09:50

Hier werden Zahlen sinnlos kumuliert oder einzeln erwähnt.
Warum erfahren wir nicht, wieviel Plus der Lebensmittelhandel machte?
Warum wird KFZ-Reparatur mit angeführt bei Handel und Gastronomie und nicht jeder Bereich einzeln? Wie schaut es bei Installationsbetrieben aus, bei Absatz von Treibstoffmengen in Liter und in Umsatz getrennt?
Letztendlich interessant wären nur die Steuereinnahmen des Staates aus diesen Bereichen und das auch aufgegliedert in Einnahmen und gestundete Einnahmen, also offene Forderungen.

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betterthantherest (34.026 Kommentare)
am 29.05.2020 09:43

Das ist erst der Anfang.

Richtig negativ wird das Quartal 2 ausfallen.

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 29.05.2020 10:03

Warum nicht sofort durchstarten und jetzt, jetzt sofort mit aller Kraft und allem Verstand daran arbeiten, wie das Getriebe wieder sinnvoll in Schwung gebracht werden kann? Dazu bedarf es der vollen Verantwortung aller Mitwirkenden, sowohl der Unternehmer als auch der Arbeiter und Angestellten. Wenn auch die Verwaltung mitspielen würde und nicht teilweise noch gerne länger im Dornröschenschlaf verbliebe, wäre das eine nette Solidaritätskundgebung.
Was mich wirklich erschreckt hat, war die gestrige Meldung, dass die Bundesgärten nun Freiwillige zum Unkrautzupfen suchen, weil man aus Angst um die Gärtner diese offensichtlich in den damals ja geschlossenen Gärten, ihre Arbeit nicht verrichten ließ. Wie dumm kann einen Angst machen? Wäre es nicht gerade zur Zeit, wo die Gärten geschlossen waren, wunderbar gewesen, wenn man dort an der frischen Luft in weitem Abstand einer sinnvollen Tätigkeit nachgehen hätte können? Ich hoffe, dass Unternehmer sinnvoller handeln, als manche Verwaltungsbeam

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betterthantherest (34.026 Kommentare)
am 29.05.2020 10:14

Mitdenk, zunächst braucht es einmal brauchbare Rahmenbedingungen.
Diese muss die Politik schaffen. Bis dato ist das nicht geschehen.

Schrittweise wird dann Kurzarbeit weniger werden und auch die Arbeitslosenzahlen werden etwas zurück gehen. Nur langsam, denn eine Pleitewelle wird das Land erfassen.

In diesem Umfeld muss das Vertrauen der Bürger wieder hergestellt werden. Das ist der schwierigste Part.

Dazu kommt, dass ein für Österreich wichtiger Industriezweig - Automotive -schon vor Corona von der Politik zerstört wurde. Dieser wichtige Wirtschaftszweig wird noch lange am Boden liegen.

Da Allerwenigste davon hat der Bürger in der Hand.

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betterthantherest (34.026 Kommentare)
am 29.05.2020 10:17

Mitdenk, Ihr Beispiel mit den Gärtnern ist ein sehr gutes.

Woher kam Ihrer Meinung nach diese Angstmache?

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 29.05.2020 13:02

Die kam daher, dass man zu wenig wusste und von einem sehr ängstlichen und unerfahrenen Bundeskanzler. Ebenso von einem ängstlichen Volk, das sich selbst zuwenig Entscheidungskraft zumutet.
Jetzt auf die Politik warten, damit die wieder viel richtet für die Unternehmer, könnte zu weiteren Verlusten führen. Es muss von jedem einzelnen Unternehmer auch selbst gehandelt werden und kein Tag sollte verloren gehen.

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 29.05.2020 09:41

Ohne Krise müsste doch überall ein sattes Plus stehen, meiner Meinung nach. Viele der angeführten Bereiche standen zu einem Sechstel still und die Umsatzrückgänge liegen trotzdem unter einem Zehntel. Jetzt haben viele Unternehmer plus Arbeiter und Angestellte die Chance, die versäumten Umsätze aufzuholen.

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betterthantherest (34.026 Kommentare)
am 29.05.2020 09:47

Im ersten Quartal sind noch vergleichsweise wenig Coronafolgen enthalten.
Weil nur gut einfügen 2 Wochen Shutdown in das erste Quartal fallen, beim Tourismus sind es 3 Wochen (nach einer vorher sehr guten Wintersaison).

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 29.05.2020 09:55

Daumen mal Pi ergeben diese Schließungen ca. 2 Wochen vor Quartalsende ein halbes Monat, also ein Sechstel bei drei Monaten. Ein Sechstel entspricht 16,66666 %. Für jeden logisch, dass Betriebe, die gerade Ende März Hochsaison gehabt hätten, die Schließung schwerer verkraften können. Andre hat es möglicherweise in der Zwischensaison nicht so hart getroffen. Echte Zahlen wären besser, als solche statistischen Spielchen.

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MitDenk (29.558 Kommentare)
am 29.05.2020 09:38

Die öffentliche Verwaltung mit einem Plus wirkte stabilisierend? Wie ist denn das zu erklären? Bitte um Nachhilfe!

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betterthantherest (34.026 Kommentare)
am 29.05.2020 09:28

Welch eine Überraschung.

Was der Bürger schon lange wusste, das erkennen nach monatelanger Verspätung auch die Experten.

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