Fonds von Pandemie unbeeindruckt
WIEN. Volumen legte 2020 deutlich zu – nachhaltige Fonds bleiben gefragt
Die Coronakrise hat die Performance heimischer Investmentfonds 2020 nicht nachhaltig erschüttern können. Das Fondsvolumen legte im Vergleich zu 2019 um 3,8 Prozent auf 191,9 Milliarden Euro zu. In Anbetracht der Pandemie sei das "ein überraschender Verlauf" gewesen, sagte Heinz Bednar, Präsident der Vereinigung Österreichischer Investmentgesellschaften (VÖIG), gestern.
Für die Kunden hat es sich bezahlt gemacht, in Fonds zu investieren. Trotz eines Einbruchs des Volumens im März um rund 20 Milliarden Euro ging es danach rasch wieder bergauf, unterm Strich war die Einjahresperformance in allen Segmenten positiv: Aktienfonds verzeichneten ein Performanceplus von 4,6 Prozent, Mischfonds ein Plus von 2,18 Prozent und Rentenfonds ein Plus von 1,05 Prozent.
Der Einbruch im März sei im Wesentlichen Bewertungsverlusten geschuldet gewesen, es habe aber auch Abflüsse gegeben, sagte Bednar. Am Ende des Jahres standen jedoch knapp sechs Milliarden Euro Nettomittelzuflüsse unterm Strich. Besonders interessant sei dabei gewesen, dass Privatanleger rund 2,9 Milliarden Euro mehr in Investmentfonds gesteckt haben.
2020 waren knapp zwei Drittel (64,4 Prozent) des Fondsvolumens in Misch- und Aktienfonds veranlagt. Performancesieger im Einjahreszeitraum waren Aktienfonds mit Veranlagungsschwerpunkt auf Japan mit plus 13,3 Prozent, gefolgt von Aktienfonds mit Veranlagungsschwerpunkt internationale Aktien (plus 9,4 Prozent) und Aktienfonds mit Schwerpunkt Asien (plus 7,1 Prozent). Verlierer waren Fonds mit Schwerpunkt Mittel- und Osteuropa.
Ungebrochen beliebt blieben außerdem nachhaltige Fonds. Das Volumen erhöhte sich 2020 um 64,6 Prozent auf 17,4 Milliarden Euro. Die Einjahresperformance lag bei 20,1 Prozent.
Die von der türkis-grünen Bundesregierung im Regierungsprogramm vorgeschlagene Kapitalertragsteuer-Befreiung für ökologische und ethische Investmentfonds wird von der VÖIG begrüßt.