Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Das Phänomen Nvidia: Mit Chips und Lederjacke in den Billionenklub

Von Martin Roithner, 12. Juni 2023, 04:30 Uhr
Nvidia-Konzernchef Jensen Huang Bild: APA/AFP/SAM YEH

SANTA CLARA. Warum der US-Chipkonzern mehr als eine Billion Dollar wert ist – und wie sein Chef tickt.

Neid steckt im Namen – und trifft wahrscheinlich auch auf die Gefühlslage der Konkurrenz zu: Der US-Chipentwickler Nvidia hat zu Monatsbeginn den Börsenwert von mehr als einer Billion Dollar (rund 930 Milliarden Euro) erreicht. Diese Schwelle, die den Gesamtwert der im Umlauf befindlichen Aktien spiegelt, übertreffen derzeit nur die Technologiegiganten Alphabet, Apple, Amazon und Microsoft sowie der saudische Ölkonzern Aramco. Knapp darunter liegt der Elektroautohersteller Tesla.

Nvidia entspringt dem spanischen (la envidia) oder italienischen (invidia) Begriff für Neid. Das Unternehmen ist laut eigenen Angaben einer der größten Entwickler von Grafikprozessoren und Chips für Computer, Server und Spielkonsolen. Weil die Nachfrage nach Anwendungen mit künstlicher Intelligenz (KI) überall anzieht und für diese Rechenprozesse leistungsstarke Chips benötigt werden, gehen Nvidias Produkte weg wie warme Semmeln. Es gebe "unglaubliche Aufträge" für die Aufrüstung von Rechenzentren, sagte kürzlich Konzernchef Jensen Huang.

Er selbst wurde in Taiwan geboren, kam mit neun Jahren in die USA, studierte Elektrotechnik und legte vor 30 Jahren an seinem 30. Geburtstag den Grundstein für das Unternehmen. Mit Curtis Priem und Chris Malachowsky gründete Huang Nvidia mit der Absicht, über Grafikkartenchips die Bildauflösung bei Computerspielen zu verbessern. Das brachte den Markt für Computerspiele in Schwung.

Download zum Artikel
Nvidia - ein Chipentwickler auf Erfolgskurs

Nvidia - ein Chipentwickler auf Erfolgskurs

PDF-Datei vom 11.06.2023 (890,05 KB)

PDF öffnen

Heute ist Nvidia mit Intel und AMD einer der wichtigsten Spieler im Geschäft mit Computerteilen. Dabei hat das Unternehmen mit Sitz im kalifornischen Santa Clara selbst keine Produktion, sondern lässt Chips von Auftragsfertigern herstellen. Der Nachfrage tut das jedoch keinen Abbruch. Laut Angaben des Unternehmens stammen 80 Prozent aller Grafikprozessoren weltweit von Nvidia. Das Sprachmodell ChatGPT beispielsweise wurde mit 10.000 Prozessoren von Nvidia trainiert, und Tesla-Chef Elon Musk soll für sein geplantes KI-Unternehmen ebenfalls mehrere Tausend Chips bestellt haben. Zudem werden die Grafikkartenchips dazu verwendet, Transaktionen von Kryptowährungen wie Bitcoin zu verschlüsseln und zu verifizieren.

30 Milliarden Euro Vermögen

Der Nvidia-Umsatz betrug zuletzt 36,9 Milliarden US-Dollar, bei 4,2 Milliarden Dollar Gewinn. 22.500 Mitarbeiter sind beschäftigt. Konzernchef Huang geht davon aus, dass der Plafond noch lange nicht erreicht ist. "Wir stehen bei künstlicher Intelligenz erst am Anfang", sagte er.

Auch an ihm selbst ist das Interesse in den vergangenen Wochen gestiegen. Huang, der bevorzugt schwarze Lederjacke, dunkle Jeans und ein schwarzes Hemd statt Anzug oder Rollkragenpullover trägt, wird in seiner Heimat Taiwan beklatscht und bejubelt wie ein Rockstar. Kürzlich verfolgten Tausende bei einer IT-Messe in Taipeh seine zweistündige Rede. Jugendliche standen Schlange für Selfies und Autogramme. Während der Corona-Pandemie machte ein Video die Runde, das ihn im Joggingoutfit bei der Präsentation eines überdimensionalen Chips zeigte. Diesen holte Huang aus seinem Backrohr.

Huangs persönliches Vermögen soll Schätzungen zufolge 30 Milliarden Dollar übersteigen – auch wegen der rasanten Kurssteigerung der Aktie. Seit Jahresbeginn hat das Papier um mehr als 150 Prozent zugelegt (siehe Grafik).

Ans Aufhören denkt Huang, der verheiratet ist und zwei Kinder hat, trotz seines Alters noch lange nicht. Dem Sender CNBC sagte er, noch lange im Amt bleiben zu wollen: "Ich bin rüstig, ziemlich enthusiastisch und energiegeladen. Ich weiß nicht genau, wie lange ich noch im Unternehmen arbeiten kann. Aber ich würde sagen, noch drei bis vier Jahrzehnte."

mehr aus Wirtschaft

"Klein, schlecht, teuer": Wie man sich gegen Negativbewertungen wehrt

Übernahme verhilft Linzer IT-Konzern zu Umsatzsprung

"Noch nie war Arbeit in der IT so komplex, aber auch so spannend"

Standort Oberösterreich: Zwischen Schnupfen, Wettbewerb und Exportrekord

Autor
Martin Roithner
Redakteur Wirtschaft
Martin Roithner

Interessieren Sie sich für dieses Thema?

Mit einem Klick auf das “Merken”-Symbol fügen Sie ein Thema zu Ihrer Merkliste hinzu. Klicken Sie auf den Begriff, um alle Artikel zu einem Thema zu sehen.

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

1  Kommentar
1  Kommentar
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
NeujahrsUNgluecksschweinchen (26.423 Kommentare)
am 12.06.2023 16:36

Von der Kryptomining-Welle (Serverfarmen mit Grafikkarten!) zur KI-Welle...

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen