Neuer RBI-Chef Strobl spricht vom Ende der dividendenlosen Zeit
WIEN. Netto-Gewinn stieg im Vorjahr um 22,2 Prozent auf 463 Millionen Euro.
Raiffeisen hat teure Abschreibungen und Sanierungen hinter sich. Jetzt werde der Schalter umgelegt. Die Zeit, in der man nur mit sich selbst beschäftigt war, sei vorbei. "Und die Zeit, in der es keine Dividende für die Aktionäre gab, nähert sich dem Ende", sagte der künftige Chef der Raiffeisen Bank International (RBI), Johann Strobl, gestern bei der Präsentation der Bilanz 2016.
Strobl leitet ab Montag den Konzern, zwei Tage vorher, am Samstag, ist Fusionstag. Die börsenotierte RBI fusioniert mit der Mutter Raiffeisen Zentralbank (RZB). Technisch wird die RZB in die RBI hineinverschmolzen, und zwar rückwirkend mit Juni 2016.
Letzte Dividende für 2013
Das letzte Mal hatten RBI-Aktionäre für 2013 eine Dividende erhalten. Für 2016 gibt es auch keine. Für eine Dividendenankündigung für 2017 sei es noch zu früh, sagte Strobl. Als Ziel hat man das aber im Auge. Das Jahr habe aber gut begonnen, sagte der scheidende Vorstandschef Karl Sevelda. Obwohl der Zinsüberschuss im Vorjahr fast um zwölf Prozent zurückging, gab es in der RBI Gewinnzuwächse. Für Kreditwertberichtigungen mussten mit 754 Millionen Euro 40 Prozent weniger zur Seite gelegt werden als im Jahr davor.
Ein Anstieg des RBI-Nettogewinns um 22,2 Prozent auf 463 Millionen Euro war bereits Anfang Februar gemeldet worden.
Größte RBI-Baustelle ist derzeit die polnische Polbank. Nachdem der Verkauf im Vorjahr geplatzt ist, muss diese Bank zur Jahresmitte an die Börse von Warschau gebracht werden.
Die ukrainische Tochterbank Aval hat das Jahr 2016 mit einem Gewinn von 135 Millionen Euro abgeschlossen. Im Jahr davor stand unter dem Strich noch ein Verlust von 85 Millionen Euro. Hier sind die umfangreichen Kredit-Wertberichtigungen stark zurückgegangen.
In der RBI-Gruppe sank im Vorjahr die Zahl der Mitarbeiter (Vollzeit, Jahresdurchschnitt) um 3906 auf 50.186. Die größten Rückgänge gab es in der Ukraine (minus 1728) und in Polen (minus 1143). Die Zahl der Mitarbeiter in Tschechien stieg hingegen um 341.