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"Ich hatte Angst, dass jemand stirbt"

Von Alexander Zambarloukos, 15. Februar 2017, 00:04 Uhr
Hannes Trinkl
Hannes Trinkl Bild: Gepa

LINZ. FIS-Speed-Direktor Hannes Trinkl (49) ging in St. Moritz emotional durch die Hölle. Jetzt zieht er WM-Bilanz.

Hannes Trinkl, Abfahrts-Weltmeister von 2001 und seit 2014 FIS-Direktor im Herren-Speed-Bereich (Abfahrt, Super-G), hat ein Hakerl und ein paar Kreuzzeichen unter St. Moritz gemacht. Die WM-Mission des 49-Jährigen aus St. Pankraz ist beendet. Warum er darüber froh ist, wie er mit Vincent Kriechmayr leidet, wo er hilflos zusehen muss und warum sein Job möglicherweise ein Ablaufdatum hat, verriet er im Gespräch mit den OÖN.

OÖN: War es in Ordnung, die WM-Abfahrt am Sonntag durchzupeitschen?

Hannes Trinkl: Wir wussten nicht, dass es nach acht Fahrern aufreißen würde. Ich bin hier der kleinste Fisch, muss den Sicherheitsaspekt bewerten. Und es war nicht gefährlich, sondern fahrbar. Dass es den Vince (Rang 19, Anm.) erwischt hat, tut mir weh. Es wäre ihm so zu gönnen gewesen. Er ist nicht nur ein Riesensportler, sondern auch ein feiner Mensch. Ich wünsche mir, dass er zu gewinnen anfängt und nicht mehr damit aufhört.

Hatte man kein größeres Zeitfenster? Ein paar Minuten später wäre es für alle gleich gewesen.

Nein. Es hat geheißen, wir fahren um 13.30 Uhr oder sagen ab. Da spielen viele Interessen mit. Die Abfahrt ist die Königsdisziplin, du hast 50.000 im Stadion – und die Fernsehstationen, die das Rennen wegen der Einschaltquoten am Wochenende haben wollen. Dann ist da die Biathlon-WM – von der wusste ich nicht einmal, dass sie stattfindet. Da mussten wir auch den deutschen Markt berücksichtigen, weil er wichtig für den Skisport ist. Er erreicht mehr Leute als Österreich und die Schweiz gemeinsam.

Sind Sie erleichtert, dass die WM für Sie vorbei ist?

Und wie. Ich war noch nie so froh, als ich die Ortstafel im Rückspiegel gesehen habe. Ich hatte vom ersten Tag an eine Riesenangst, dass jemand stirbt. Da haben viele Exoten mit ihrem Leben gespielt. Die können schon Ski fahren, aber sie haben keine Abfahrts-Erfahrung. Ich kann nicht auf einer Welle einen Riesentorlaufschwung machen, das geht nicht. Irgendwann habe ich sie dann beim Startrichter zusammengetrommelt und ihnen glasklar gesagt: Wenn von denen noch einer etwas riskiert, dann brechen wir ab. Aus, Schluss.

Was müsste sich ändern?

Man müsste das noch stärker über die Leistung regeln. Mein Sohn Lukas hat mir vorgeschlagen, dass nur jene Athleten startberechtigt sein sollen, die auch Europacuppunkte in der Abfahrt haben. Das finde ich gut, lässt sich aber nicht so einfach durchsetzen. In einem FIS-Council hat etwa Haiti das gleiche Stimmrecht wie Österreich.

Als FIS-Renndirektor tragen Sie eine große Verantwortung. Haben Sie schon einmal daran gedacht, alles hinzuschmeißen?

Einmal? Mehrmals in der Woche sage ich mir: ,Trottel, lass es sein’. Am Ende der Saison werde ich dann gewisse Punkte niederschreiben. Sind sie umsetzbar, ist es okay. Wenn nicht, soll es ein anderer machen.

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11  Kommentare
11  Kommentare
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leser (2.221 Kommentare)
am 16.02.2017 10:25

Wer Zweifel an der Kompetenz und der ungeheuren Verantwortung Hannes Trinkls hat, der möge sich den Film "Streif - One Ride of a Hell" anschauen.
Aber bis zum bitteren Ende! Dann versteht er vielleicht.
Mein Lob gebührt Christoph Zöpfl - er relativiert die Sensation des modernen Gladiatorentums.

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leser (2.221 Kommentare)
am 16.02.2017 10:30

Zusatz: Wäre da nicht die moderne Medizin, so würde bei vielen der Daumen nach unten gezeigt haben...

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sznabucco (1.864 Kommentare)
am 15.02.2017 22:48

Typisches Wichtigmacher Interview

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( Kommentare)
am 15.02.2017 20:22

Da ihr offensichtlich nicht die geringste Ahnung von diesem Job habt bzw. die Kompetenzen von FIS Direktor Hannes Trinkl in Frage stellt, würde ich euch empfehlen, ihr erspart uns Lesern diese unqualifizierte Ergüsse!

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istof74 (14 Kommentare)
am 15.02.2017 10:44

ein ängstlicher und unwissender speed-direktor?!?!?!!?!? vielleicht sollte er in zukunft einen häkelkurs für quereinsteiger übernehmen

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paulpeter (771 Kommentare)
am 15.02.2017 10:20

Zitat >>>Einmal? Mehrmals in der Woche sage ich mir: ,Trottel, lass es sein’.<<<

Warum lässt er es dann nicht sein wenn er sog. "Verantwortung" hat? Liegt das am Posten etwa warum macht er es dann blos???

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Ohrwurm (75 Kommentare)
am 15.02.2017 09:43

Ski-ZIRKUS zwinkern
Genauso wie jeder 'Sportler?' für sich selber entscheiden kann, kann auch jeder 'Fernsehsportler' für sich selber entscheiden...

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Schilehrersepp (440 Kommentare)
am 15.02.2017 08:23

Hannes Trinkl ist sicher eine grosse Persönlichkeit und mach seinen Job gar nicht schlecht (vom komischen Sprung in Garmisch mal abgesehen).

Aber dass er nicht weiß, dass in Österreich grad Biathlon-WM ist, ist für einen Sportsmann a bissl peinlich....

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Superheld (13.122 Kommentare)
am 15.02.2017 08:31

So groß ist diese Persönlichkeit dann wohl nicht...

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friedrich.ramesberger@liwest.at (1.192 Kommentare)
am 15.02.2017 07:07

Wenn man im Rückspiegel Ortsende sieht dann ist man im Ort und nicht auf den Weg nach Hause

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xolarantum (2.762 Kommentare)
am 15.02.2017 06:11

".... Ich hatte vom ersten Tag an eine Riesenangst, dass jemand stirbt .....und die Fernsehstationen, die das Rennen wegen der Einschaltquoten am Wochenende haben wollen."

wie dumm/dämmlich der mensch wegen dem deppaten & wertlosen geld doch agiert,
sich dabei xl-gefährdet und sich damit auch ständig in die nähe eines sarges navigiert !

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