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Auf alten Ski so schnell wie nie: Franz rettete Österreich vor einem Debakel

Von Christoph Zöpfl aus St. Moritz, 13. Februar 2017, 00:04 Uhr
Auf alten Ski so schnell wie nie: Franz rettete Österreich vor einem Debakel
Max Franz zeigte stolz seine Bronzemedaille. Bild: APA/AFP/DIMITAR DILKOFF

Herren-Abfahrt: Dank Beat Feuz gab es in St. Moritz einen Schweizer Nationalfeiertag, der Kärntner Max Franz "erlöste" mit seiner Bronze-Medaille die ÖSV-Herren.

Seit der Bronzemedaille von Michael Walchhofer 2005 in Bormio hatte Österreichs Herren-Team bei einer WM keine Abfahrtsmedaille mehr gewinnen können. Diese Durststrecke wurde gestern beendet. Mit Max Franz trat jemand in der Rolle des "Erlösers" in Erscheinung, mit dem kaum jemand gerechnet hatte. Auf alten Ski war der 27-jährige Kärntner in der Abfahrt in St. Moritz allerdings so schnell wie nie und holte hinter dem Schweizer Helden des Tages, Beat Feuz, und Kanadas Super-G-Weltmeister Erik Guay Bronze.

"Im Training hab‘ ich keinen einzigen fehlerlosen Lauf erwischt, das hat mich aber nicht verunsichert, denn ich wusste immer: mein Speed, der passt", sagte Franz, der mit seiner Medaille die ÖSV-Herren vor einem Debakel bewahrte. Außer dem Kärntner kam kein Österreicher unter die Top-Ten. Auch Herren-Cheftrainer Andreas Puelacher dürfte gestern ein Stein vom Herzen gefallen sein. Präsident Peter Schröcksnadel hatte ihm nämlich vor der Königsdisziplin mit dieser Ansage motiviert: "Wenn du in der Abfahrt keine Medaille machst, dann bist du weg." Das war angeblich scherzhaft gemeint, aber beim 75-jährigen Tiroler weiß man ja nie.

Als wirkungsvolles Erfolgsrezept erwies sich gestern ein Material-Poker im Skikeller von Max Franz. "Ich habe alte Ski mit einer stärkeren Taillierung genommen. Das ist voll aufgegangen." Fehlerlos war seine Abfahrt allerdings abermals nicht. Franz: "Im Ziel habe ich mich geärgert, weil wieder ein Hacker passiert ist. Umso glücklicher bin ich jetzt, dass es mit der Medaille geklappt hat."

Neben dem Bronze-Schmuck bekam der Freund von Marcel Hirscher gestern eine weitere Auszeichnung – nach dem Rennen gab es ein gemeinsames Foto mit Tennis-Star Roger Federer, der im Zielgelände in Salastrains sein erstes Skirennen "live" verfolgte.

Feuz: "Das war nicht perfekt"

Federer war aber gestern nicht die Nummer eins bei den Schweizer Fans, die zahlreich und bestens gelaunt zum Rennen gepilgert waren. Lokalmatador Beat Feuz verwandelte als Favorit seinen goldenen Matchball und bescherte der Schweiz einen Nationalfeiertag.

"Es dauert wahrscheinlich noch ein paar Stunden, bis ich das realisieren kann", sagte Feuz, der am Samstag seinen 30. Geburtstag gefeiert hatte. Schaumgebremst natürlich. Gestern übte er in der Stunde seines Triumphes auch Selbstkritik: "Perfekt war mein Rennen nicht."

Sein Ergebnis war es schon.

 

 

Chance vernebelt

„Ich übe ungern Kritik, aber eine WM-Abfahrt auf einer verkürzten Piste durchzupressen, finde ich nicht gut.“ Vincent Kriechmayr hatte zwar gestern im Zielraum immer noch sein Lächeln auf den Lippen, im Inneren des Mühlviertlers dürfte es aber ziemlich rumort haben. Der 25-Jährige aus Gramastetten war in der Abfahrt als österreichische Medaillenhoffnung gestartet und schließlich auf dem für ihn frustrierenden 19. Platz gelandet.
Mit Startnummer sechs zählte Kriechmayr gestern zur „Blindflug-Staffel“, die aufgrund des nebeligen oberen Streckenteils chancenlos war und nicht in den Kampf um die Medaillen eingreifen konnte.

„Von der sportlichen Seite war es eine fragwürdige Entscheidung, dieses Rennen zu starten. Die Verantwortlichen werden schon einen Grund dafür gehabt haben. Den würde ich aber gerne wissen“, sagte Kriechmayr, der mit seinem Rennen eigentlich ganz zufrieden war.

Im oberen Teil habe er eine Kurve zwar nicht optimal erwischt, aber grundsätzlich habe die Linie gepasst. Abgesehen von einer unfreiwilligen Akrobatik-Einlage beim Sprung über die Mauer, die letztendlich aber auch nicht mehr ins Gewicht fiel.

Kriechmayr wäre aber nicht Kriechmayr, würde er nach der WM-Enttäuschung den Grund nicht zuerst bei sich selbst suchen. Was er auch gestern tat. „Im Endeffekt habe ich es hier selbst vergeigt“, sagte der Sohn eines Landwirts, der am vergangenen Wochenende zum Kilometerfresser wurde. Heinrich Kriechmayr war nämlich schon am Samstag nach St. Moritz gereist, um die Absage der Abfahrt live mitzuerleben. Gestern fuhr er abermals zur Ski-WM. Leere Kilometer, leider ... 

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1  Kommentar
1  Kommentar
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grueb (8 Kommentare)
am 13.02.2017 10:22

Der Fisch beginnt am Kopf zu stinken.
Vielleicht sollte da ein Austausch überlegt/gefordert werden!?

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