Die Kristallkugel bedeutet Lamparter mehr als WM-Gold
Der 21-jährige Tiroler sicherte sich den Sieg im Gesamt-Weltcup der Kombinierer
Die Ränge elf und 14 beim Showdown der Nordischen Kombinierer in Lahti entsprechen zwar nicht dem Leistungsvermögen des Johannes Lamparter, trotzdem gab es für den 21-jährigen Tiroler keinen Grund zum Ärger. Im Gegenteil. Er sprang diesmal nur so hoch, wie er musste, um sich den Kindheitstraum von der großen Kristallkugel zu erfüllen.
Lamparter ist der erste österreichische Gesamt-Weltcup-Triumphator seit 2002. Damals war Felix Gottwald der Champion und sein Nachfolger gerade einmal fünf Monate alt gewesen. "Es ist echt ein Wahnsinn. Das sind Emotionen pur, jetzt die Kugel zu haben. Das ist der Lohn für das ganze harte Training und die Investitionen, das ist wunderschön", sagte Lamparter, der sich bei seinem Betreuerstab bedankte.
"Ich freue mich riesig über die Kugel. Sie kriegt einen ganz speziellen Platz daheim." Weil sie ihm sogar mehr bedeutet als seine beiden Weltmeistertitel von Oberstdorf 2021. Kristall ist die Bestätigung für eine enorme Konstanz in der gesamten Saison, aus der das Seefeld-Triple herausragte. "Darauf bin ich richtig stolz, weil ich mit viel Druck umgehen musste und bewiesen habe, trotzdem Leistung zu bringen", berichtete Lamparter.
Die Tagessiege am Wochenende in Finnland gingen an Jarl Magnus Riiber, der bereits 57 Weltcuperfolge zu Buche stehen hat.
Showdown auf der Lieblingsschanze
Gut drauf ist auch Skispringer Stefan Kraft, der beim Weltcup in Lahti den Teambewerb gemeinsam mit Michael Hayböck, Daniel Tschofenig und Jan Hörl gewonnen hat. Zum Drüberstreuen gab es in der heutigen Einzelkonkurrenz, die wegen starker Windbeeinträchtigung in nur einem Durchgang entschieden wurde, einen zweiten Platz für Kraft.
Von seinem 30. Sieg trennten den Salzburger etwas mehr als vier Punkte, der Japaner Ryoyu Kobayashi triumphierte. Tschofenig wurde hinter dem drittplatzierten Deutschen Karl Geiger Vierter. Auch der Theninger Hayböck klassierte sich als Sechster im Spitzenfeld.
Die Saison wird in dieser Woche mit dem Skifliegen in Planica abgeschlossen. "Das kommt genau zum richtigen Zeitpunkt. Planica ist meine Lieblingsschanze, ich freue mich auf das Finale", sagte Kraft, der im Gesamt-Weltcup auf Platz zwei (hinter Kugel-Gewinner Halvor Egner Granerud) vorgestoßen ist. Der 29-Jährige hat Dawid Kubacki, der seit einem medizinischen Notfall fehlt, überholt.
Dem Polen wird das egal sein. Viel wichtiger ist der Gesundheitszustand seiner Frau, die nach einem lebensbedrohlichen kardiologischen Notfall stabil ist und jeden Tag Fortschritte macht. Das ist die beste Nachricht.