Perfekter Flug für Prevc: Fünf Mal die Traumnote 20
PLANICA. Skifliegen: Der Slowene gewann die Premiere auf der umgebauten Schanze in Planica; Weltcup-Entscheidung fällt am Sonntag.
Es war einer der denkwürdigsten Bewerbe in der Geschichte des Skifliegens gestern auf der um viele Millionen umgebauten Letalnica in Plancia. Weil es vor Tausenden Fans so viele weite Flüge wie noch nie gab. Weil Peter Prevc als Führender des ersten Durchgangs auch noch Geschichte schrieb. Der Slowene landete bei erst 233 Meter und bekam damit von den Wertungsrichtern fünf Mal die Traumnote 20,0. Das gab es zuvor erst zwei Mal, als Toni Innauer 1976 in Oberstdorf wie an einer Schnur gezogen durch die Lüfte segelte und 33 Jahre später, als Wolfgang Loitzls Flugshow in Bischofshofen von der Jury als der perfekte Sprung gewertet wurde. Weil Severin Freund "nur" Vierter wurde, verkürzte Prevc den Rückstand auf den Deutschen im Gesamtweltcup auf 44 Punkte. Damit fällte die Entscheidung erst am Sonntag beim letzten Bewerb (10.30 Uhr; heute Teamspringen 10.30 Uhr).
"Prevc hätte sich schon bei seinem ersten Sprung fünf Mal 20 Punkte verdient", sagte Michael Hayböck anerkennend. Da hatte der Slowene sogar mit einer Weite von 248,5 Meter am Weltrekord (Anders Fannemel, 251,5 Meter, aufgestellt in Vikersund) gekratzt. Am Ende hatte der Sieger auf den Zweitplatzierten, seinen Landsmann Juri Tepes, mit 16,6 Punkten einen großen Vorsprung.
Kraft auf Rang drei
Tournee-Triumphator Stefan Kraft (240 bzw. 238,5 Meter) fehlten dagegen gerade einmal 0,1 Punkte auf Tepes. Der Österreicher schluckte den Ärger schnell runter: "Das ist mir ehrlich gesagt wurscht. Ich wollte einfach nur weit fliegen. Ich war heute immer über 230 Meter. Ich bin am Stockerl, das nehme ich mit." Den Gesamtweltcup kann er sich freilich nicht mehr sichern. Der ist zu einem Fall zwischen Freund und Prevc geworden. "Es wird sehr, sehr spannend", ist sich der Deutsche, der sich von Sprung zu Sprung steigerte, bewusst.
Zweitbester ÖSV-Adler war Hayböck auf dem siebenten Rang. Der Oberösterreicher zeigte vor allem im ersten Durchgang mit 242 Metern auf, griff aber bei der Landung in den Schnee. Am Ende überwog die Freude über zwei gute Sprünge: "Ich glaube, es hat noch nie so ein cooles Skifliegen mit so vielen weiten Flügen gegeben." So gab es insgesamt sieben Sprünge über 230 Meter (drei sogar über 240).
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Warum werden, wenn über Sprünge mit 5x der Note 20.0 geschrieben wird,immer nur Toni Innauer und Wolfgang Loitzl genannt? Bei der Skiflug WM 1998 gelang dem Japaner Kazuyoshi Funaki zweimal hintereinder solche Flüge. Und bei insgesamt 4 Flügen hatte er total 18x 20.0 und 2x 19.5 !! Ich finde, das sollte fairerweise auch ein bißchen öfter mal erwähnt werden.
und hoffentlich gewinnt er den Weltcup !
ja waren wirklich Klasse Flüge von ihm ...
aber der krafti kann es AUCH ..
der beste soll gewinnen !
ein hehrer wunsch, der oft in Erfüllung gehen, nur nicht bei starkem wind und schneefall, c’est la vie.